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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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öffnete den Mund, um erneut zu protestieren … und seufzte dann, als er die von Eichenwind versprochenen Reichtümer dahinschwinden sah. »Warum? Der Dakórren hat keinen Grund, uns zu verraten! Er und seine Artgenossen hassen die Elfen noch mehr als wir! Warum sollte er Dororam irgendetwas verraten haben?«
    »Vielleicht ist dein Freund nicht das … was er zu sein scheint.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Das, kleiner Kobold, ist der Teil … über den ich noch entscheiden muss. Bete … zu deinen Sternen … dass mir etwas anderes einfällt … als dich anzuzeigen.«
    Einer der überlebenden Soldaten unterbrach sie – Gork hätte ihn dafür küssen können – und verkündete, der General erwarte das ganze Dämonen-Korps beim Vorratswagen.
    Wo einer von König Morthûls geisterhaften Gesandten erschienen war.
    Dort, wo sich die wichtigsten Straßen von Kirol Syrreth trafen, erhob sich Fort Mahadriss, wie eine dicke Spinne in einem Netz aus Straßen. Aus dunklem, grobem Stein errichtet und von kleineren Festungen umgeben, eine für jede Straße, nahm die Bastion nicht die geringste Rücksicht auf irgendwelche ästhetischen Erwägungen. Sie war für den Krieg erbaut und trug diese Tatsache wie ein Ehrenabzeichen.
    Das unrühmliche Ende eines gewissen Unheimlichen Schlosses hatte dafür gesorgt, dass sie auf der Liste der wichtigsten Festungen in Kirol Syrreth vom dritten auf den zweiten Platz aufgestiegen war und jetzt direkt hinter der Eisernen Burg kam. Eigentlich hätte die Bastion nicht dazu in der Lage sein sollen, grimmige Zufriedenheit darüber zum Ausdruck zu bringen, aber irgendwie schaffte sie es trotzdem.
    Das Dämonen-Korps konnte die Bastion erst betreten, nachdem es an drei Kontrollpunkten überprüft worden war, und kaum drinnen zog Cræosh ernsthaft in Erwägung, nach draußen zurückzukehren. Im Innern der Bastion herrschte ein Chaos, das kaum »kontrolliert« genannt werden konnte. Hunderte von Soldaten, Meldern und Bediensteten bahnten sich einen Weg durch das aus anderen Soldaten, Meldern und Bediensteten bestehende Gedränge, jeder von ihnen überzeugt, dass seine Auftrag wichtiger war als die Aufträge aller anderen und daher sofort erledigt werden musste. Und doch: Trotz dieser brodelnden Anarchie, oder vielleicht gerade deshalb, wurden die Dinge, die erledigt werden mussten, tatsächlich erledigt. Vorräte und Ausrüstungsgegenstände wurden verstaut, Waffen überprüft und diesem oder jenen Posten Verstärkungen zugewiesen. Wie chaotisch auch alles auf den Uneingeweihten – oder nur teilweise Eingeweihten – wirken musste: Cræosh begriff, dass die Garnisonen von Mahadriss für den Krieg bereit sein würden, lange bevor Dororams Truppen die Schwefelberge erreichen konnten.
    Trotzdem wollte er nicht mitten in diesem riesigen Durcheinander stehen.
    »He! Du da!« Die schroffe Stimme hallte durch den Flur und schien daran gewöhnt zu sein, alle anderen Geräusche zu übertönen.
    Ein Ork bahnte sich einen Weg durchs Gewühl, schob hier jemanden mit der Hand beiseite und stieß dort jemand anderem den Ellenbogen in die Rippen. Er mochte sechs oder sieben Zentimeter kleiner sein als Cræosh, war dafür aber breiter in den Schultern und trug einen Hauch von schmutzigem Grau sowohl im schlammbraunen Haar als auch auf der sumpfgrünen Haut. Auf seinem schwarzen Brustharnisch zeigte sich das Emblem von Morthûls silberner Krone, und an seinem Gürtel baumelte ein geradezu riesiger Kriegshammer. Das schnabelförmige Ende der Waffe ragte nach außen und verletzte all jene, die dem Troll im Gedränge zu nahe kamen, doch niemand von ihnen beklagte sich.
    »Was ist?«, erwiderte Cræosh ebenso schroff. Dann bemerkte er die Rangabzeichen auf der rechten Seite des Brustharnischs und fügte hinzu: »Was ist, Sir ?«
    »Schon besser. Du bist Cræosh?«
    »Ja, Sir!«
    »Dann dürfte dies dein Dämonen-Korps sein.« Der Ork richtete einen kritischen Blick auf die anderen und hob ihn, um Belrotha anzusehen. »Ein armseliger Haufen, aber was soll’s? Ich bin General Rhannik.«
    Cræoshs Rücken wurde kerzengerade, und die anderen nahmen ebenfalls Haltung an, zumindest diejenigen von ihnen, die zumindest eine vage Vorstellung von den richtigen militärischen Manieren hatten. Rhanniks Name war in der Truppe überall bekannt – er galt als einer der Anwärter auf Falchions Posten, sollte dem Mann, der seine Rüstung nie ablegte, etwas zustoßen.
    »Was machen wir hier, Sir?«, fragte Cræosh. Er fügte hinzu.

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