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Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers

Titel: Die Horde 1 - Der Daemon des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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jederzeit zurückkehren konnte.
    An Nahrung mangelte es ihnen nicht; Corvis und Seilloah hatten einen Bauern überfallen, der ein paar Rinder in die Siedlung trieb. Die Tiere lieferten genug Essen für Corvis und den Oger, der sich während einer Rast eine ganze Kuh einverleibte, während Seilloah sich eine Mahlzeit aus … Corvis war sich nicht sicher, woraus ihr Essen bestand, aber ihm war aufgefallen, dass der Leichnam des Bauern verschwunden war, obwohl er keinen Kommentar dazu abgegeben hatte. Ihm wäre es lieber gewesen, den Mann laufen zu lassen; er hatte schon zu viel Blut vergossen, zu viele Erinnerungen heraufbeschworen, aber niemand durfte über ihren Aufenthaltsort Bescheid wissen.
    Aus den Truhen, die der unglückliche Mann auf seinem Karren hatte, hatte Corvis auch ein paar Felle, Decken und Kleidung gegen Kälte erbeutet. Er hatte Seilloahs Frage, ob die Sachen notwendig seien, um Khanda zurückzuholen, bejaht. Und den beiden bei dieser Gelegenheit auch den Rest seines Plans geschildert.
    »Ich gehe alleine.«
    »Du bist verrückt geworden!«, schrie Seilloah ihn an. Sie fuchtelte vor Empörung mit den Händen über ihrem Kopf. »Du gehst in den Tod!«
    »Hast du mir nicht gerade erst klargemacht, dass wir Khanda brauchen, damit sie uns nicht umbringen?«, erkundigte er sich spöttisch.
    »Schon, aber ich meinte nicht, dass du ganz allein dorthin tippelst, wo bei Arhylla das auch sein mag! Du brauchst uns!«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, widersprach Corvis nicht recht überzeugt. »Und ich bin auch noch nie ›getippelt‹.«
    Davro war wieder ganz der Alte, bis auf die leichte Blässe im Gesicht, und nickte. »In dem Punkt muss ich ihm zustimmen. Selbst zu seinen unbeschwertesten Zeiten habe ich bei ihm höchstens einmal einen kleinen Hopser gesehen.«
    »Ich brauche dich, Seilloah«, sagte Corvis, während ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, warum sie den Oger eigentlich gerettet hatten. »Du musst weiterarbeiten, solange ich weg bin.«
    »Woran?«
    Corvis seufzte. »Audriss rückt sicher weiter vor, die Oger versammeln sich, und wir haben immer noch keine Armee. Du musst den Ogern sagen, wo sie sich einfinden sollen, außerdem muss eine Armee dort auf sie warten.«
    Seilloah und Davro starrten ihn verständnislos an.
    »Ich habe alle neuen Nachrichten verfolgt, während wir Valescienn gejagt haben. Den Gerüchten zufolge setzt Audriss’ Armee ihren Vormarsch nach Westen fort. Die nächsten größeren Städte auf diesem Weg sind Orthessis und Abtheum, außerdem muss er mit seinen Mannen durch Vorringar, es sei denn, er wäre so dumm, sie durch unwegsames Gelände zu führen.«
    »Woher zum Teufel kannst du dich an all das erinnern?«, erkundigte sich Davro gereizt.
    »Ich habe jahrelang jede Landkarte studiert, die ich in die Finger bekommen konnte. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich damals einen ziemlich ernsthaften Versuch unternommen habe, dieses verfluchte Königreich zu erobern?«
    »Du scheinst zu vergessen«, warf Seilloah ein, »dass Davro und ich nicht die geringste Ahnung haben, wie man Söldner findet oder anwirbt. Deshalb wolltest du doch überhaupt Valescienn auf unserer Seite haben. Und selbst wenn es uns gelänge, womit sollten wir sie bezahlen? Mit unserem gewinnenden Lächeln?«
    Davro zeigte sein freundliches Grinsen, was allerdings ein wenig davon beeinträchtigt wurde, dass noch ein paar Fleischbrocken von der Kuh zwischen seinen Zähnen hingen.
    »Wir haben nicht mehr die Möglichkeit, die Sache auf die übliche Art und Weise zu erledigen«, antwortete Corvis nüchtern, während er einen Fuß in den Steigbügel setzte. »Du bist eine Hexe. Denk dir etwas aus.«
    »Aber …«
    »Sobald du meine Armee zusammengetrommelt hast«, unterbrach er sie, »versammle sie in Vorringar. Solltest du die meisten Soldaten weiter westlich auftreiben, dann sei dort, bevor Audriss die Ortschaft erreicht. Wir haben im Moment Sommer. Ich vermute, dass er nicht vor dem Frost in Vorringar eintrifft. Wenn ich bis dahin nicht zurück sein sollte, übernimmst du das Kommando.«
    Seilloah erstarrte, dann lachte sie ihn aus.
    »Das«, murmelte Corvis, »ist wirklich ermutigend.« Er schob Spalter zurecht, damit die Streitaxt bequemer an seiner Seite hing, und überprüfte noch einmal den Sitz der Satteltaschen. »Davro, wenn ich bis dahin nicht zurückgekehrt bin, kannst du nach Hause gehen.«
    »Und wenn du zurückkommst?«
    »Dann musst du es noch ein bisschen länger mit mir

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