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Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition)

Titel: Die hohe Kunst des Bankraubs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Brookmyre
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Wort, de Xavia. Wenn er uns die kleine Ratte Hannigan gibt, setze ich Himmel und Erde in Bewegung, damit dieser Parnell in Sicherheit kommt. Das wäre ein geringer Preis. Wir können beim Richter auch ein gutes Wort für Innez einlegen, weil er uns geholfen hat. Aber Straffreiheit für den Einbruch im Dalriada oder in der Bank kann er vergessen.«
    »Von Straffreiheit hat er nichts gesagt, Sir. So etwas hatte er gar nicht auf dem Plan.«
    »Das ist nobel von ihm. Er hat ja schon mal seine Freiheit für seine Freunde geopfert. Eine ehrbare, wenn auch unpraktische Angewohnheit.«
    »Nein, Sir, ich glaube, er hat so etwas bewusst nicht eingeplant. Was auch immer er mit Hannigan und Alessandro vorhat, Innez glaubt nicht, dass er selbst gefasst wird.«
    »Meine liebe Angelique«, erwiderte Shaw und grinste. »Sagen Sie mir einen Knastvogel, der damit jemals gerechnet hat.«

Auf der Lauer
    »Neunzig Sekunden«, sagte Zal und hielt die Stoppuhr an. »Sechs langsamer als letztes Mal, aber immer noch großartig. Es geht sogar noch schneller, wenn dieses Arschloch Dominguez mit ’nem Schlagschrauber umgehen kann. Ich würde sagen, wir können so langsam in der Boxengasse anfangen.«
    »Nee, Mann«, widersprach Leo, »Ferrari würde nie im Leben das ganze Zusatzgewicht zulassen.«
    »So viel können deine Modifikationen doch gar nicht wiegen.«
    »Von denen red ich doch gar nicht, Alter, ich meinte Jerome.«
    »Schäm dich! Er kann sich doch nicht verteidigen, wenn er nicht da ist«, ermahnte Zal ihn.
    »Meinst du etwa, der blöde Arsch hat Fair Play verdient?«
    »Klar«, erwiderte Karl. »Wenn du nicht da bist, lässt er kein Wort über dich zu. Wenigstens kein gutes.«
    »Mann, ich hätte echt keinen Bock auf euch, wenn ich nicht da bin«, bemerkte Leo.
    »Okay, alles ist da, überprüft und an Ort und Stelle«, verkündete Zal. »Ich würde sagen, wir können loslegen. Dann wollen wir mal unseren Fahrgast einsammeln.«
    »Wir können los«, bestätigte Leo, »sobald ich dem Präsidenten die Hand geschüttelt hab. Oder hier heißt er wohl Premierminister.«
    »First Minister«, korrigierte Zal. »Sind aber alles dieselben Schweine.«
    Leo ging zur Toilette.

    »Was ist mit dem Mädchen?«, fragte Karl und schob einen frischen Akku in den Laptop.
    »Der Deal steht fest. Das hab ich noch mal abgeklärt.«
    »Davon rede ich nicht.«
    Zal seufzte.
    »Ich weiß, wovon du redest, Karl. Keine Sorge. Wir wussten beide, worauf wir uns einlassen, und wir wussten auch, dass es wieder aufhören musste. Wir haben einander nicht angelogen. Das ist, glaub ich, noch in keiner meiner Beziehungen vorgekommen. Aber wir wussten beide, was kommen würde.«
    »Bloß weil du es weißt, wird’s nicht einfacher, wenn du gehst.«
    »Gehen ist einfach, Karl. Seit ich Kind war, lasse ich regelmäßig alles hinter mir. Gehen ist nie das Problem. Das Schlimme ist die Sehnsucht.«
    »Wie Neil Young einst sang: Tonight’s the night.«
    Shaw ging angespannt vor dem Einsatzwagen auf und ab und rauchte eine Zigarette. Man sah förmlich, dass all die Energie ein Ventil brauchte. »Das sagt mir mein Polizisten-Instinkt.«
    Sie warteten keine fünfhundert Meter vom Dalriada Museum entfernt auf dem Parkplatz eines alten Supermarkts. Sie hatten noch zwei Einsatzwagen dabei, einen für die bewaffneten Einsatzkräfte und einen mit sechs Streifenpolizisten. Alle warteten so gespannt, wie man es von Leuten erwarten konnte, die wussten, dass sie erst nach Hause durften, wenn die Sache gelaufen war oder wenn die Sonne aufging. Im Museum selbst befanden sich zwei bewaffnete Undercover-Polizisten sowie eine verstärkte Wachmannschaft, die aber dazu angehalten war, es mit der Wachsamkeit nicht zu übertreiben. Sie sollten bloß keinen Dieb überwältigen, der noch gar nicht versucht hatte, etwas zu klauen, oder bei irgendeiner Kleinigkeit überreagieren und so verraten, dass das Gebäude unter besonderer Überwachung stand.
    »Verzeihung, Sir«, sagte Angelique, »aber darf ich Sie daran erinnern, dass Sie das gestern Abend auch schon gesagt haben? Inklusive Neil Young und allem?«

    »Ja, und morgen Abend sag ich es wieder, Sie vorlaute Person. Das ist eins der Privilegien eines Vorgesetzten.«
    »Jawohl, Sir.«
    Am Abend zuvor hatte Shaw deutlich mehr Personal eingesetzt, nachdem sie von der Einwanderungsbehörde erfahren hatten, dass ein gewisser Alessandro Estobal in Begleitung zweier bekannter Mitarbeiter früher am Tag in Heathrow das Land betreten hatte. An dem

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