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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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bleiben.
    »Omb Fezeill«, sagte der Mensch.
    »Cræosh.«
    Und schließlich: »T’chakatimlamitilnog … aus dem … Haus Ru.«
    Selbst der Gargoyle war für einen Moment sprachlos. »Wie bitte?«
    »T’chakatimlamitilnog«, wiederholte die Trollin und zog erstaunt die Stirn kraus.
    »Äh, ja«, sagte Shreckt nach einem Moment. »Du bist ›Troll‹.« Er wandte sein dämonisches Gesicht Fezeill zu. »Beim Appell wird die wahre Gestalt gezeigt, Soldat.«
    Zum ersten Mal erschien ein richtiger Ausdruck im Gesicht des Menschen. »Ist das unbedingt nötig?«
    Shreckt rümpfte die Nase, was dazu führte, dass sein Gesicht noch steiniger wirkte. »Ist das unbedingt nötig, was ?«
    »Sir!«, sagte der Mensch. »Ist das unbedingt nötig, Sir ?«
    »Ja!«, heulte der Gargoyle.
    Langsam veränderte sich der Körper des Menschen. Das Korps beobachtete – manche fasziniert, andere voller Abscheu, und einer mit unverhohlenem Hass –, wie Omb Fezeills wahre Gestalt vor ihnen erschien. Ekelhaftes weißes Fleisch, dem einer Made nicht unähnlich, quoll zwischen einzelnen Segmenten aus dunkelgrauem Chitin hervor. Die Augen des Wesens saßen an den Seiten des Kopfes und verstärkten den insektenhaften Eindruck, denn sie bestanden aus vielen einzelnen Facetten und starrten, ohne zu blinzeln. Cræosh sah sein Spiegelbild hundertfach in ihnen. Ein kleiner Klumpen mit Löchern schien die Nase des Geschöpfs zu bilden, und der Mund enthielt keine einzelnen Zähne, sondern mehrere Knochenhöcker. Die Finger dienten zweifellos dazu, Dinge zu ergreifen, aber kleine Dorne säumten sie von der Wurzel bis zur Spitze.
    Selbst jene von ihnen, die daran gewöhnt waren, mit Gremlins zu essen und an der Seite von Trollen zu kämpfen, fanden dieses Wesen abscheulich.
    »Gestaltwandler«, murmelte Gork.
    »Schon besser«, sagte Shreckt. »Ich erwarte von dir, dass du dich jedes Mal so zeigst, wenn ich euch antreten lasse.« Es folgte eine Stille, in der nur das Klack-klack-klack der Gargoyle-Schritte in leerer Luft zu hören war.
    »Gork!«
    Der Kobold hatte den Gestaltwandler beobachtet und zuckte heftig zusammen. »Was ist?« Und bevor Shreckt noch Luft holen konnte, um ihn anzuschreien, fügte er hinzu: »Was ist, Sir ?«
    »Du hast einige … äh … Probleme mit den hiesigen Behörden.«
    »Ja, Sir! Du bist dagewesen, Sir!«
    »Bin ich, ja.« Shreckt schnitt eine finstere Miene. »Derzeit seid ihr meine Mündel, auf Gedeih und Verderb – auf Verderb, wie ich befürchte. Und das bedeutet: Niemand legt sich mit euch an. Wenn euch einer blöd kommt, so bin ich das.«
    Der Gargoyle rieb sich die Hände. »Ich habe für die Soldaten, die dich verhaftet haben, das eine oder andere geplant. Wie dem auch sei, Gork, wir müssen ein Exempel statuieren. Hast du den Mann gesehen, der dich angeklagt hat?«
    Der Kobold zögerte kurz. »Wenn ich ihn doch nur gesehen hätte, Sir. Aber leider ist das nicht der Fall.«
    Shreckt machte ein langes Gesicht. »Nein?«
    »Nein, Sir.«
    »Nicht einmal einen kurzen Blick konntest du auf ihn werfen?«
    Gork schüttelte den Kopf.
    »Verflixt. Na schön, das wär’s zunächst. Ihr werdet in der Bruchbude zu eurer Linken einquartiert. Zwischen den Kakerlaken und dem Vogeldreck solltet ihr es gemütlich genug haben. Morgen früh habt ihr hier anzutreten, voll ausgerüstet und marschbereit. Du«, fügte Shreckt hinzu und starrte den Schrecklichen an. »Bring deinen Hintern zur Krankenstube. Ich habe keine Lust, heute noch jemanden von euch selbst zu heilen. Ich erwarte euch morgen in Topform.« Mit diesen Worten verschwand er in einer weiteren Rauchwolke.
    Langsam ging die Gruppe auseinander, und die Soldaten des neuen Dämonen-Korps wandten sich in verschiedene Richtungen. Der Gestaltwandler erschien neben Gork, und sein jetzt wieder menschliches Gesicht zeigte eine Mischung aus Verwirrung und Argwohn.
    »Warum?«
    »Warum ich dich nicht gemeldet habe?«, fragte der Kobold.
    Fezeill nickte.
    »Ganz einfach«, sagte Gork und verzog die Lippen zu einem bösen Lächeln. »Ich möchte nicht, dass du Schwierigkeiten mit Shreckt bekommst.«
    »Bist du nicht böse auf mich?«
    »Das ist eine andere Sache.« Gorks Lächeln wurde breiter und zeigte spitze gelbe Fangzähne. »Ich möchte mich selbst um dich kümmern.«
    Der Kobold genoss das Gefühl von Fezeills Blick in seinem Rücken, als er sich auf die Suche nach einem Schlafplatz machte, der nicht zu schmutzig war.
    Wie befohlen traten sie auf dem Hof an, als die

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