Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
aber ich fühle mich bemüßigt, euch daran zu erinnern, dass es Königin Anne wohl kaum gefiele, wenn wir mit leeren Händen zurückkehren. Was haltet ihr davon, wenn wir den umgestürzten Turm lokalisieren und feststellen, ob wir uns in ihm umsehen können oder nicht?«
    Cræosh und Gork verzichteten widerstrebend darauf, den Gremlin sofort aufzuspießen und über einem Feuer zu braten. Stattdessen begannen sie zusammen mit den anderen, die von dem Ork entdeckte »Klippe« zu erforschen. Fezeill nahm wieder die Gestalt eines Troglodyten an – nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Nagas in der Nähe waren – und suchte unter Wasser. Doch es war die große Belrotha, die den ersten Hinweis auf den Turm fand. Viel war es nicht, nur eine seltsame Kräuselung in der ansonsten gleichförmigen Strömung. Sie zeigte es Gimmol, und der zeigte es Cræosh, der daraufhin den Gestaltwandler aufforderte, sich die Sache einmal aus der Nähe anzusehen.
    Kurze Zeit später tauchte der falsche Troglodyt mit einem Grinsen auf, das dem Rest des Korps Jubel entlockte.
    Der Turm lag tatsächlich auf der Seite. Die von Belrotha beobachtete Kräuselung ging auf die Kante der Plattform am oberen Ende des Turms zurück – die Zinnen dieser Plattform reichten fast bis an die Wasseroberfläche. Aber auch der Hauptteil des Turms lag nicht sehr tief im Wasser. Bis auf Gork und Gimmol hätten sie alle darüber hinweggehen können, ohne etwas zu bemerken.
    Fezeill hatte auch entdeckt, dass das Gestein des Turms trotz der Jahrzehnte oder Jahrhunderte im Wasser völlig intakt war. Fenster gab es offenbar nicht. Den einzigen Zugang zum Inneren bildete die Haupttür ganz unten, die sich jetzt etwa drei Meter unter Wasser befand.
    »Ich habe mir die Tür nicht so genau angesssehen«, sagte Fezeill der Troglodyt, als er aus dem Wasser kam. »Die Wahrheit isst, diessser Körper eignet sssich nicht besssondersss gut für Feinmotorik.« Er spreizte seine dicken Finger, um zu zeigen, was er meinte.
    Gork seufzte tief, als die anderen ihn ansahen. »Na schön, in Ordnung«, sagte er, seufzte erneut und legte den größten Teil seiner Ausrüstung ab. »Aber wenn mich da unten was frisst, kehre ich als Geist zu euch zurück und sorge dafür, dass ihr keinen ruhigen Moment mehr habt.« Er holte Luft, so tief, dass sein Körper anzuschwellen schien, und sprang von Belrothas Rucksack ins Wasser.
    Der Kobold verließ sich allein auf seinen Tastsinn, behielt eine Hand ständig an der gewölbten Außenfläche des Turms und tauchte tiefer. Es dauerte nicht lange, bis er die Tür befand, denn sie befand sich genau an der Stelle, die Fezeill beschrieben hatte. Gork strich über das schleimige Holz und spürte dabei ein kurzes Prickeln. Es fühlte sich wie eine Vibration an, wie ein Summen im Innern der Tür.
    Gork fluchte innerlich. Bei den Sternen, sie hatten es hier mit dem Turm eines Zauberers zu tun, der natürlich keine gewöhnlichen Mittel verwendet hatte, um sein Heim zu schützen. Verdammt!
    Einige Momente verstrichen, und Gork stellte fest, dass er weder getötet noch in irgendein Tier verwandelt wurde. Er versuchte, nicht auf das Prickeln zu achten, das zu einem vagen Brennen wurde und in seiner Lunge kitzelte, als er die Hand nach der Klinke ausstreckte. Für seine Finger fühlte sie sich ebenso gut erhalten an wie der Stein des Turms, völlig ohne Rost. Magie. Welch eine Überraschung.
    He, vielleicht haben Trelaines Zauber auch das Innere des Turms erhalten! Vielleicht gibt es dort überhaupt kein Wasser!
    Aber selbst wenn das der Fall war: Wie sollten sie hineingelangen, ohne alles zu fluten?
    Gork kehrte an die Wasseroberfläche zurück und schnappte nach Luft.
    »Irgendwas gefunden?«, fragte Cræosh.
    »Ja!« Der Kobold berichtete von seinen Entdeckungen, ohne auf das seltsame Gefühl bei der Berührung der Tür hinzuweisen. Wenn irgendetwas passierte, wollte er nicht die Schuld dafür bekommen.
    Er schwamm mit kräftigen Zügen und war bereits auf halbem Wege zu den anderen, als er Wellen spürte und begriff, dass außer ihm noch etwas anderes schwamm.
    »Äh, Jungs? Hier bei mir ist was im Wasser!«
    Er beobachtete, wie Cræosh an ihm vorbeisah und die Augen aufriss, was nicht unbedingt sehr beruhigend auf ihn wirkte.
    »Und ob da was bei dir ist! Hierher mit dir, Kurzer, und zwar fix!«
    Der Kobold wimmerte und schwamm, so schnell er konnte, nahm sich nicht einmal die Zeit, einen Blick über die Schulter zu werfen. Er merkte erst, dass

Weitere Kostenlose Bücher