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Die Hölle lacht

Titel: Die Hölle lacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Fäuste, während er sich hilflos gegen seine Bande stemmte.
    Betos hob die Rechte. »Siehst du sie? Hier ist die Waffenhand Gesetz, nicht die Worte verweichlichter und geckenhafter Anwälte und Richter. Und jetzt sieh dir das an …« Er streckte die verstümmelte Linke vor. »Ich verlor die zwei Finger, als ich auf der Insel ankam und mich im Kampf bewähren musste. Der Mann, der gegen mich kämpfte, ist tot.«
    Desmos wich seinem Blick nicht aus.
    »Doch du wirst mehr verlieren, mein teurer Bruder. Ich habe mit Urdus geredet – du gehörst jetzt mir!«
    Desmos schluckte trocken.
    »Ich weiß nicht, was er mit den anderen Gefangenen vorhat, sobald wir wirklich in Sicherheit sind, du aber bist mein. Auf dem Grab unserer Mutter schwöre ich, dass du für jeden stinkenden Tag und jede Nacht, die ich in Gesellschaft dieser Verbrecher zugebracht habe, bezahlen wirst. Hast du verstanden?«
    Jetzt erst wich Desmos seinem Blick aus.
    »Ich habe gefragt, ob du verstanden hast, Bruder!« Betos spuckte ihm ins Gesicht.
    Desmos schüttelte den Speichel ab und antwortete mit düsterer Stimme. »Ich habe verstanden, Bruder.«
    Urdus schaute sich nach Athu um, sah ihn jedoch nirgendwo. »Wo ist der Hexer?« fragte er Aleil.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie leise und wich vor Urdus zurück.
    »Such ihn!«
    »Ich ihn suchen?« Ungläubig und voll Furcht blickte sie Urdus an. »Aber wo denn? Lass mich in Frieden, Urdus!«
    Sein Arm schoss vor und seine Finger packten ihren Arm. Aleil krümmte sich innerlich. Ihr Götter, nimmt das denn kein Ende? Wie habe ich das verdient? Was habe ich nur getan? quälte sie sich.
    In diesem Moment kehrte Athu ohne seine Zederntruhe ins Lager zurück und sah, wie Urdus Aleil drohend am Arm hielt.
    Urdus ließ die Frau los. »Wo warst du?«
    In Athus Augen schien ein Feuer zu brennen. »Spazieren. Was geht das dich an?«
    Urdus zog höhnisch die Oberlippe hoch, doch statt zu antworten, drehte er sich um und ging weiter. In gespielter Verachtung schüttelte er den Kopf. Der Zauberer beunruhigte ihn mehr, als er sich selbst gegenüber zugeben mochte.
    »Wir brechen auf!« brüllte er.
    Betos kam auf ihn zu. Er zog Urdus zur Seite und flüsterte in sein Ohr: »Urdus, fürchtest du dich vor dem Shemiten?«
    Der riesige Vanir knurrte als Antwort und drehte sich unwirsch um.
    Ihren Arm reibend ging Aleil zu Athu. »Wo warst du?« fragte sie mit seltsamem Ton. Athus Blick wanderte über sie. »Mein Lehmwerk«, murmelte er.
    »Lehmwerk?« echote Aleil verständnislos. »Wovon redest du? Warum schützt du mich nicht vor Urdus? Ich will dir alles geben – warum hilfst du mir da nicht?«
    Athus Augen glühten gespenstisch.
     
    »Schreib es«, sagte Urdus zu Betos. »Kannst du eine Gerte so zuspitzen, dass du damit schreiben kannst?«
    Betos nickte und lächelte grimmig. »Wähl einen Mann aus, Urdus.«
    Der Riese trat zu den Gefangenen. Sonja wurde in einiger Entfernung von zwei seiner Leute an ihren Ketten gehalten. Urdus’ Blick streifte über Desmos und Hubarthis und kam auf einem jungen Offizier zu ruhen, dessen Gesicht Spuren der vergangenen Schlacht aufwies: die Hälfte seines Bartes war ausgerissen und ein Auge war schwarz und blau, außerdem hatte er zahlreiche kleine Wunden am nackten Oberkörper wie an Armen und Beinen.
    »Du!« sagte Urdus. Dann wandte er sich an drei seiner Männer. »Löst ihn von den andern.«
    Furcht leuchtete in den Augen des jungen Offiziers auf. Die drei nahmen ihm Ketten und Stricke ab und zerrten ihn zu einem Baum.
    »Tötet ihn«, befahl Urdus. »Benutzt ein aquilonisches Messer dazu.«
    Der junge Offizier riss die Augen weit auf. Er wand sich verzweifelt, aber der Strick, den man ihm um die Mitte gebunden hatte, wurde um den Baum fest zugezogen. Zwei stämmige Unholde hielten ihm die Hände über dem Kopf zusammen und drückten dabei die Rücken an die raue Rinde. Nun stieß ein dritter ihm ein Messer durch die Brust. Der Soldat schrie auf, dann sackte er zusammen.
    Betos kritzelte hastig eine Botschaft auf ein Stück Leder. Als Feder benutzte er eine zugespitzte Gerte, und als Tinte das Blut des Offiziers. Dann reichte er sie Urdus, der blinzelnd die Schrift betrachtete:
     
    Nem estes optiveo Aquiloni. Hubartho ost Desmos ebta
    elemum. Obu orloriem se elemum kestros elu eldu.
     
    »Gib es mir wieder, ich lese es dir vor«, sagte Betos. »Hör zu, ich habe geschrieben:
     
    Wir haben Aquilonier gefangen genommen. Unter ihnen sind Hubarthis und Desmos. Verfolgt

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