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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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ursprünglichen Form zurück. Das Glühen ließ nach, und schließlich stand der Gremlin wieder ganz normal vor ihnen. Er schien nicht unbedingt bei bester Gesundheit zu sein, aber sein Zustand war nicht mehr annähernd so schlimm wie noch vor wenigen Sekunden. Mit großen Augen – allerdings nicht so groß wie die des Schrecklichen – nahm Gimmol seinen Platz am linken Ende der Reihe ein.
    »In die Reihe mit dir!«, rief die Geisterstimme. Cræosh dachte zuerst, dass der unbekannte Kommandeur den Gremlin meinte, obwohl der gerade Aufstellung bezogen hatte.
    Die Luft flirrte. Wie ein Fisch, der aus einem ruhigen Teich sprang, erschien eine Gestalt vor ihnen, noch kleiner als der Gremlin und mit einer eigenen Sammlung von Wunden. Der Fremde stand da und klopfte sich ab, als glaubte er, durch die Teleportation schmutzig geworden zu sein. Dann sah sich der Kobold mit mehr Neugier als Furcht um, schlenderte näher und nahm neben der Trollin Haltung an. Cræosh stellte erheitert fest, dass der Neuankömmling seinen Platz in der Reihe nicht nach der Größe wählte, wie es die anderen instinktiv getan hatten.
    Und schließlich erschien der geheimnisvolle Kommandeur in einer plötzlichen Schwefelwolke.
    Cræosh musste schlucken, um nicht laut zu lachen. Dunkelgraue Haut bedeckte Gesicht und Körper des Gargoyles. Zwei dünne Schwingen ragten aus dem Rücken des Wesens, und Finger und Zehen endeten in granitharten Krallen. Die Augen waren zwei Schlitze im steinernen Gesicht, und darunter zeigte sich eine drachenartige, strenge Miene. Ein Stachelschwanz strich durch leere Luft.
    Das Wessen war etwa einen halben Meter groß, aber da es derzeit mitten in der Luft stand, befand es sich auf Augenhöhe mit dem Ork.
    »Mein Name ist Shreckt!«, rief der Gargoyle. »Und leider ist es meine Pflicht, aus diesem Sauhaufen so etwas wie ein militärisches Korps zu machen!«
    Der kleine Dämon stapfte in der Luft umher, und seine Füße klackten hörbar auf dem Nichts. »Was seid ihr doch für traurige Gestalten!«, fuhr der Gargoyle fort. »Derzeit würde ich mir mit niemandem von euch auch nur den Hintern abwischen! Aber wenn ich mit euch fertig bin, werdet ihr zumindest etwas taugen! Entweder werdet ihr Soldaten oder Dünger, und mir ist beides recht!«
    Die kleine Gestalt verharrte vor der Gruppe. »Lasst mich eins klären, bevor wir weitermachen. Es gibt immer irgendeinen Blödmann, der glaubt, mir nicht gehorchen zu müssen, weil ich klein bin. Ist einfach nicht auszurotten, dieser Unsinn. Nun, glaubt jemand von euch, es mit mir aufnehmen zu können? Dies ist der richtige Zeitpunkt, es zu versuchen.«
    Jhurpess trat vor, und Cræosh rollte mit den Augen, obwohl er alles andere als überrascht war.
    »Jhurpess kämpfen kann gegen kleines Ding«, verkündete er und hob die Keule. »Jhurpess wird …«
    Jhurpess schrie, als ein Blitz aus der kleinen Hand des Gargoyles kam, über den Hof zischte und den Schrecklichen halb durch die nächste Mauer schmetterte.
    »Sonst noch jemand?«, fragte Shreckt, als die Schreie, das Donnern und das Poltern herabfallender Mauersteine aufgehört hatten.
    Niemand meldete sich.
    »Gut.« Der Gargoyle deutete auf Gork. »Hilf dem Affen auf.«
    »Was?«, quiekte Gork. »Ich? Aber er …«
    Shreckt hob die Hand, was der Kobold zum Anlass nahm, sofort zum Schrecklichen zu laufen.
    Jhurpess’ Pelz schwelte, und selbst Gorks Hand an seinem Arm schien ihm große Schmerzen zu bereiten. Trotzdem mühte sich der Schreckliche auf die Beine, wobei er Gork wie eine Krücke benutzte und ihm fest den Kopf in seinen Brustkorb drückte.
    »Also gut«, sagte Shreckt, als das ungleiche Paar zu den anderen zurückgekehrt war. »Die Sache sieht so aus. Ich sage euch, was ihr tun sollt, und ihr tut es. Das, und nur das, ist euer Leben, bis ich euch etwas anderes sage. Ihr redet nur, wenn ihr dazu aufgefordert werdet. Ihr kämpft nur, wenn ich den Befehl dazu gebe. Ihr denkt nur … Na, das dürfte kein großes Problem sein. Ihr esst, schlaft und scheißt nicht, ohne dass ich es auch sage. Irgendwelche Fragen?
    Gut. Namen!«
    »Gork!«, sagte der Kobold sofort.
    »Jhurpess«, ertönte es einen Moment später und etwas schwächer.
    »Gimmol Phicereune«, ließ sich der Gremlin vernehmen. »Und es ist mit ein Vergnügen …«
    Cræosh langte an dem Menschen vorbei und gab dem Gremlin einen Klaps an den Hinterkopf. Gimmol schloss den Mund, vielleicht weil er den Hinweis verstand; oder weil er versuchte, bei Bewusstsein zu

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