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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Druidensekten auf. Damit jemand anders unseren Platz einnehmen und Knorrigwurzel aufhalten kann, wenn unseren Bemühungen ohne Erfolg bleiben sollten.«
    Die Mitglieder des Dämonen-Korps traten von einem Bein aufs andere. Ein oder zwei von ihnen räusperten sich. »Und … äh … wie wollte Renard an den Bäumen vorbeikommen?«, fragte Cræosh.
    »Er trägt ein Amulett, von dem wir hoffen, dass es die Bäume zurückhält, und er machte sich am helllichten Tag auf den Weg. Knorrigwurzel und die anderen ziehen die Dunkelheit vor.« Alam runzelte die Stirn. »Warum fragst du?«
    »Wir haben Renard im Wald gesehen«, sagte Gimmol. »Das Amulett … äh … hat die Bäume nicht zurückgehalten, und sie haben ihre Aktivität auch nicht auf die Nacht beschränkt.«
    »Ihr seid auf euch allein gestellt«, fügte Cræosh hinzu. »Ihr könnt keine Hilfe erwarten.«
    Für einen Moment standen die jungen Druiden stumm da und kämpften gegen Tränen an.
    »Keine Hilfe«, wiederholte Alam schließlich. »Abgesehen von euch.«
    »Es tut mir leid«, sagte Cræosh, steckte sich den Finger ins Ohr und drehte ihn. »Irgendwas muss hier hineingekrochen und darin stecken geblieben sein. Mir war, als hätte ich dich sagen hören, dass du Hilfe von uns erwartest.«
    Der Akolyth lächelte jetzt nicht mehr. »Genau das habe ich gesagt.«
    »Na so was. Und warum sollten wir euch helfen? Aus reiner Herzensgüte? Wir stecken schon tief genug in unserer eigenen Scheiße und brauchen uns nicht eure Ärsche zu leihen, um ganz darin zu versinken. Wir machen nur eins, und das wäre: Wir verschwinden von hier.«
    »Tatsächlich?«, fragte Mina. Ihre Stimme klang jetzt verächtlich. »Und mit welcher geheimen Magie wollt ihr an den Bäumen vorbei?«
    Cræosh richtete einen finsteren Blick auf sie, aber Alam nickte. »Ich fürchte, da hat sie recht, mein Freund. Knorrigwurzel hat euch gern zu uns gelassen, als zusätzliche Opfer. Bestimmt lässt er euch nicht so einfach gehen.«
    »Wir können recht überzeugend sein«, knurrte der Ork, doch es klang nicht sehr überzeugend.
    »Hier nützt euch das nichts«, sagte der Druide. »Ich habe keinen Zweifel daran, dass ihr tapfere Krieger seid. Aber denkt daran, wie schwer es sein könnte, einen Baum zu zerhacken, der zurückhackt, während Hunderte von anderen nur darauf warten, an die Reihe zu kommen. Selbst eine hundertmal so große Streitmacht wie die eure könnte es nicht schaffen.
    Doch wenn sich der Baum des Immer wieder in meinem Besitz befindet, könnten wir es mit dem Gegenzauber versuchen, an dem wir gearbeitet haben. Wenn er funktioniert, kehren Knorrigwurzel und seine Diener in ihren normalen, unbewegten Zustand zurück, und dann könnt ihr euren Weg ungehindert fortsetzen.«
    Den Korps-Soldaten blieb keine Wahl, und das wussten sie. Katim zischte schließlich: »Warum seid ihr nicht … nach unten gegangen … um die Reliquie zu holen?«
    »Oder habt ihr darauf gewartet, dass jemand aufkreuzt, der euch die Mühe abnimmt?«, fragte Fezeill.
    Alams Züge verhärteten sich, und Zorn blitzte in seinen Augen. »Wagt es bloß nicht, mir und meinen Leuten Feigheit vorzuwerfen! Wir sind hierhergekommen, ins Herz unseres Landes, um diesen alten Schrein wiederherzustellen! Hier wollen wir bleiben, selbst wenn euer Krieg – euer Krieg, nicht unserer – vor unserer Tür tobt!«
    Cræosh hob rasch die Hände. »Frieden!« Vorerst zumindest. »Fezeill meinte nichts dergleichen. Er ist ein Idiot. Selbst von verfaulenden Warzenschweinen habe ich intelligentere Bemerkungen gehört.«
    Der Gestaltwandler öffnete den Mund, um zu protestieren … und hüpfte plötzlich umher und fluchte, weil Gorks Faust ihn am Knie getroffen hatte.
    »Aber abgesehen davon …«, fuhr der Ork fort. »Die Frage hat durchaus einen Sinn.«
    »Nun«, erwiderte Alam und sprach wieder ruhig, »unglücklicherweise ist dieses Gebäude nicht völlig sicher vor Knorrigwurzels Schergen. Wir drei müssen ständig auf der Hut sein. Im Vergleich mit der Magie unserer Vorfahren gibt unsere vielleicht nicht viel her, aber wir sind mächtig genug, wenn wir zusammenarbeiten. Wir müssen die Schutzzauber stabil halten, die die Bäume darin hindern, das Gebäude oben zu zerstören. Würden wir uns in die tiefen Räume wagen, könnte es passieren, dass wir bei unserer Rückkehr hier überall zornige Flora vorfinden, und dann wären wir kaum in der Lage, sie zu vertreiben.«
    »Wir gehen also nach unten und holen die Reliquie«, brummte Gimmol.

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