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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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Vorfahren! Der Ork wich einen Schritt zurück. Er hatte Geschichten von den großen Yetis der Nördlichen Steppen gehört. Nichts war angeblich schrecklicher als sie, abgesehen von den Eisdrachen oder den arktischen Aalen, aber dass ein solches Geschöpf einem derartigen Hieb widerstehen konnte! Für einen Moment fürchtete sich sogar der furchtlose Cræosh.
    Aber nur für einen Moment.
    Na schön, das Biest hatte also einen seiner mächtigsten Hiebe überlebt. Und? Es blutete, was bedeutete, dass es sterben konnte. Als die anderen herangekommen waren, hatte ihn der letzte Rest von Zweifel verlassen – Cræosh war wieder ganz Ork.
    Ein scharfer Kriegsschrei gellte zum gleichgültigen Himmel hoch, und es dauerte zwei oder drei Sekunden, bis der verblüffte Cræosh begriff, dass er von dem Gremlin stammte! »Für König Morthûl! Für das Dämonen-Korps!«, rief Gimmol, in den Augen der Glanz von Eifer und Begeisterung. Und dann, das Schwert hoch erhoben, rannte er in die falsche Richtung, vom Yeti fort.
    »Gremlins«, kommentierte Fezeill, als die Truppe dem losstürmenden Gimmol nachsah. »Im Dunkeln sehen sie nicht besonders gut.«
    Und dann brüllte der Yeti, dessen Blut an der klaffenden Wund gefror, und griff erneut an.
    Cræosh versuchte, das Schneeungeheuer auf Distanz zu halten, doch seine Klinge war kaum schnell genug, die schrecklichen Krallen daran zu hindern, sein kostbares Fleisch zu erreichen. Fezeill fluchte verärgert und hatte offenbar festgestellt, dass sich die Hände eines Schrecklichen nicht für sein Schwert eigneten, dessen Heft besonders schmal war. Ihm blieb nichts anderes übrig, als mehr oder weniger ziellos auf die Teile des Wesens einzuschlagen, die zufälligerweise in Reichweite gerieten. Katim ging langsam um das Kampfgetümmel herum, in der einen Hand eine ziemlich böse aussehende stachelige Streitaxt und in der anderen ihre laut kreisende Chirrusk . Und Gork …
    Wo zum Teufel steckte Gork? Cræosh fiel ein, dass er den kleinen Burschen nicht mehr gesehen hatte, seit er vom Kreischen des Schrecklichen aus dem Schlaf gerissen worden war. Wenn der Kobold seine Gefährten im Stich gelassen und sich aus dem Staub gemacht hatte, so würde er es bitter bereuen. Dafür wollte Cræosh sorgen.
    Der Yeti sprang, und sein Maul klappte nur wenige Zentimeter von Cræoshs Gesicht entfernt zu. Der nahe Kopf des Wesens war ein verlockendes Ziel, weshalb Cræosh erneut mit seinem Schwert ausholte und zuschlug. Doch der Yeti wich rechtzeitig zurück, und die Klinge schnitt nur durch leere Luft. Der Ork versuchte, dem großen Wesen zu folgen, musste sich aber erneut gegen den Versuch des Yetis wehren, ihm den Magen aus dem Bauch zu reißen.
    Verdammt und zugenäht! Konnte das Ungeheuer nicht einen einzigen Fehler machen und sich eine Blöße geben, damit er in der Lage war, sein Schwert an den Krallen vorbeizubringen …
    Und dann erhörten die Vorfahren sein Flehen. Gork kam hinter dem Yeti aus dem Schnee, mit dem Kah-rahahk -Dolch in der linken Faust, und bemühte sich, dem Wesen die Kniesehne durchzuschneiden.
    Es war eine dicke Sehne, umgeben von festem Fleisch, und deshalb gelang es Gork nicht, den Yeti zu Fall zu bringen. Aber sein Angriff lenkte ihn zumindest ab: Das Wesen heulte vor Wut und Schmerz, drehte sich halb um und schlug nach dem Angreifer.
    Wieder kam Bewegung in den Schnee, und plötzlich war Jhurpess da, die Keule hoch erhoben. Er heulte und schnatterte und versetzte dem Yeti einen Hieb an die Schulter, was dazu führte, dass sein Gebrüll noch lauter wurde.
    Das beständige Surren der Chirrusk veränderte die Tonlage, und Cræosh schnitt eine Grimasse als die eiserne Kette an ihm vorbeiflog und sich die messerscharfen vierzackigen Haken in die Seite des Yetis bohrten. Blut spritzte – es traf Gork, der die plötzlich Wärme mit einem Lächeln quittierte –, und dann zog die Trollin ihre Waffe zurück.
    Der Yeti wankte ihr entgegen.
    Katim ließ die Kette in den Schnee fallen und schloss beide pelzbesetzte Hände um den Schaft ihrer Axt. Sie trat einen Schritt nach vorn und schlug zu, während sich Cræosh ein Beispiel an ihr nahm und ebenfalls von seiner Waffe Gebrauch machte. Ein metallisches Scheppern hallte über die Tundra, als sich die Klingen von Axt und Schwert in der Mitte des Yetihalses trafen. Der große Körper fiel, der Kopf brauchte etwas länger und hinterließ eine schleimige Spur an der Klinge von Cræoshs Schwert.
    Katim nickte dem Ork zu, als sie sich bückte

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