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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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über das blutige Gras zu Seilloah.
    »Wie geht es ihm?«
    »Er ist schwach«, antwortete Seilloah, die neben Davro kniete. »Er hat erstaunlich viel Blut verloren. Aber ich glaube, er wird sich erholen, wenn er ein paar Tage Ruhe hat.«
    »Was …?« Davro hob schwach die Hand, von der die roten, schlammigen Reste seines Angreifers tropften. »Was war das?«
    »Es hat sich in Nebel verwandelt und dir dein Blut aus der Haut gesaugt, Davro«, erwiderte Seilloah. »Was glaubst du, was es war?«
    Davro lief ein Schauer über den ganzen Körper, vom Horn bis zu den Zehen. Selbst die Oger kannten Horrorgeschichten über die Endlose Legion. »Ist es tot?«
    Seilloah wusste sehr wohl, dass dem möglicherweise nicht so war. Die Kreatur existierte zwischen Leben und Tod und konnte auch ohne den menschlichen Körper überleben, den sie bewohnte, wenngleich nur für kurze Zeit. Dass sie dem Ungeheuer den Körper entrissen hatten, in dem es lebte, war laut Legenden eine schreckliche Verletzung. Dennoch, wenn sie einen kranken, schlafenden oder anderweitig verletzlichen Menschen fand, in den sie eindringen konnte, bevor sie verhungerte, jemand, den sie benutzen konnte, um sich von ihm zu ernähren, konnte sie möglicherweise überleben.
    Doch Davro brauchte das nicht zu wissen, jedenfalls nicht jetzt. »Ja«, erwiderte sie. »Es ist tot.«
    Der Oger grunzte.
    »Corvis«, sagte Seilloah, während sie aufstand und sich von dem Oger entfernte, der sich ausruhte, »wir müssen reden.« Verwundert holte Corvis Spalter zurück. Das Blut, in dem die Streitaxt lag, haftete nicht an der Waffe, so dass sie sauber war, als er sie aufhob. Dann folgte er der Hexe.
    »Es ist Tag«, sagte er fast zu sich selbst. »Diese Geschöpfe sind am Tag schwächer als nachts, hab ich recht?«
    »Ganz genau. Und was sagt dir das?«
    »Sie sind verzweifelt. Oder sie wollen, dass wir sie für verzweifelt halten.« Er klang nachdenklich. »Ich wünschte, ich hätte es richtig getötet.«
    »Nächstes Mal!«, fuhr sie ihn an. »Und während du darauf wartest, musst du eine Entscheidung treffen.«
    »Seilloah …«
    »Unsere Feinde teleportieren Leute und hetzen uns die Untoten auf den Hals. Hör zu, meine Magie reicht vielleicht nicht aus!«
    »Ich habe dir schon mal gesagt, dass ich nicht einmal darüber nachdenken …«
    Er zuckte zurück, und seine Wange brannte von ihrem Schlag.
    »Wofür zum Teufel war das?«
    »Ich versuche, dir Verstand ins Hirn zu prügeln, du Schwachkopf! Wir brauchen ihn!«
    »Du hast keine Ahnung, was du da verlangst.«
    »Ich verlange nicht mehr von dir als du von uns. Ich verlange nicht weniger, als du von Davro eingefordert hast. Wir können weder dir noch Tyannon, noch deinen Kindern nutzen, wenn wir hier sterben. Was, wenn Audriss fünf dieser Kreaturen auf uns gehetzt hat, statt nur eine? Oder ein Dutzend? Gegen so viele kann ich nicht kämpfen, und ich kann auch nicht verhindern, dass er uns findet.«
    »Warum sind wir dann nicht längst tot?«, konterte Corvis.
    »Das weiß ich auch nicht. Vielleicht stellen wir noch keine allzu große Bedrohung dar. Vielleicht hat Valescienn seine alte Behausung im Auge behalten und gesehen, dass wir dort herumgeschnüffelt haben. Vielleicht hat Audriss das alles gar nicht arrangiert, obwohl es mir schwerfällt, das zu glauben. Aber bis jetzt haben wir verdammt viel Glück gehabt, und du weißt genau, dass ich für dich kämpfen werde, Corvis. Aber ich werde mein Leben nicht einfach wegwerfen, nur weil du zu dickköpfig bist, um die Wahrheit zu akzeptieren. Wir brauchen ihn. Wir brauchen Khanda.«
    Corvis fühlte sich auf einmal unendlich erschöpft und lehnte sich gegen einen Baum, als er sich endlich eingestand, dass Seilloah recht hatte.
    Mochten die Götter ihnen beistehen!
    »Du machst was?«
    »Ich sagte«, wiederholte Corvis, während er die schwere Winterkleidung überprüfte, die sie sich gerade besorgt hatten, »ich gehe alleine.«
    Sie versteckten sich zurzeit in einem Wäldchen, etwa zehn Meilen von ihrem vorherigen Lager entfernt. Der Geruch von fruchtbarer Erde hing in der Luft, und die Pflanzen, die Davro nicht plattgetreten hatte, blühten farbenprächtig in der Wärme des Sommers. Der geschwächte Oger war nicht gerade leicht fortzubewegen, aber sie waren alle drei übereingekommen, dass sie keine andere Wahl hatten. Die Soldaten in Kervone suchten immer noch nach den Fremden, die ihren Kommandeur angegriffen hatten, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, dass Valescienn

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