Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell

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tot«, sagte Katim erneut.
    »Ich …«
    »Aber du könntest gleich … tot sein .«
    »… fühle mich plötzlich viel besser«, beendete Gork den begonnenen Satz und stand auf. Seine Arme waren voller neuer blauer Flecken, und er hinkte ein wenig bei den ersten Schritten, aber ansonsten ging es ihm erstaunlich gut für jemanden, der gerade von einer Herde »wilder Tiere« niedergetrampelt worden war.
    Nachdem Katim zufrieden festgestellt hatte, dass niemand ernsthaft verletzt war, sah sie sich in dem Raum hinter der Tür um.
    Der eigentlich gar kein Raum war, sondern mehr eine Höhle, und offenbar natürlichen Ursprungs, wie der Wald aus Stalaktiten und Stalagmiten zeigte. Sie musste über dreißig Meter breit sein, und Feuer – keine Fackeln, sondern kleine offene Feuer – brannten hier und dort. Große Felsplatten, offenbar Überbleibsel der Katastrophe, die die Demias-Kluft geschaffen hatte, ragten an vielen Stellen auf und schufen eine Art steinernes Labyrinth, das dem aus Pflanzen in Königin Annes Garten ähnelte.
    »Katim, linke Flanke«, sagte Cræosh. »Gork, die rechte. Ich übernehme die Mitte. Belrotha, Jhurpess und Gimmol füllen die Lücken und geben Verstärkung, wenn einer von uns drei etwas finden sollte.«
    »Gibst du uns schon wieder … Befehle, Cræosh?«, fragte Katim. »Ich dachte, das hätten … wir dir inzwischen abgewöhnt.«
    »Hast du eine bessere Idee?«, fragte Cræosh herausfordernd.
    »Um ganz ehrlich zu sein … nein, leider nicht.«
    »Dann beweg deinen verdammten Hintern und spar dir die Widerworte für den Zeitpunkt, an dem mir etwas daran liegen sollte, was du denkst.«
    Katim schnaufte, schwieg aber.
    Langsam schwärmte das Korps aus und begann mit der Erforschung der Höhle. Der größte Teil bestätigte den ersten Eindruck, den Cræosh und seine Gefährten von ihr gewonnen hatten, aber auf der linken Seite …
    »Bei den Vorfahren!«, entfuhr es Cræosh. Die anderen konnten nur zustimmend nicken.
    Wenn es sich im Flur um einen Fluss aus Würmern gehandelt hatte, so war dies ein Ozean. Cræosh hätte sich kaum vorstellen können, dass alle Würmer und Maden der Welt in der Lage gewesen wären, eine so gewaltige Masse zu formen. Es wies eigene Gezeiten auf, dieses Meer, verursacht von den Bewegungen der zahllosen Geschöpfe. Es wogte vor und zurück, schwappte über diesen Felsen hier und gab den Stalagmiten dort frei.
    Nein, dachte Cræosh. Es waren nicht Ebbe und Flut. Die Bewegungen gehorchten vielmehr dem Schlagen eines gewaltigen Herzens.
    »Nun, welches dieser Wesen ist Sabryen?«, fragte Gork und grinste mit zusammengebissenen Zähnen.
    » KEINS! ICH BIN DER RECHTMÄSSIGE KÖNIG! ICH BIN SABRYEN! «
    Die gewaltige Masse hob sich erneut, mit der ersten Hälfte des grässlichen Herzschlags, und als sie zurückwogte, stand dort eine Gestalt. Die Arme weit ausgebreitet, kam König Sabryen aus der Menge seiner liebevollen Untertanen.
    Der Leichenkönig hatte bei seinem Fluch ganz offensichtlich nicht geknausert. Von der Taille aufwärts war die Haut bleich und wies den bläulichen Ton des Todes auf. An mehreren Stellen zeigten sich breite Risse, die wie geisterhafte Lippen bebten, wenn sich Sabryen bewegte. Einige dichte Haarsträhnen klebten am Schädel, und Maden krochen und krabbelten in den Augenhöhlen.
    Und das war die bessere Hälfte von ihm. Unterhalb der Taille war die Haut zerfetzt. Die Wirbelsäule ragte daraus hervor, reichte bis zum Boden und hinterließ Zufallsmuster im Staub. Die Eingeweide hingen aus dem offenen Leib.
    » LEGT DIE WAFFEN BEISEITE! «, donnerte Sabryen, während sich sein gespenstischer Körper näherte. » IHR KÖNNT MICH NICHT VERLETZEN! UND ES GIBT KEINEN GRUND, WARUM ICH EUCH SCHADEN ZUFÜGEN SOLLTE. IHR DIENT DEM USURPATOR, ABER IHR SEID NICHT MEINE FEINDE. « Er breitete die Arme noch weiter aus und lächelte, wodurch sein Gesicht noch schrecklicher aussah. » ICH BIN EIN GÜTIGER KÖNIG UND GEBE EUCH DIESE MÖGLICHKEIT. WENDET EUCH VON DEM NIEDERTRÄCHTIGEN USURPATOR AUF MEINEM THRON AB! SCHWÖRT MIR TREUE! DANN STEHT IHR AN DER SPITZE MEINER UNTERTANEN. LASST DIE WAFFEN SINKEN, UND IHR WERDET ÜBER ALLE STERBLICHEN ERHOBEN. KÖNNTE EUER GEGENWÄRTIGER HERR, DER LEICHENKÖNIG, SO GROSSZÜGIG SEIN? «
    »Er wäre weitaus weniger großzügig, wenn er herausfände, dass wir zu Verrätern geworden sind«, formte Gimmol mit den Lippen.
    »Weißt du …«, erwiderte Cræosh lauter. »Du bist die zweite … äh … Person , die uns