Die Horde - Die Schlacht von Morthûl
tun?«
Cræosh erschrak, wollte vor den anderen aber keinen Rückzieher machen. »Möchtest du es herausfinden?«
Es schien noch kälter zu werden, kalt genug, um den Schnee in Eis zu verwandeln. Die übrigen Korps-Soldaten standen so reglos, als wären sie am Boden festgefroren. Keiner von ihnen wagte es, sich zu bewegen.
Und dann …
»Nein … jetzt nicht. Ich habe … keine Einwände.«
Cræosh stieß einen unhörbaren Seufzer tiefer Erleichterung aus.
»Aber wenn ich … Einwände hätte, würdest … du als Erster … davon erfahren.«
Mit anderen Worten: Dies ist nicht ausgestanden, dachte der Ork.
Nun, er würde sich darum kümmern, wenn es so weit war. Derzeit ging es vor allem um die lästige Angelegenheit des Überlebens, und in dieser Hinsicht kamen sie keinen Schritt weiter, wenn sie einfach nur herumstanden und Däumchen drehten.
»Na schön. Fezeill, wir dürfen die Berge nicht aus den Augen verlieren. Du behältst diese Gestalt, bis …«
»Nein, lieber nicht.«
Cræosh klappte den Mund zu und sah ihn an. »Und wieso nicht, bitte schön?«
Der Gestaltwandler begann sich zu verändern, noch während er sprach. »Elfen können zwar gut sehen, aber es mangelt ihnen an Isolation, wenn ich es so ausdrücken darf. Und wie du selbst gesagt hast: ›Es ist verdammt kalt.‹« Im Anschluss an diese Worte nahm ein zweiter Schrecklicher den Platz des Elfen ein, mit einem Fell, das etwas heller war als das von Jhurpess’, aber ebenso dicht und zottelig.
»Oh, großartig. Genau das haben wir gebraucht.«
»Ich bleibe ich selbst«, versicherte Fezeill dem Ork. »Ich bekomme die körperlichen Eigenschaften der neuen Gestalt, doch an meinem Bewusstsein ändert sich nichts. In geistiger Hinsicht ist Jhurpess noch immer … einzigartig.«
Der wahre Schreckliche strahlte bei diesem unerwarteten Lob.
»Wie auch immer«, brummte Cræosh. Sie durften keine Zeit mit Gerede vergeuden. Das gesunde sumpfige Grün seiner Hand verblasste bereits im kalten Tundrawind. »Also gut, Trollin. Offenbar brauchen wir dich und deine überlegenen Glubscher. Du gehst voraus und …«
»Nenn mich … nicht ›Trollin‹. Nenne ich … dich vielleicht … ›Ork‹?«
Verdammt, sie hatten wirklich keine Zeit für diesen Unsinn! »Ich kann dich doch nicht einfach nur ›du‹ nennen, oder?«
»Ich heiße … T’chakatimlamitilnog … und stamme aus … dem Haus …«
»Ja, aus dem Haus Ru. Das habe ich verstanden, herzlichen Dank. Wie wär’s, wenn wir dich Ru nennen?«
»Nein. Das wäre … respektlos.«
Cræosh beschloss, nicht nach dem Grund zu fragen. Stattdessen versuchte er, sich den komplizierten Namen zu merken. Was ihm jedoch nicht gelang.
Schließlich machte Gork einen Vorschlag. »Wie wär’s mit ›Katim‹?«
Der Ork zuckte die Schultern. Zumindest für seine Ohren, wenn auch nicht für die der Trollin, klang es nach einem Teil des Namens. »Na, wie ist es damit, Trollin ?«
Sie richtete einen finsteren Blick auf ihn, und ihre Fangzähne bewegten sich. »Es ist … primitiv.« Dann ahmte sie den Ork nach und zuckte ebenfalls die Schultern. »Aber das … seid ihr alle. Ich schätze … es genügt.«
»Gut. Da wir jetzt diesen wichtigen Punkt geklärt haben … Katim, hättest du die Güte, vorauszugehen und die Lage zu sondieren? Derzeit bist du die Einzige von uns, die die Berge sehen kann.«
Katim setzte zu einem Dauerlauf an, der sie schnell bis an den Rand von Cræoshs Sichtweite brachte. Und dort blieb sie stehen, ließ ihre Chirrusk kreisen und wartete darauf, dass die anderen ihr folgten.
Was sie auch machten, nachdem Cræosh sie mehrmals dazu aufgefordert hatte. Jhurpess und Fezeill liefen auf allen vieren los, wodurch sie im Schnee leichter vorankamen. Gimmol, Cræosh und Gork hingegen mussten sich mit zwei Beinen begnügen.
Der Ork gab sofort das Bemühen auf, die Gruppe in so etwas wie einer militärischen Formation zusammenzuhalten. Gimmol vermied es, näher als bis auf vier oder fünf Meter an Jhurpess heranzukommen, was Cræosh durchaus verstehen konnte, und Gork blieb mit seinen kurzen Beinen immer wieder im Schnee stecken. Zum Glück erreichten sie, als sie ihren Landeplatz verließen, bald festeren Boden, wo der Schnee so dicht lag, dass auch der kleine Kobold nicht einbrach. Daraufhin kamen sie schneller voran, und als es zu dämmern begann, sah auch Cræosh die vagen Umrisse der am Horizont lockenden Berge.
Als sie Katim erreichten, hatte sich die Trollin bereits zwischen
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