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Die Hongkong-Papiere

Die Hongkong-Papiere

Titel: Die Hongkong-Papiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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diesmal wirklich.«

    »Demnach sind die Gefechtsstationen alle besetzt«, sagte Ferguson.
     »Sie haben gesagt, Sie wollten, daß er weiß, wie dicht wir ihm auf den Fersen sind«, erinnerte Dillon ihn.
     »Ja, es ist eine gute Taktik, meinen Sie nicht auch, Chief Inspector?«
     Er wandte sich zu Hannah Bernstein um, die an seinem Schreibtisch lehnte. »Ich denke doch, Sir. Das heißt, sofern wir mit ihnen irgendwelche Spielchen treiben wollen.«
     »Was meinen Sie denn, was wir hier machen?«
     »Es tut mir leid, Sir, aber ich habe nicht gerade das Gefühl, als kämen wir in dieser Sache weiter. Wir wissen, was Morgan vorhat; und er weiß, daß wir es wissen. Ich bin mir nicht sicher, daß das Ganze einen Sinn ergibt.«
     »Das wird es, meine Liebe, wenn diese Bibel auftaucht.«
     »Wirklich? Angenommen, er würde sie heute rein zufällig in irgendeiner Schublade aufstöbern, Brigadier. Sie könnten ihre Citation besteigen und morgen in aller Frühe das Land verlas­ sen, ohne daß wir irgend etwas dagegen unternehmen könn­ ten.«
     »Nun, wir müssen eben abwarten, oder?« Kim kam herein und brachte den Tee auf einem Tablett. Ferguson schüttelte den Kopf. »Ich muß ins Bett, wir sehen uns dann morgen früh.«
     Er ging hinaus. Kim schenkte den Tee ein und verschwand ebenfalls. Hannah streckte sich und lehnte sich zurück. »Wie denken Sie darüber?« wollte sie von Dillon wissen.
     »Sie könnten durchaus recht haben, aber ich habe eine Ah­ nung, daß es nicht passieren wird.« Er ging zur Terrassentür, öffnete sie und beobachtete den Regen, der auf die Steinplatten niederprasselte. »Ich glaube nicht, daß die Bibel sich an irgendeinem beliebigen Ort befindet, wo ein Hausmädchen sie beim Staubwischen finden könnte.« Er drehte sich um. »Erin­ nern Sie sich, was Tanner gesagt hatte, als der Arzt ihn fragte, ob die Bibel nach Loch Dhu Castle zurückgekehrt sei?«
     »Ja, seine Antwort lautete: ›So könnte man es ausdrücken‹.«
     »Und dann lachte er. Weshalb wohl?«
     Hannah zuckte die Achseln. »Irgendein ganz privater Scherz?«
     »Genau. Ein Geheimnis, und ich habe heute nacht sogar noch ein weiteres entdeckt.«
     »Und welches?«
     »Als ich anfangs um das Schloß herumschlich«, erzählte Dillon, »beobachtete ich, wie Morgan und Asta in den ersten Stock hinaufstiegen, um zu Bett zu gehen.«
     »Und?«
     »Es sah nicht so aus, wie ich eigentlich erwartet hatte. Ich fand keinen Hinweis auf irgendeine sexuelle Beziehung. Auf dem Treppenabsatz gab er ihr einen Kuß auf die Stirn, und dann trennten sich ihre Wege.«
     »Das ist wirklich interessant«, staunte Hannah Bernstein.
     »Das ist es vor allem dann, wenn man die Theorie aufstellt, daß sein Motiv für den Mord an Astas Mutter die Tatsache gewesen sein soll, daß er sich an Asta heranmachen wollte.« Dillon leerte seine Teetasse und grinste. »Sie können mal Ihr vortreffliches Sicherheitsdienstgehirn anschmeißen und sich mit diesem Punkt befassen, meine Liebe, aber was mich betrifft, ich gehe jetzt schlafen.« Damit überließ er sie ihren Gedanken.

    Am folgenden Morgen hatte es zum ersten Mal seit zwei Tagen aufgehört zu regnen. Während der Range Rover mit Kim am Lenkrad vor dem Loch Dhu Castle vorfuhr, kamen Asta und Morgan heraus. Sie trug eine Glengarry-Mütze, eine Lederjak­ ke und einen Schottenrock.
     »Sehr folkloristisch«, stellte Dillon fest, während er ausstieg.
     »Guten Morgen«, rief Ferguson aufgeräumt. »Mit ein wenig Glück dürfte das ein erfolgreicher Tag werden. Bin ich froh, daß dieser verdammte Regen sich endlich verzogen hat.«
     »Ich auch«, pflichtete Morgan ihm bei. »Hatten Sie eine gute Nacht, Brigadier?«
     »Aber sicher. Ich habe geschlafen wie ein Murmeltier. Das macht diese Highlandluft.«
     »Und Sie?« wandte Morgan sich an Dillon.
     »Ich bin da wie eine Katze, ich mache immer nur kleine Nickerchen oder döse.«
     »Das ist sicherlich sehr nützlich.« Morgan wandte sich wieder an den Brigadier. »Wie steht’s mit dem Dinner? Paßt es Ihnen um sieben Uhr?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Ferguson. »Smoking?«
     »Natürlich, und bringen Sie Ihre Sekretärin mit. Ich versuche derweil Lady Katherine zu überreden, daß sie ebenfalls kommt.«
     »Ich freue mich schon darauf. Wir sehen uns dann heute abend.« Morgan half Asta in den Range Rover und ver­ schwand.

    Als die Sonne höher stieg und sie sich immer weiter vom Tal entfernten, vergaß Dillon beinahe, weshalb er

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