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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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mich auf die Treppe.

    »Das weißt du nicht?«, fuhr sie meine Mutter an. »Natürlich, dieses Gesicht hast du schon immer zur Schau getragen. Die arme, unschuldige kleine Megan weiß nicht, was sie tut. Man kann ihr nicht die Schuld daran geben. Sie ist zu vollkommen. Wir müssen Megan immer vergeben oder Megans Fehler vertuschen. Das tun wir immer noch!«
    »Ich habe dich nie gebeten, irgendetwas für mich zu tun«, sagte meine Mutter.
    »Nein, natürlich nicht. Das ist nicht dein Stil, um irgendetwas zu bitten, Megan. Du vermasselst es einfach und kommst dann an mit deinen großen unschuldigen Augen. Vater gab dir immer nach. Ich musste immer alles wieder gutmachen, was ich falsch gemacht hatte, aber Megan nicht, die kleine Megan nicht.
    Vater ist tot, und jetzt leite ich das Geschäft. Ich werde deinen widerlichen sexuellen Fauxpas nicht vertuschen, und dann auch noch mit einem Schwarzen.Wie kannst du es wagen, dieses Mädchen in dieses Haus zu bringen und ihr gestatten,Teil dieser Familie und Teil unseres Geschäftes zu werden? Besitzt du denn überhaupt keinen Stolz? Ich begreife nicht, wie du so etwas tun kannst, wo du einen Ehemann hast, der dir so ergeben ist wie Grant. Und was ist mit seinen Zielen und seiner Karriere? Ist dir nicht klar, was du aufs Spiel setzt, oder machst du dir überhaupt nichts aus ihm?«
    »Du verdrehst alles und lässt es hässlicher aussehen, als es ist, Victoria. Übrigens, seit wann ist dir Grants Karriere so wichtig?«
    Sie schwiegen beide einen Moment und starrten einander an. Ich sah, wie das Gesicht meiner Mutter plötzlich von einem kalten Lächeln überzogen wurde.

    »Du bist eifersüchtig, nicht wahr,Victoria? Du bist schon immer eifersüchtig auf mich und Grant gewesen.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Wirklich?«
    »Denk doch, was du willst, vergiss nur nicht, was ich dir sage, Megan. Wenn Mutter den Namen dieses Mädchens nicht bald aus ihrem Testament streicht, werde ich dich bloßstellen. Das verspreche ich dir«, schwor sie und marschierte die Treppe hinunter.
    Meine Mutter stand da und beobachtete, wie sie in ihr Auto stieg, dann drehte sie sich um und betrat mit gesenktem Kopf das Haus. Ich stand auf, und sie schaute zu mir hoch.
    »Hast du das alles gehört?«
    »Das meiste wohl.Wo ist Großmutter?«
    »Sie ist Gott sei Dank im Arbeitszimmer. Sie hätte bestimmt einen Herzanfall bekommen, wenn sie gehört hätte, wie meine Schwester Gift und Galle spuckt.«
    »Was willst du tun?«, fragte ich.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Soll ich gehen? Ich kann zu Mama gehen.«
    »Natürlich nicht«, sagte sie. »Ich mache mir nur Sorgen um Brody. Er sprach viel von dir auf dem Heimweg nach unserem letzten Besuch. Er war sehr von dir eingenommen. Er findet dich erfrischend und aufrichtig und hält dich irgendwie für etwas Besonderes. Ich saß in der Falle. Ich konnte ihm nicht widersprechen, wollte aber auch nicht in sein überschäumendes Lob einstimmen. Jetzt ist er entschlossen, zu deiner Aufführung zu kommen. Er rief Mutter an, um mitzuteilen, dass er kommt, und sie rief mich an. Sie macht sich deswegen auch Sorgen.«

    »Vielleicht solltest du ihm die Wahrheit sagen«, meinte ich.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich kann das einfach noch nicht.«
    »Du meinst, du könntest das Geheimnis für immer bewahren?«
    Sie schaute zu mir hoch und starrte dann in Richtung Tür.
    »Nicht wenn es nach Victoria geht.«
    »Bring doch Großmutter einfach dazu, mich aus dem Testament zu streichen«, schlug ich vor.
    »Wenn meine Mutter auch nur ahnte, dass Victoria uns erpresst, würde sie aus reiner Gehässigkeit sie und mich und jeden anderen aus dem Testament streichen und alles dir hinterlassen«, meinte meine Mutter lächelnd mit einem Kopfnicken. »Ich muss mir etwas anderes ausdenken.«
    »Mama sagte uns immer, Lügen seien wie Karnickel: Sie vermehren sich so schnell, dass dir ganz schwindelig wird, und es dauert nicht lange, bis du gar nicht mehr weißt, mit welcher Lüge alles angefangen hat.«
    »Sie hat natürlich Recht, aber für den Augenblick …«
    Wie ich diesen Ausdruck hasste: für den Augenblick. Es war einfach eine andere Methode, den Kopf in den Sand zu stecken.
    Sie richtete sich auf und schaute mich so entschlossen an, wie Großmutter Hudson es meistens tat.
    »Ich werde Brody einiges sagen, das ich nicht wirklich glaube, Rain, aber vergiss bitte nicht, dass ich versuche, ihn zu entmutigen«, sagte sie.
    »Was wirst du ihm sagen?«
    »Gemeine Sachen … über

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