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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Anwesenden, schimmerten dunkelrot. Ein schwerer, salziger, nach Kupfer schmeckender Geruch hing in der Luft.
    Rascal wieherte leise und tänzelte auf der Stelle, als er versuchte, den Nebel-Tentakeln auszuweichen. Rover flüchtete sich ungeschickt zwischen die Bäume. Davro und Seilloah wichen ebenfalls bis an den Rand der Lichtung zurück. Die Hexe hatte die Augen weit aufgerissen, als sie erkannte, worum es sich handelte, und flüsterte bereits eine Beschwörung.
    Valescienn wollte ebenfalls zurücktreten, aber Corvis hielt seinen Arm unnachgiebig fest. Seine Finger gruben sich tief in das Fleisch seines Gegenübers. Der Krieger wusste, dass der andere trotz der dicken Lederrüstung bereits blaue Flecken haben musste.
    »Corvis, was …?«
    »Haben wir schon so lange nichts mehr miteinander zu tun gehabt, Valescienn, dass du mich für einen Narren hältst?« Ein Ausdruck von Wut wischte das Grinsen von Corvis’ Gesicht. »Glaubst du, ich wäre so dumm geworden, dass ich blindlings in jede Falle tappe, die irgendein dahergelaufener Dummkopf mir stellt?«
    Valescienn griff mit der freien Hand nach dem Morgenstern an seiner Hüfte, aber Corvis war schneller und verdrehte ihm den Arm mit aller Kraft, die ihm sein fortgeschrittenes Alter gelassen hatte.
    Valescienn war jedoch der Stärkere der beiden und zudem gut ausgebildet, deshalb konnte er eine schwerere Verletzung vermeiden. Statt einfach nur wie ein Zweig zu brechen, sprang sein Arm mit einem leisen Knacken aus dem Schultergelenk.
    Valescienn unterdrückte den Schmerz und drehte sich einmal um die eigene Achse. Sein verletzter Arm hing ihm nun fast den Rücken herunter, in einem unnatürlichen Winkel. Dann schlug er mit dem linken Ellbogen zu; es war ein brutaler Hieb, mit dem er einen Knochen hätte brechen können. Es gelang Corvis zwar, dem Schlag auszuweichen, aber er musste seinen Widersacher loslassen.
    »Du … du …« Valescienn wich zurück, die Linke auf die rechte Schulter gepresst, von der sein Arm schlaff herabbaumelte. Er biss die Zähne zusammen, und seine Augen brannten.
    Corvis packte Spalter rasch mit beiden Händen, seinem bevorzugten Griff. »Du hast dir die falsche Seite ausgesucht, du Verräter.«
    »Verräter? Ich habe dir seit fast siebzehn Jahren nicht mehr gedient, und damals, als ich es tat, hast du uns im Stich gelassen!«
    Corvis zuckte nur die Achseln und hob die Streitaxt.
    »Corvis!«
    Bei Seilloahs Aufschrei fuhr er herum. Sie selbst war unversehrt, denn ihr Schutzzauber hielt die Kreatur in Schach. Aber ihrem großen Gefährten hatte sie nicht helfen können.
    Die letzten Tentakel des Nebels formten sich zu einer menschenähnlichen Säule, deren Gesicht aus Blut zu bestehen schien, bis sie eine konkrete Gestalt annahmen. Eine sehnige Hand packte den Oger und zwang ihn auf die Knie. Corvis beobachtete verwirrt, wie die Kreatur ihre fleischigen Lippen auf Davros Gesicht presste. Der Oger wurde schlaff, als die Poren auf seinen Wangen sich weiteten, um sein Blut in den Mund seines Angreifers zu pumpen.
    Corvis brüllte auf und schleuderte Spalter quer über die Lichtung. Die Klinge funkelte im Licht, bevor sie sich tief in den Rücken des Feindes grub. Die Kreatur bäumte sich vor Schmerz auf und reckte das Gesicht gen Himmel. Sie kreischte; es war ein unmenschlicher Laut der Qual, Davros gestohlenes Blut ergoss sich in einem Schwall aus ihrem Mund und tränkte das Lager.
    Noch während sie zusahen, verfaulte der Körper zu einem feuchten Klumpen; verdorbenes Fleisch löste sich von den Knochen, bildete eine Pfütze, die schnell größer wurde. Nebel quoll aus dem Schädel und verschwand im Wald wie eine sich davonwindende Giftschlange. Sie hinterließ eine dünne, widerliche Spur, die kaum zu sehen war. Spalter landete mit einem dumpfen Schlag in der fauligen Masse.
    Bevor der Körper vollkommen verrottet war, wirbelte Corvis zu Valescienn herum und zückte sein Schwert.
    Doch der Feind war nirgendwo zu sehen. Sie untersuchten die Fußabdrücke in der feuchten Erde und kamen zu dem Schluss, dass Valescienn nach zwei Schritten einfach verschwunden war. Corvis wusste sehr wohl, dass sein ehemaliger Vasall keinerlei magische Kraft besaß, was bedeutete, jemand anders musste nur darauf gewartet haben, ihn in Sicherheit zu bringen.
    Er stieß einen langen, lauten Wutschrei aus und hackte einen Zweig vom nächstgelegenen, völlig unschuldigen Baum. Dann schob er sein Schwert mit einem vernehmlichen Klacken in die Scheide und stürmte

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