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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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etwas mit ihm anfangen.«
    »Ich weiß nicht«, wandte Cræosh ein. »Morthûl hat doch auch gesagt, der Kopf müsste dem Laboratorium so nahe wie möglich sein, oder? Sind wir hier nahe beim Laboratorium?«
    »Nein«, erwiderte Gimmol. »Aber das meine ich nicht. Gork, richte den Totenkopf auf die Tür.«
    »Auf keinen Fall! Ich komme der Tür nicht noch einmal nahe!«
    Der Gremlin seufzte. »Du brauchst ihr nicht nahe zu kommen. Halte nur den Totenkopf in ihre Richtung.«
    Der Kobold grummelte vor sich hin und hob den Talisman etwa einen Meter vor der Tür.
    »Ein bisschen näher, Gork.«
    Grummel, grummel.
    Plötzlich schnatterte und gackerte der Totenkopf und drehte sich in Gorks Händen wie ein lebendes Nagetier.
    »Autsch!«
    »Was ist los, Kurzer?«, fragte Cræosh.
    »Das Ding hat mich gebissen !«
    Gimmols Augen trübten sich. »Halt ihn noch etwas länger vor die Tür, Gork …«
    Und dann machte der Gremlin erneut von seiner Magie Gebrauch. Es war ein einfacher Öffnungszauber, zu dem selbst ein Zauberlehrling imstande gewesen wäre, doch seine magische Kraft allein genügte nicht, um die Tür zu öffnen – das wusste Gimmol bereits.
    Aber als er diesmal die Worte der Zauberformel murmelte, lenkte er die magische Energie durch den Talisman des Leichenkönigs und nicht direkt auf die Tür.
    Der Totenkopf stellte sein gackerndes Lachen ein, und eine Zeit lang geschah nichts. Dann kam ein Bellen aus dem marmornen Mund des Talismans – anders ließ es sich nicht beschreiben.
    Die Tür öffnete sich nicht in dem Sinne, sondern verschwand einfach, und dahinter kam eine schmalere, ebenfalls nach oben führende Wendeltreppe zum Vorschein.Gork und Gimmol starrten auf den Totenkopf, der erneut ein irres Lachen anstimmte.
    Von dieser Wendeltreppe ging ein sonderbarer Geruch aus, der nichts mit dem Rest des Schlosses zu tun zu haben schien. Mit ihrer besonders empfindlichen Nase nahm Katim ihn deutlicher wahr als die anderen, als eine Art Echo von Königin Annes persönlichem Geruch, vermischt mit dem Staub von Jahrhunderten und einem Hauch Verwesung.
    »Äh …« Fezeill blieb plötzlich stehen, mit den Füßen auf zwei verschiedenen Stufen. »Ich habe mich gerade gefragt …«
    »Was?« Cræosh drehte sich um und sah zurück. »Was ist schon wieder?«
    »Wenn wir hierhergekommen sind, um Königin Anne an ihrem Ritual zu hindern, oder … äh … es von ›jemand anderem‹ verhindern zu lassen … Haltet ihr es für eine gute Idee, dass wir den Baum des Immer dabeihaben? Was passiert, wenn sie ihn in die Hand bekommt?«
    Stille auf der Treppe.
    »Wirklich toll, jetzt daran zu denken«, kommentierte Cræosh schließlich.
    »Könnte Baum hierbleiben?«, fragte Jhurpess.
    »Nein«, sagte Gimmol, bevor Cræosh antworten konnte. »Ihn im Schloss herumliegen lassen? Ebenso gut könnten wir ihn der Königin geben.«
    »Na schön.« Cræosh holte den Baum aus seinem Rucksack. »Belrotha?«
    »Ja?«
    »Dieses Symbol hat Schlechtes über deine Mutter gesagt.«
    Die Ogerin – sie hatte sich seitlich durch die Tür geschoben, um die Treppe zu erreichen – sah den Ork finster an. »Ich nicht dumm, Cræosh. Kleiner Baum nicht reden kann.«
    Seufz. »Na schön. Ich möchte nur, dass du ihn beseitigst.«
    »Warum du das nicht gleich sagen?« Belrotha nahm den Baum des Immer aus den Händen des Orks und zerrieb ihn zwischen ihren Pranken zu Sägemehl. Anschließend setzte das Korps den Weg nach oben fort.
    »Cræosh?«
    »Ja, Belrotha?«
    »Warum wir uns all die Mühe gegeben, um zu holen kleines Baumding, wenn schließlich es beseitigen?«
    »Sei still und geh weiter, Belrotha.«
    »Ja. Cræosh?«
    »Was ist?«
    »Du nicht noch einmal reden über meine Mutter.«
    Die Treppe führte schließlich zu einem weiteren Absatz, ähnlich beschaffen wie der vor Königin Annes Schlafzimmertür. Aber in diesem Fall erwartete sie keine geschlossene Tür, sondern ein offener Torbogen. Gork hob die Hand und bedeutete den anderen stehen zu bleiben, schlich dann auf leisen Sohlen zum offenen Zugang. Dort duckte er sich und spähte um den Rand des Torbogens.
    Das Laboratorium – dies musste es sein – war kreisrund und belegte die ganze oberste Etage des Turms. An den Wänden gab es jede Menge Regale, Haken, Schränke und Nischen, mit allerlei Dingen darin und daran: Bücher, Pflanzen, Flüssigkeiten in Gläsern, Steine, konservierte Körperteile von tausend verschiedenen Geschöpfen. Und alles bildete ein riesiges Durcheinander, ohne

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