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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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dass sie König Morthûls Autorität herausfordern. Katim ist dem Korps zugewiesen worden, und derzeit bist du wichtig für unsere Gruppe. Katim würde wahrscheinlich ihr Leben riskieren, um dich zu schützen, da sie nicht will, dass dich jemand anders bekommt.«
    »Prima.«
    »Aber wenn sie zu dem Schluss gelangt, dass du keinen unmittelbaren Nutzen mehr hast …«
    »Ich könnte versuchen, ihr zuvorzukommen und sie jetzt sofort zu erledigen«, sagte Cræosh. »Bevor sie bereit ist.«
    »Sie ist ein Troll, Cræosh. Trolle sind immer bereit. Vielleicht solltest du besser abwarten und sehen, ob die Tundra oder zukünftige Einsätze dir die Arbeit abnehmen.«
    »Ich weiß nicht, Gestaltwandler. Es gefällt mir nicht, einen möglichen Feind im Rücken zu haben.« Der Ork zögerte und schüttelte den Kopf. »Aber du hast recht. Wir brauchen sie zunächst. Danke für den Hinweis, Fezeill. Ich stehe in deiner Schuld.«
    Und ich schätze, genau deshalb hast du mir Bescheid gegeben, dachte Cræosh, als er zu den anderen ging.
    Er fand den Gegenstand ihres Gesprächs bei der Leiche des Yetis – Katim versuchte, das schwere Biest anzuheben, damit sie an die unteren Teile gelangen konnte. So beeindruckend ihre Kraft auch sein mochte, sie schien nicht ganz auszureichen, den großen Körper zu heben.
    »Wenn du gestattest«, sagte Cræosh und schob sich an die Seite der Trollin. Es kann nicht schaden, hilfsbereit zu erscheinen, flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Cræosh drängte sie zur Seite und packte den Yeti an den Schultern. »Ich zähle bis drei.«
    Gemeinsam fiel es ihnen nicht weiter schwer, das Schneeungeheuer auf die Beine zu ziehen, und daraufhin genügte Katims Kraft, es aufrecht zu halten. Cræosh trat zur anderen Seite, und mit dem Jagdmesser aus seinem Rucksack schnitt er Fleisch aus einem dicken Oberschenkel. Wenn sie vier Tage überleben wollten, brauchten sie möglichst viel Fleisch …
    »Haltet aus! Ich hab ihn!«
    Der vermisste Gremlin kam durch die Düsternis gerannt, das Schwert über den Kopf gehoben und nach vorn gerichtet. Er sprang, stieß einen weiteren Kriegsschrei aus, als er durch die Luft flog, und knallte dann mit einem lauten Bang gegen die Brust des Yetis. »Ich hab ihn! Ich hab ihn!«
    Katim starrte blinzelnd auf die Spitze des Schwerts, die nun aus dem Rücken des Schneemonstrums ragte. Sie streckte die Hand nach unten, ergriff ein bereits abgeschnittenes Stück Fleisch und drückte die Klinge damit zurück. Auf der anderen Seite erklang ein kurzes Quieken, als der Gremlin mit dem Rücken in den Schnee fiel.
    »Hab ich ihn erwischt?«, fragte Gimmol, während er noch dalag. »Ist er tot?«
    »O ja. Er … ist tot«, antwortete Katim. »Siehst du?« Und damit ließ sie den großen, schweren Kadaver los. Ein zweites, lauteres Quieken verlor sich in einem erdbebenartigen Donnern.
    Cræosh hatte im Schnee gekniet und sah hoch. »War das unbedingt nötig?«
    »Nein«, gab Katim zu.
    Er nickte. »Aber es hat Spaß gemacht, wie?«
    Die Trollin lächelte. »Ja.« Und dann: »Warum ist er … überhaupt hier?«
    »Du meinst, warum er dem Dämonen-Korps zugeteilt wurde? Den Besten der Besten?« Der Ork zuckte die Schultern. »Vielleicht haben König Morthûl oder General Falchion einen Fehler gemacht.«
    »Ah. Ich freue … mich schon darauf … zu sehen wie … du ihnen … das sagst.«
    Sie schnitten weiter Fleisch ab und achteten kaum auf den Gremlin, als er sich in ihrer Nähe aus dem Schnee grub.
    »Das hat wehgetan!«, klagte er.
    »Ach, tatsächlich?«, fragte Gork, als er mit einem dampfenden Stück Leber vorbeischlenderte. »Es gibt eine Möglichkeit, den Schmerz zu lindern.«
    »Ja?«, erwiderte Gimmol mitleiderregend.
    »Ja. Geh aus dem Weg.« Und dann, laut schmatzend, kehrte der Kobold zu seiner Mulde im Schnee zurück. Die anderen schnitten noch eine halbe Stunde lang Fleisch ab, bevor sie seinem Beispiel folgten. Fezeill übernahm die Wache und behielt aufmerksam die jetzt wieder leere Tundra im Auge.
    Ob es reines Glück war oder an den Sternen, Vorfahren oder irgendwelchen Göttern lag: In dieser Nacht störte nichts anderes den Schlaf der Truppe. Auch am nächsten Tag geschah nicht viel. Das Korps marschierte, kaute auf verschiedenen halb gefrorenen Yeti-Teilen, marschierte noch etwas mehr, zankte und marschierte weiter. Die Berge waren ein ganzes Stück näher gekommen, als sich der Nachmittag dem Abend entgegenneigte, und sonst deutete nichts darauf hin, dass sie seit

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