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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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da? Oder dies … genügte ihnen?«
    »Wurm-Knochen es nicht geschafft haben, uns aufzuhalten«, wandte Belrotha ein.
    »Nein«, pflichtete ihr Cræosh bei. »Aber ich wette, sie wissen jetzt, dass wir kommen. Schnell, sucht weiter.«
    In der vorletzten Zelle auf der linken Seite – sie enthielt ein Skelett, das nicht von Sabryens Würmern bewegt worden war – entdeckte Gork einen Abschnitt der Wand, der sich von den anderen unterschied. Jemand hatte dort den Mörtel herausgemeißelt und mehrere Haken in den Stein getrieben: einfache Angeln, die den betreffenden Teil der Wand in eine primitive, schwere Tür verwandelten.
    »Wer baut in der Zelle eines Verlieses eine Hintertür ein?«, fragte Gimmol vom Flur.
    Gork schüttelte den Kopf. »Niemand. Dies ist neu. Ich meine, neuer als der Rest. Als dies hier hinzugefügt wurde, war das Gebäude längst eine Ruine.«
    »Oh.« Eine lange Pause. »Warum sollten Würmer eine Tür benötigen? Die Löcher in den Wänden dürften ihnen genügen.«
    »Vielleicht deshalb, weil einige der Würmer menschliche Skelette tragen, erinnerst du dich?«
    Noch einmal: »Oh.« Und schließlich: »Und was ist hinter der Tür?«
    Der Kobold trat zurück. »Je zwei von diesen Steinen wiegen mehr als ich«, sagte er. »Cræosh?«
    »Ja, gut. Und dies hat nichts mit deiner Angst zu tun, dass dir alles auf den Kopf fallen könnte?«
    » Das habe ich nie gesagt …«
    Der Ork zog, und langsam schwang die Tür auf, stöhnte dabei wie ein an Verstopfung leidender Wal. Dahinter zeigte sich eine weitere schmale Treppe, die nach unten führte. Auf den Stufen, die aus dem gleichen schwarzen Stein bestanden wie alles andere, lag kein Staub.
    »Würmer«, verkündete Gork nach einer kurzen Untersuchung. »Wenn Menschen oder Humanoiden diese Treppe benutzt hätten, gäbe es zumindest dort Staub, wo sich Wand und Boden treffen. Aber selbst die Stellen sind sauber.«
    Jhurpess breitete die Arme aus und maß auf diese Weise die Breite der Treppe. »Platz für viele Würmer«, sagte er.
    »Welch ein Zufall, Naturbursche«, schnaubte Cræosh. »Es sind viele Würmer.«
    »Stimmt«, räumte der Schreckliche ein.
    Und das Korps sollte bald einer ganzen Menge von ihnen begegnen.
    Die Treppe endete in einem langen, geraden Flur, der keine besonderen Merkmale aufwies, sah man von den in regelmäßigen Abständen angebrachten Leuchtern an den Wänden ab. Die Fackeln darin brannten aus irgendeinem Grund. Das matte Licht fiel auf eine dicke Schicht aus Würmern, Tausendfüßlern und Maden, die den Boden wie ein unruhiger Teppich bedeckten.
    Wie ein Teppich, der mindestens fünfzehn Zentimeter dick sein musste, denn das kriechende, krabbelnde Ungeziefer befand sich auf einer Höhe mit der untersten Stufe.
    »Da soll mich doch …«, brummte Cræosh. Er wandte sich an die Trollin. »Du hast doch sportlich was drauf. Wie wär’s, wenn du darüber hinwegspringst?«
    Katims Ohren zuckten, und das war ihre einzige Reaktion auf die Worte des Orks.
    »Gimmol?«, fragte er ernsthafter. »Kannst du was tun? Uns einen Weg frei brennen, zum Beispiel?«
    Der Gremlin schwang sich von der Schulter der Ogerin herunter. »Nein, einen Weg frei brennen, kann ich uns nicht«, sagte er und sah auf die Würmer hinab. »Dazu sind es zu viele; sie würden die Lücken sofort wieder füllen. Ich kann uns auf die andere Seite bringen, aber es wird nicht leicht für uns, für niemanden . Und nachher bin ich euch vermutlich keine große Hilfe mehr.«
    Cræosh zuckte die Schultern. »Wenn wir nicht durchkommen, spielt das kaum eine Rolle. Also was auch immer du im Sinn hast, leg los.«
    Der Gremlin nickte. »In Ordnung. Seid bereit, schnell zu sein, wenn ich es euch sage. Der Weg wird nicht lange offen bleiben. Und … äh … passt auf, wohin ihr tretet.«
    Gimmol begann zu murmeln und zu skandieren. Seltsam klingende Silben kamen von seinen Lippen, und die Finger bewegten sich, als hätten sie ein sonderbares Eigenleben entwickelt. Dann trat er von der untersten Stufe in den Flur und zuckte dabei nur ganz leicht zusammen.
    Bei jedem Schritt kristallisierte an seinen Füßen Eis, breitete sich nicht nur zur Seite aus, sondern auch nach unten. Die Geschöpfe, die nicht im Eis festsaßen, glitten daran ab und schafften es nicht, die Füße des Gremlins zu erreichen.
    Auf Gimmols Stirn bildeten sich Schweißperlen, als er zum Ende des Flurs ging. »Die Beschwörung dient eigentlich dazu, Brücken über langsam fließendes Wasser zu bauen«,

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