Die Hormonformel
immer weiter auf – im schlimmsten Fall bis zum Typ-2-Diabetes. Doch Sie können aktiv etwas dagegen unternehmen. Denn die Insulintrennkost hilft, den Teufelskreis zu durchbrechen.
INFO
Auf einen Blick: Insulin
• Seine Aufgabe im Körper: Regulierung des Blutzuckerspiegels, Schlüsselhormon zum Einbringen von Zucker, Eiweiß und Fett in die Muskel-, Leber- und Fettzellen.
• Wann es produziert wird: Nach jedem Essen, insbesondere nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten.
• Was dem Insulin schadet: Ungünstige Nährstoffkombinationen zur falschen Tageszeit (Kohlenhydrate und tierisches Eiweiß zum Frühstück oder Abendessen), Snacks und süße Drinks zwischendurch.
• Was dem Insulin guttut: Drei Mahlzeiten pro Tag (Frühstück, Mittag- und Abendessen), günstige Nährstoffkombinationen (morgens nur Kohlenhydrate, mittags Kohlenhydrate und Eiweiß, abends Eiweiß pur), keine Zwischenmahlzeiten.
• Eine negative Wirkung: Es stört die Ausscheidung von Wasser und Salzen über die Nieren. Wenn Sie abends zum Beispiel Süßigkeiten oder Obst essen, sind Finger, Knöchel, Augenlider und Gesicht am nächsten Morgen geschwollen – und die Waage zeigt wegen der Wassereinlagerung schnell ein Kilogramm mehr an.
Das Schlankheitshormon: Wachstumshormon (HGH)
Ebenfalls ein wirkungsvoller Gegenspieler des Insulins ist ein Hormon, das vorwiegend nachts im Schlaf ausgeschüttet wird: das Wachstumshormon. Es wird in der Hypophyse hergestellt und kurbelt alle Reparatur- und Wachstumsprozesse im Hautgewebe, in den Muskeln und Knochen sowie im Stoffwechsel an. Ab 20 Uhr und vor allem ab Mitternacht schüttet Ihr Körper die maximale Menge an Wachstumshormon aus; die konstanteste Produktion erfolgt rund eine bis eineinhalb Stunden nach dem Einschlafen. Jetzt könnte die Fettverbrennung im Schlaf stattfinden, die entscheidend dafür ist, ob Sie erfolgreich abnehmen. Allerdings funktioniert dies nur, wenn der Körper abends nicht mit Kohlenhydraten gefüttert wird, sondern ausschließlich mit hochwertigem Eiweiß, etwa mit einem Hähnchenbrustfilet zu Broccoli- und Paprikagemüse oder mit Fisch und Spinat. Denn das Protein aus der abendlichen Eiweißmahlzeit liefert ein hochwertiges Aminosäurengemisch für die Reparatur und den Neuaufbau von 50 bis 70 Millionen Zellen.
Der nächtliche Energiebedarf
Im Gegensatz zum Tag, an dem der Körper seinen Energiebedarf etwa zu 70 Prozent aus Zucker (Kohlenhydraten) und zu 30 Prozent aus Fett bestreitet, verhält es sich nachts genau andersherum. Jetzt benötigt der Körper für den Regenerationsstoffwechsel 70 Prozent Fette und 30 Prozent Zucker. Um die Energiedepots anzuzapfen, schüttet der Körper Wachstumshormon (HGH) aus. Dieses mobilisiert verstärkt Speicherfett (gerne aus dem Bauchfett) – im Gegensatz zum Insulin, das ja die Ausgangstüren des Fettspeichers verschließt und die Freisetzung von Fett aus den körpereigenen Depots unterbindet.
Wenn Sie Ihren Stoffwechsel tagsüber durch Bewegung aktivieren, wirkt sich dies zusätzlich auf die Ausschüttung von Wachstumshormon aus. Sport unterstützt den nächtlichen Fettabbau und verstärkt zugleich Reparatur- und Aufbauprozesse, insbesondere der Muskulatur. Vor allem in der zweiten Lebenshälfte, wenn die Produktion des Wachstumshormons immer mehr nachlässt, sind ausreichend Bewegung (mehr als 3000 Schritte am Tag), kurze, aber regelmäßige Kraftübungen sowie hochwertiges Eiweiß besonders wichtig.
Schlafmangel macht auch dick
Entgegen der weit verbreiteten Annahme, zu wenig Schlaf würde den Körper auszehren, bewirkt eine zu kurze Nachtruhe genau das Gegenteil: Es fördert Übergewicht. Wissenschaftler des Zentrums für Chronobiologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchten im Jahr 2006 die Auswirkungen, die das Schlafverhalten auf das Gewicht und auf die Gesundheit haben kann. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Wahrscheinlichkeit, Übergewicht zu bekommen oder an Diabetes zu erkranken, steigt, wenn der intern vorgegebene Schlafrhythmus gestört wird. Mütter von Babys, kleinen Kindern und spät heimkehrenden Teenagern sowie Frauen, die zum Beispiel als Krankenschwestern in Nachtschicht arbeiten müssen, stellt dies vor ein besonderes Problem.
Das lange Wachsein bedingt anhaltend hohe Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol), die sich normalerweise um diese Uhrzeit ihrem Tiefpunkt nähern. Das Fatale daran: Genau diese Stresshormone sind häufig der Grund für unkontrollierte
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