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Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Die Horde - Die Schlacht von Morthûl

Titel: Die Horde - Die Schlacht von Morthûl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ari Marmell
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riesige Gestalten zeigten sich dort, fünf sehr vertraute Gestalten, bestehend aus krabbelndem, sich hin und her windenden Ungeziefer – offenbar waren die Käfer und Würmer mit den anderen Yetis fertig.
    »Wir haben vier kaum überlebt!«, brachte Gimmol mit plötzlich heiserer Stimme hervor. »Und drei von ihnen waren kleiner als diese!«
    Cræosh ergriff sein Schwert, als wollte er sich damit gegen die Verzweiflung des Gremlins wehren.
    Gork drehte sich um. »He, Gimmol, bevor wir sterben, möchte ich dir noch etwas mitteilen. Ich habe dich oft Scheißkerl genannt …«
    »Ja.«
    »Und ich habe es jedes Mal so gemeint.«
    Katim rollte mit den Augen und nahm ihre Chirrusk – das Klirren der Kette hallte über die Hügelkuppen hinweg. Sie hatte eine gute Stelle gewählt und wusste, dass diese Geschöpfe sterben konnten. Mindestens eins von ihnen oder vielleicht auch zwei wollte sie erledigen, bevor das Korps von ihnen überrannt wurde!
    Allerdings musste sie sich eingestehen, dass sie sich nicht unbedingt gewünscht hatte, auf diese Weise aus dem Leben zu scheiden.
    Gimmol versuchte, den Geräuschen in seiner Nähe keine Beachtung zu schenken und selbst den verdammten Kobold zu ignorieren, so schwer es ihm auch fiel, als er über den Rand des Felsvorsprung hinwegspähte. Er hatte dies nicht tun wollen, nein, ganz und gar nicht, nicht vor den anderen. Und verdammt, wahrscheinlich konnte er damit nicht einmal viel ausrichten, denn jetzt waren es fünf von den Biestern! Trotzdem, er musste es versuchen.
    Der Gremlin holte tief Luft, hob die leeren Hände, spreizte die Finger …
    Doch jemand kam ihm zuvor.
    Die schrecklichen Wesen waren näher gekommen und nur noch eine Armeslänge vom Hang entfernt, als die Sonne verschwand.
    Ein kleiner Mond hing kurz am Himmel und verwandelte in einem Teil der Tundra den Tag in Dämmerung. Dann setzte der Mond seinen Weg fort, und wie sich herausstellte, war es gar kein Mond, sondern ein riesiger Felsbrocken, schartig und zerklüftet, aus der Flanke des Berges gerissen. Er stürzte am Korps vorbei, so nahe, dass sie alle die von ihm verdrängte Luft fühlten, als kurzen, kräftigen Windstoß, und dann schmetterte er auf die Geschöpfe weiter unten.
    Die Wucht des Aufpralls war so enorm, dass der Sims – der ganze Berg, wie es schien – erbebte. Dreck, Schnee und Felsen so groß wie Gorks Kopf vermischten sich zu einem fröhlichen Regen. Die heftige Erschütterung beim Aufprall des kolossalen Brockens hatte die Korps-Soldaten von den Beinen gerissen; sie blieben liegen, hoben die Arme schützend über den Kopf und warteten auf ein Ende des Bombardements.
    Cræosh blutete aus einem Dutzend kleiner Wunden, zog sich zum Rand des Felsvorsprungs und sah nach unten. Von den schrecklichen Würmern und Käfern waren nur noch schmutziges Geschmiere übrig.
    Und dann, als er den Kopf drehte und nach oben sah, erbebte der Sims ein zweites Mal. Über ihnen ragte ein scheußliches großes Etwas auf, in der Farbe von Blutergüssen und Quetschungen.
    »Ich Belrotha«, verkündete die Erscheinung, grinste zufrieden und zeigte faulige, gesplitterte Zähne. »Ich jetzt gehöre zu Dämonen-Korps. Das die Königin sagen.«
    Sechs Gesichter wandten sich einander zu, sechs Augenpaare starrten, und sechs Stimmen erklangen gleichzeitig.
    »In Ordnung.«
    Die müde Truppe hatte es satt, ziellos durch die Tundra zu marschieren, und schlug am Fuß der Berge ihr Lager auf, nicht weit von dem Felssims entfernt, nur für den Fall. Drei weitere Tage verbrachten sie dort, zwar in Langeweile, aber wenigstens ohne Yetis und Würmer, was vielleicht an der Präsenz ihrer eindrucksvollen, riesige Felsbrocken werfenden neuen Freundin lag. Außerdem hatten sie es recht warm, nicht zuletzt der Enge wegen.
    Belrotha erzählte ihren neuen Gefährten nicht viel. Oh, sie redete mehr als genug, doch eigentlich sagte sie nichts. Cræosh und Gork fragten sich schon nach kurzer Zeit, ob es nicht besser gewesen wäre, den Würmern zum Opfer zu fallen. Fezeill und Katim gaben sich alle Mühe, ihr keine Beachtung zu schenken, solange sie nicht direkt angesprochen wurden. Selbst Jhurpess flüsterte eines Abends dem Ork zu: »Jhurpess nicht wollen gemein sein, aber Jhurpess glaubt, dass Belrotha vielleicht ein wenig dumm.«
    Der Gremlin und die Ogerin kamen erstaunlicherweise gut miteinander zurecht. »Wahrscheinlich deshalb, weil sie so blöd ist, dass ihr sein Geplapper nichts ausmacht«, wandte sich Cræosh verdrießlich an

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