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Die Holzhammer-Methode

Die Holzhammer-Methode

Titel: Die Holzhammer-Methode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrika Gers
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schicken Sie mir dann per E-Mail, ja? Pfüat eana.»
    Holzhammer schob das Handy in die Tasche seiner Uniformjacke und wandte sich an Sepp: «Also, es war tatsächlich Gift in deinem Brotaufstrich. Jetzt geht’s rund.»
    «Dass du mir den Kerl findst», sagte Sepp nur. Seine Stimme klang plötzlich völlig verändert, leise und grimmig.
    «Schon recht, Sepp. Ich muss dann. Pfüati.» Damit erhob sich Holzhammer.

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    8
    Auf dem Rückweg drehten sich bei Holzhammer die Gedanken. Was war jetzt als Allererstes zu tun? Seinen Chef musste er anrufen – sie hatten aller Wahrscheinlichkeit nach einen irren Serienmörder am Hals. Der Gedanke war für Holzhammer unfassbar, wie aus einer anderen Welt. Wie sollte man gegen so jemand vorgehen? Was war der nächste Schritt? Sobald er seinen Chef anrief, würde der entscheiden. Und er würde alle möglichen Dinge finden, die Holzhammer im Laufe des Tages falsch gemacht hatte. Schweren Herzens wählte er Fischers Handynummer. Aber niemand meldete sich – mal wieder.
    Dann rief er eben zuerst bei Christine an. Er hatte ihr ja ohnehin versprochen, sie über das Untersuchungsergebnis umgehend in Kenntnis zu setzen. Und beim Thema Gift konnte es ja wohl nicht schaden, mit einer Ärztin zu sprechen. Außerdem: Machte die nicht auch was mit Psychologie? Vielleicht hatte sie ja einen Tipp zum Thema Serienmörder.
    Christine befand sich auf dem Weg von der Klinik zu ihrem Domizil, als ihr Handy klingelte. Verbotenerweise tat sie das, was die meisten taten, und beantwortete den Anruf am Steuer.
    Holzhammer erzählte ihr kurz, was sich tagsüber ereignet hatte, und kam dann zum Punkt: «In vier der Gläser wurde Aconitin gefunden. Und zwar nicht zu knapp.»
    «Aconitin? Das ist ein Pflanzengift», sagte sie.
    «Aus dem Eisenhut, ja.» Holzhammer brachte sein neu erworbenes Wissen an.
    «Das ist ja verrückt. Völlig verrückt.» Diese Terminologie war nicht besonders wissenschaftlich.
    «Ja, wer macht so was?» Holzhammers Frage war keineswegs rhetorisch gemeint. Schließlich musste er die Person schnellstens finden.
    «Das fragst du mich? Du bist der Polizist.»
    «Und du bist Psychologin. Oder nicht?»
    «Na ja, ich bin Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin. Ich versuche Leuten zu helfen, die psychische Probleme haben. Das sind aber normalerweise keine Mörder, sondern eher Leute mit Burn-out. Ich habe nie in der Forensik gearbeitet, hatte nie mit Straftätern zu tun. Was ist denn mit den Proben, die ich entnommen habe?»
    «Auch Gift», antwortete Holzhammer.
    «Mein Gott, woher hatte die arme Frau Zechner denn das? Sie hat es doch nicht freiwillig genommen? Wo war das Gift bloß drin?» Christine war inzwischen an den Straßenrand gefahren, um sich besser konzentrieren zu können.
    «Jesus», rief Holzhammer. Bei Christines Frage war ihm siedend heiß etwas eingefallen: «Ich muss sofort in die Klinik, das Zeug steht da vielleicht noch herum!»
    «Ich kann schneller da sein», sagte Christine sofort. «Wie sieht denn das Gefäß aus?»
    Holzhammer beschrieb ihr das Glas mit dem lachenden Murmeltier, das er nur allzu gut kannte. «Aber auf keinen Fall anfassen, nur schauen, dass es niemand anders erwischt! Ich komme so schnell ich kann und hol es ab.»
    «Zimmer 114 . Ich warte da.»
    «Okay.»
    Christine wendete in der nächsten Einfahrt und fuhr zurück zur Klinik. Sie holte sich den Zimmerschlüssel aus der Rezeption und ging zum ehemaligen Zimmer von Mathilde Zechner. Sie hatte eigentlich erwartet, das Zimmer bereits ausgeräumt zu finden. Aber anscheinend hatte niemand der Hausdame eine entsprechende Anweisung erteilt, und so fand sie alles vor, als ob Frau Zechner jeden Moment von ihrer Bergtour zurückkommen konnte. Das Bett war säuberlich gemacht worden, unter den Garderobenhaken standen altmodische Hausschuhe aus beigefarbenem Filz, und über der Stuhllehne am Schreibtisch hing eine angefangene Strickerei.
    Im Kühlschrank fand Christine, was sie suchte – ein angebrochenes Glas mit der Aufschrift «Resis gesunder Brotaufstrich mit original Mankeifett».
    Christine setzte sich auf das gemachte Bett. Gleich würde Holzhammer kommen und sie von dem Glas befreien. Von dem Albdruck, den sie plötzlich spürte, konnte er sie sicher nicht befreien. Aus dem Fenster des Zimmers sah sie die Wiese, auf die der junge Drachenflieger gestürzt war. Wer vergiftete im Tal arglose Gäste? Konnte ein Mensch, der so etwas tat, sich so unauffällig verhalten, dass

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