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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Lächeln.
    Erst »Brüder« und jetzt »Orden«. Katim knurrte, und Gork schüttelte den Kopf.
    »Und mein Name ist Alam Tyr«, verkündete der Mann fast theatralisch und verbeugte sich erneut. »Ich bin der Oberste Akolyth des Tempels von Ymmeth Thewl.«
    Gork stöhnte laut.
    »Was ist?«, fragte Cræosh und drehte den Kopf.
    »Du hast das Gehirn eines Gnus«, sagte der Kobold.
    Der Ork machte eine finsteres Gesicht, aber bevor er etwas erwidern konnte, sagte Katim: »Denk nach, Cræosh … wenn du noch weißt … wie das geht. Weshalb … sind wir hier?«
    Falten fraßen sich tief in Cræoshs Stirn. »Wegen der Reliquie von … Oh, Scheiße«, sagte er, als ihm schließlich ein Licht aufging.
    Der Oberste Akolyth trat einen Schritt vor. »Entschuldigung«, sagte er; offenbar hatte er das auf Gremlisch geführte Gespräch nicht verstanden. »Stimmt was nicht?«
    Cræosh und Katim wechselten einen Blick, und beide deuteten ein Nicken an. Sie würden nützlichere Informationen bekommen, wenn die Akolythen wussten, warum sie hier waren.
    Später konnten sie die Menschen immer noch töten, wenn sie glaubten, zu viel verraten zu haben.
    »Man hat uns hierhergeschickt, damit wir die Reliquie eines vergessenen Gottes suchen«, sagte der Ork in Menschensprache. »Aber da ihr hier seid, kann der Gott noch nicht vergessen sein, oder?«
    »Die Göttin«, korrigierte Alam geistesabwesend. »Für meine Sekte handelt es sich um die Weltmutter und somit eine Gottheit weiblichen Geschlechts.«
    »Wie auch immer. Ihr verehrt die Göttin, darum geht’s. Was bedeutet, wir sind am Arsch.«
    »In Kirol Syrreth gab es achtzig Millionen Druidensekten«, brummte Gork verdrießlich. »Und wir mussten ausgerechnet zu der geschickt werden, die zurückgekehrt ist.«
    »Eigentlich sind in den vergangenen Jahren recht viele zurückgekehrt«, sagte Mina stolz. »Wir sind bei Weitem nicht die einzige.«
    »Aber wir sind die einzige mit einem so berühmten Tempel«, betonte Alam, als hätte er eine plötzliche Offenbarung gehabt. Er deutete nach oben und meinte vermutlich das kleine Gebäude in der Mitte des Steinkreises. »Ihr seid ausgerechnet hierhergekommen, weil …« Er runzelte die Stirn. »Leider haben wir nicht einmal mehr die Reliquie, die wir brauchen.«
    »Verstehe«, brummte Cræosh. »Tja, da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als woanders zu suchen.«
    »Das ist vielleicht leichter gesagt als getan«, erwiderte Alam in einem bedauernden Ton. »Ich bezweifle, dass Knorrigwurzel und seine Schergen euch einfach so gehen lassen.«
    »Knorrigwurzel?«, wiederholte Fezeill weiter hinten. »Das klingt nach einer Pflanzenkrankheit.«
    Alam seufzte. »Ich schätze, in gewisser Weise ist es das auch.« Er ging zur nächsten Wand und legte seine Hand aufs Holz. »Lasst mich euch alles von vorn erzählen. Wenn ich fertig bin, können wir uns vielleicht gegenseitig helfen.«
    Das bezweifle ich sehr, dachte Cræosh, sagte aber: »Wir sind ganz Ohr.«
    »Also gut. Vor Hunderten von Jahren, als die Druiden in diesem Land eine wahre Macht darstellten, geboten wir – das heißt, meine Vorgänger – über große Magie. Das Wetter gehorchte ihren Wünschen, sie sprachen mit den Tieren, und manchmal ließen sie Bäume für sich arbeiten.
    Es war einer ihrer größten Zauber, versteht ihr. Bäume sind ziemlich stark und können Arbeiten verrichten, zu denen selbst Hunderte von Menschen nicht imstande wären. Wie, glaubt ihr, sind die Steinkreise entstanden, die so viele unserer Druidenlogen kennzeichnen?«
    »Aha, Bäume, alles klar.« Cræosh schniefte. »Aber was zum Teufel ist da oben passiert? Habt ihr den Jungs nicht genug bezahlt?«
    Der Akolyth schüttelte den Kopf. »Als vor vielen Jahrhunderten der Dunkle Lord kam … äh … entfernte er die meisten Druidensekten, weil er sie für eine Bedrohung hielt. Und dabei entweihte er einige unserer heiligsten Orte.
    Deshalb sind wir – und andere wie wir, von anderen Sekten – hier in Kirol Syrreth. Wir versuchen, den damals angerichteten Schaden zu reparieren.«
    »Sollten wir ihnen dies alles erzählen?«, fragte Josiah leise. »Sie dienen dem Dunklen Lord!«
    »Wir müssen bei dieser Sache zusammenarbeiten, Josiah!«, erwiderte Alam und wandte sich wieder ans Korps. »Krieg droht, wie ihr zweifellos wisst.«
    »Oh, wir haben davon gehört«, sagte Cræosh.
    »Wir werden uns nicht auf eine der beiden Seiten schlagen«, sagte Alam. »Wir haben Grund, den Leichenkönig zu verabscheuen, gewiss,

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