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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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und die Chirrusk aufhob. Cræosh wiederholte das Nicken verwundert. Es war vermutlich nur eine Geste des Respekts zwischen Kriegern – das hätte es bei einem anderen Ork bedeutet. Aber wer wusste schon, was Trollen durch den Kopf ging?
    Die meisten Korps-Mitglieder hatten sich bereits darangemacht, den Leichnam aufzuschneiden, und natürlich stritten sie um die besten Stücke. Cræosh entfernte sich ein wenig von dem Durcheinander. Es gab da etwas, das er zuerst erledigen musste, etwas, das seit ihrer Ankunft in der Tundra auf ihn wartete. Langsam sank er im Schnee auf die Knie.
    »Mächtige Vorfahren, mögen eure Namen lange besungen werden, wir knien auf der Erde, die eure Knochen bedeckt, gestützt von euren Taten, und ersuchen euch um Hilfe bei den bevorstehenden schweren Prüfungen.
    Vater, gib mir Mut, dem Feind gegenüberzutreten. Mutter, gib mir deine Kraft, damit ich ihn besiegen kann. Vorfahren, wir beten, dass wir in euren Augen würdig sein mögen.
    Ehre ist Sieg. Sieg ist Leben. In eurem Namen allein kämpfen wir mit all unserer Kraft.«
    Ehrfurchtsvoll stand er wieder auf und fühlte sich bereits besser, was er dem traditionellen Gebet verdankte. Erst dann bemerkte er die nur wenige Meter entfernt stehende Katim.
    »Was ist?«, fragte er herausfordernd.
    »Dummheit«, erwiderte sie rau.
    »Ach, ja?« Cræoshs Hand schloss sich ums Heft seines Schwerts. »Du hältst die Vorfahren für etwas, das man verspotten kann?«
    »Es ist dumm … dein Geschick im Kampf … anderen zuzuschreiben. Nur die Lebenden … können dir … in dieser Welt … helfen. Und doch … du bist würdig.« Mit diesen rätselhaften Worten und einem nicht weniger rätselhaften Lächeln wandte sich Katim dem Yeti zu.
    »Warte«, sagte Cræosh schnell. »Wie hast du das gemeint?«
    Er rechnete nicht mit einer Antwort, und deshalb überraschte es ihn, dass er eine bekam, wenn auch von einem anderen. »Du weißt nicht viel über Trolle, oder?«
    Der Ork richtete einen finsteren Blick auf Fezeill, der aus der Dunkelheit kam, noch immer in Gestalt eines Schrecklichen. »Spionieren mir in dieser Nacht alle nach?«, fragte er scharf.
    »Oh, ich spioniere dir nicht nach, Cræosh. Ich habe nur die nützlichsten Mitglieder des Korps im Auge behalten. Wie wären wir ohne dich und Katim mit dem Biest fertiggeworden, hm?«
    Cræosh ging nicht darauf ein. »Was weiß ich nicht über Trolle?«
    »Oh, das. Ich habe mich einige Zeit mit ihnen beschäftigt, weißt du.«
    »Kann ich mir denken. Wahrscheinlich deshalb, um ihre Gestalt möglichst gut nachzuahmen.«
    Fezeill schüttelte den Kopf. »Wir nehmen nicht die Gestalt von Trollen an. Den Grund dafür kenne ich nicht genau. Ich schätzte, es hat irgendetwas mit ihrem Körperbau zu tun.
    Aber deshalb beobachten wir sie aufmerksam. Bei allen Völkern können wir uns einfach unter die Leute mischen, ohne dass wir auffallen. Aber bei den Trollen …«
    Der Ork nickte. »Kenne deine … äh … Verbündeten, wie? Und weiter?«
    »Die Trolle verehren ihre Vorfahren nicht wie ihr Orks. Sie beten auch nicht die Sterne an, wie die Kobolde, oder irgendwelche erfundenen Götter, wie die Menschen. Einen derartigen Glauben finden sie … Nun, du hast es eben gehört.«
    »Und woran glauben sie? Und was hat Katim mit ›würdig‹ gemeint?«
    Fezeill lächelte. Vermutlich hätte sein Lächeln selbst im Gesicht eines Menschen hässlich ausgesehen, aber in seinem derzeitigen Affengesicht wirkte es noch abstoßender. »Es bedeutet, dass du besser aufpassen solltest. Trolle glauben, dass alle, die sie in diesem Leben töten, ihnen im nächsten dienen. Wie auch die Diener ihrer Opfer, und ihre eigenen, und so weiter.
    Das, mein großer Freund, ist der Grund, warum man einem Troll nie ganz trauen kann. Sie kämpfen für niemanden, den sie nicht respektieren, aber das letztendliche Zeichen für den Respekt eines Trolls besteht aus dem Versuch, dich zu töten, damit du im nächsten Leben zu seinem Diener wirst. Das ist eine Situation, bei der man auf jeden Fall den Kürzeren zieht, findest du nicht?«
    Cræoshs Mund bewegte sich lautlos. Schließlich erwiderte er: »Ich wünschte, ich könnte glauben, dass du dir einen Scherz mit mir erlaubst, Fezeill.« Er überlegte kurz. »Wie viel Zeit bleibt mir, bis sie einen Versuch unternimmt?«
    Der falsche Schreckliche zuckte die Schultern. »Schwer zu sagen. In deinem Fall dauert es wahrscheinlich noch eine Weile. Selbst Trolle sind nicht so fanatisch in ihrem Glauben,

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