Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
Vom Netzwerk:
genauso.«
    Bisher hatte niemand Gorks Bericht infrage gestellt. Mit großen Augen und dramatischen Worten hatte er den Kampf gegen die Würmer geschildert, wie sich sie beide mit Schwertern und Fackeln gegen die Schwarmwesen zur Wehr gesetzt hatten und wie Fezeill mit einem unglücklichen Schwerthieb eine Mauer zum Einstürzen gebracht hatte. Niemand zweifelte die Schilderungen an, denn dafür gab es keinen Grund, doch Cræosh war sehr nachdenklich geworden. Und offenbar ging es nicht nur ihm so – darauf wies der Blick hin, den Katim auf Gork gerichtet hatte, noch während sie vorschlug, den Leichnam zu verbrennen, damit er sich nicht in ein Schwarmwesen verwandelte.
    Jetzt ging dieser Blick von einer Seite zur anderen, als wollte sich Katim jedes Detail des Gebäudes einprägen, in dem sie sich befanden. »Dies ist der einzige Ort … wo erneut Würmer erschienen sind«, sagte sie, während Flammen den Gestaltwandler verschlangen. »Zumindest der einzige Ort … an dem wir sie gesehen haben.«
    »Stimmt«, pflichtete ihr Cræosh bei. »Na schön. Aus welcher Wand sind sie gekommen, Kurzer?«
    Gork zeigte mit der Hand.
    »Gut. Belrotha?«
    »Was?«
    »Die Würmer auf der anderen Seite der Wand haben deine Mama beleidigt. Schnappen wir sie uns!«
    Die Ogerin sah den Ork schief an. »Wir schon einmal darüber gesprochen haben, Cræosh. Würmer nicht beleidigen meine Mutter. Würmer meiner Mutter nie begegnet sind! Und du nicht über sie reden sollst.«
    »Reiß einfach die Mauer ein!«, schnauzte Cræosh sie an.
    Belrotha wandte sich an Gimmol und seufzte. »Er nur zu fragen braucht«, klagte sie. »Er sehr langsam lernen.« Eine Hand weiterhin an der Decke, drehte sie sich, um den Gremlin vor eventuellen Steinsplittern zu schützen, und dann schlug sie mit der anderen Hand gegen die Mauer, die daraufhin nicht in dem Sinne einstürzte, sondern sich regelrecht auflöste.
    »Ich habe sofort den Eindruck gewonnen, dass dieses Gebäude was Amtliches und Offizielles hat«, brummte Gork, als sich der Staub legte und die letzten Echos in der ewigen Nacht der Kluft verhallten.
    »Wovon redest du da?«, fragte Cræosh. »Das ist eine verdammte Treppe. Woher willst du wissen, was dies für ein Gebäude ist, nur weil du eine Treppe siehst?«
    »Dies war das Hauptquartier der Wache oder etwas in der Art.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    Gork deutete zur Treppe. »Weil die Stufen dort ins Verlies führen, du Eiterbeule! Eine so steile und schmale Treppe wird nur für ein Verlies gebaut. Ich habe genug davon gesehen, vertrau mir.«
    »Ich bin nicht überzeugt, aber lass es uns herausfinden.«
    »Äh, Cræosh?«, erklang eine Stimme hinter ihm, als er auf die erste Stufe trat.
    »Es geht hier recht eng zu, Belrotha, aber der Platz dürfte für dich genügen.«
    »Ich nicht fragen wollte nach Treppe. Ich fragen nach Decke.«
    »Oh. Hm.«
    Nach einigen ziemlich nervenaufreibenden Experimenten fanden sie heraus, dass die Decke auch ohne die stützende Hand der Ogerin an Ort und Stelle blieb. Zumindest für eine Weile. Ein unheilverkündendes Knirschen wies darauf hin, dass sie sich besser beeilen oder bereit sein sollten, einen anderen Ausgang zu suchen.
    Sie beeilten sich. Cræosh zweifelte an Gorks Logik, bis sie das Ende der Treppe erreichten und dort eine schief in den Angeln hängende Holztür fanden. Rostige Halterungen schienen einst einen dicken Riegel gehalten zu haben.
    »Na schön«, räumte der Ork ein. »Es ist ein Verlies.«
    »Hab ich ja gesagt«, erwiderte Gork selbstgefällig.
    Cræosh knurrte etwas Unverständliches.
    »Ich hab es gesagt, oder? Ihr habt alle gehört, dass ich es gesagt habe, nicht wahr?«
    »Warum gehst du nicht voraus und siehst dich um, Gork?«, fragte Cræosh und packte den Kobold am Kragen.
    »Was? Nein, ich gehe nicht in das Ver… aaaaahhhh! «
    Gork flog und verschwand schnell aus dem Schein der Fackeln. Kurz darauf kam ein Poltern aus der Dunkelheit, gefolgt von einem Wimmern.
    »Ich verstehe langsam, warum du das so gerne machst«, sagte Cræosh zu Katim.
    »Es ist befreiend«, erwiderte sie.
    »Gibt es schon was zu berichten?«, rief der Ork fröhlich.
    Ein leises Brummen kam aus der Finsternis.
    »Was hat er gesagt?«
    Die Trollin schmunzelte. »Ich glaube … er hat gesagt: Nur eine sehr harte Wand.‹«
    Cræosh lachte. »Na schön. Kratzen wir ihn von besagter Wand, bevor wir uns umsehen.«
    Als sich das Korps durch den Zugang duckte, beugte sich Gimmol auf Belrothas Schulter

Weitere Kostenlose Bücher