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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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winkte. »Sie überqueren nicht oft den Fluss, aber es kommt vor! Schnell!«
    Unter normalen Umständen hätten sie gezögert und eine Falle geargwöhnt. Aber dies waren keine normalen Umstände.
    Andererseits …
    »Ich nicht hineinpasse!«, rief Belrotha.
    Sie sprach auf Gremlisch – diese Sprache benutzte das Korps meistens für seine Verständigung. Der Mensch verstand vielleicht nicht die Worte, aber er erkannte die Besorgnis der Ogerin.
    »Keine Sorge!«, rief er. »Das Gebäude dient nur zum Schutz der Treppe! Unten gibt es genug Platz!«
    Unten? Cræosh schüttelte den Kopf, als er sich an Fezeill vorbeischob und das kleine Haus betrat. Unter einem Druidenkreis habe ich mir etwas anderes vorgestellt.
    Und tatsächlich, drinnen wies das kleine Gebäude keine besonderen Merkmale auf, abgesehen von einer großen Falltür, die den größten Teil des Bodens beanspruchte. Cræosh zeigte darauf, und der Mensch nickte bestätigend, woraufhin der Ork in die Hocke ging und beide Flügel der Falltür hochzog. Darunter kam eine Treppe zum Vorschein; die Stufen waren ins Felsgestein gehauen und voller Staub, in dem sich die Fußspuren der letzten Benutzer zeigten.
    Belrotha musste sich durch die Falltür zwängen, wie zuvor auch durch die Tür des Gebäudes, aber als sie einige Stufen hinter sich gebracht hatte, gab es genug Platz für sie. Erleichtert darüber, dass es keine offensichtlichen Fallen gab, eilte Cræosh in die Tiefe, wobei er zwei oder drei Stufen auf einmal nahm. Das Klappern, Rasseln, Grunzen und Brummen weiter oben wies ihn darauf hin, dass ihm die anderen folgten. Ein einzelner lauter Schlag übertönte kurz alle andere Geräusche – Cræosh nahm an, dass der Mensch die Falltür geschlossen hatte, was hoffentlich die Bäume fernhielt.
    Die Bäume. Cræosh fühlte den Beginn von Kopfschmerzen und formte die beiden Worte mit den Lippen, damit sie ihm nicht mehr so absurd erschienen. Verdammte Bäume greifen uns an! Die Orks daheim werden mir kein Wort davon glauben … Cræosh fürchtete sich nicht vor dem Tod, zumindest nicht sehr, aber von wandelndem Brennholz umgebracht zu werden, das war nicht unbedingt der Abgang, den er sich vorstellte.
    Er wollte sich auch nicht Gorks unvermeidlichem »Ich hab’s ja gesagt!« stellen. Es hätte zu Blutvergießen führen können.
    Der Mensch schlüpfte auf der breiten Treppe an Cræosh vorbei und schreckte ihn aus seinen Grübeleien. »Entschuldige«, sagte der Mann und deutete eine Verbeugung an. »Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich weiß nicht, wie die anderen reagieren könnten, wenn als Erster ein Ork den Raum betritt.«
    »Ganz zu schweigen davon, wie ein Ork reagieren könnte«, sagte Cræosh.
    »Genau.« Der Mensch ging schneller und verschwand hinter der nächsten Kurve der Treppe. Anschließend setzte das Korps den Weg in die Tiefe fort.
    Nach einigen weiteren Kurven führte die Treppe zu einem breiten Torbogen. Cræosh trat hindurch und fand sich in einem großen unterirdischen Heiligtum wieder. Die Wände waren holzvertäfelt, bis auf knapp anderthalb Meter breite vertikale Streifen aus nacktem Fels, in Abständen von jeweils etwa fünf Schritten. Das Holz wies komplexe Schnitzmuster auf, die Zweige und Blätter zeigten. Auch der Boden war von Holz bedeckt, dem jedoch Verzierungen irgendeiner Art fehlten. Nach Duftkräutern riechende Fackeln brannten in Halterungen an den felsigen Abschnitten der Wände, und in der Mitte des Raums züngelten Flammen aus einer Feuergrube. Der Rauch verschwand irgendwo im Dunkeln weiter oben.
    Der Mann, der sie nach unten geführt hatte, stand bei der Feuergrube, begleitet von zwei anderen Menschen, einem Mann und einer Frau, die ebenso gekleidet waren wie er.
    Der Mann, der sie hierhergebracht hatte, deutete mit einer schwungvollen Geste auf die beiden anderen Menschen, zuerst auf den Mann, der daraufhin breit grinste. Zusammen mit seinem widerspenstigen Haar sah er aus wie ein Tölpel oder ein freundlicher Mop. »Das ist Josiah Gruder, mein ältester Freund und einer der standhaftesten meiner Brüder.«
    Brüder? Hinter Cræoshs Rücken wechselten Katim und Gork einen wachsamen Blick und hatten plötzlich ein flaues Gefühl im Magen (beziehungsweise in den Mägen, im Falle der Trollin).
    »Dies«, sagte der Mensch und zeigte auf die rothaarige Frau, »ist Mina MacCray, erst seit kurzer Zeit Mitglied unseres Ordens und deshalb nicht weniger willkommen.« Die Frau schenkte den Besuchern ein scheues

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