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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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worden war.
    Hinter dem Haus gab es einen einfachen Pferch, in dem sich eine Herde Schafe und etliche fette Schweine tummelten, und allein ihr Blöken und Grunzen störte die Ruhe des Tages.
    Es war eine idyllische ländliche Szene, auf den ersten Blick jedenfalls. Nur wenn sich eins der wolligen Schafe dem Haus näherte, während es gemächlich Gras kaute oder die vorbeiziehenden Wolken anblökte, konnten einem aufmerksamen Beobachter die Größenverhältnisse seltsam vorkommen. Das Haus und alles, was sich darin befand, war zweifelsohne für eine Gestalt gebaut, die doppelt so groß war wie ein durchschnittlicher Mann.
    Davro stand auf seiner Veranda, die nur aus ein paar schweren, flach auf dem Boden liegenden Bohlen gezimmert war, hob die Hand, um die Augen vor der Sonne zu schützen, und betrachtete zufrieden das Land um sich herum.
    Obwohl er ein unauffälliges, einfaches Wams und eine enganliegende Hose trug, war er eine beeindruckende Erscheinung. Er war groß, selbst für einen Oger, und maß fast viereinhalb Meter, eigentlich sogar fünf, wenn man das geschwungene Horn mitrechnete, das ihm mitten auf der Stirn über dem einen Auge wuchs, und überragte alles um ihn herum. Seine Haut war wie von Zorn gerötet, und lange braune Nägel wuchsen auf den Spitzen seiner Finger, von denen er vier an jeder Hand hatte. Aus seinem Unterkiefer ragten zwei Hauer hervor, eingebettet zwischen große, extrem scharfe Zähne.
    Davro war einer der besten Krieger seines Stammes gewesen und hätte eigentlich der nächste Häuptling werden sollen, als er und seine Brüder aus dem Krieg zurückgekehrt waren, den sie in der Armee dieses Menschen geführt hatten: Corvis Rebaine.
    Sein gegenwärtiger Lebensstil, den er nun schon viele Jahre lang pflegte, hätte die anderen Krieger seines Stammes zutiefst beschämt. Sie wären sogar aufgrund ihres Ehrenkodexes gezwungen gewesen, ihn zu töten.
    Aber keiner von ihnen wusste davon. Und angesichts der Entfernung, die die Behausungen der Oger vom Cadriest-Massiv trennte, war Davro zuversichtlich, dass sie es niemals erfahren würden.
    Ein lautes Schnauben hinter dem Haus und das Schaben einer großen Schnauze im Trog erinnerte ihn daran, dass es Zeit wurde, die Schweine zu füttern. Er riss sich aus seinen Betrachtungen über »sein Tal« los und wollte gerade ins Haus treten.
    Da fuhr er hektisch herum, weil er eine Bewegung bemerkt hatte. Bildete er sich das etwa ein? Oder war eins der Schafe aus dem Pferch entkommen?
    Nein, das war kein Tier. Die Konturen der Gestalt wurden schärfer und nahmen die Form eines Mannes an, der ein Pferd am Zügel führte. Er musste sehr viel Zeit darauf verwendet haben, die beste und einfachste Route ausfindig zu machen, wenn es ihm gelungen war, mit einem Pferd so weit in das Vorgebirge vorzudringen.
    Der Oger hatte seit Jahren kein anderes vernunftbegabtes Wesen gesehen, und er hatte nicht die geringste Lust, ausgerechnet jetzt damit anzufangen, Gäste zum Essen einzuladen. Mit etwas Glück war der Mann klug genug, sich verscheuchen zu lassen, und falls nicht, gab es zum Glück noch andere, wesentlich eindeutigere Möglichkeiten.
    Rasch trat Davro ins Haus und nahm den großen Speer von der Wand. Er hatte die Waffe in den letzten Jahren nur selten benutzt, höchstens um seine Herden vor Angriffen von Berglöwen oder Wölfen zu schützen, die gelegentlich hier vorbeikamen. Aber sie war so solide wie immer, die Klinge war geschärft und bereit wie eh und je, auch das Blut von Zweibeinern zu vergießen.
    Davro setzte seine finsterste Miene auf und fletschte die Stoßzähne, um, so gut er es eben vermochte, möglichst blutrünstig und wütend zu erscheinen. Dieser Anblick hatte schon viele erfahrene Krieger zu Tode erschrocken in die Flucht getrieben. Mit einem ohrenbetäubenden Gebrüll, das, wie er wusste, im ganzen Tal zu hören sein würde, hob er den Speer über den Kopf und stürmte über das federnde Gras. Mit seinen langen Beinen überwand er die Entfernung zu dem Fremden mit beeindruckender Schnelligkeit.
    Das Pferd des Mannes bäumte sich vor Furcht auf und versuchte loszugaloppieren, aber der Fremde hielt die Zügel fest und sprach besänftigend auf das zitternde Tier ein. Als Davro näher kam, war das Pferd so weit beruhigt, dass es wahrscheinlich nicht durchgehen würde, obwohl es die Augen verdrehte und keuchend atmete.
    Der Reiter dagegen reagierte auf Davros Angriff lediglich mit einer erhobenen Braue. Nicht nur, dass er nicht angsterfüllt

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