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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Ich hatte sogar Angst, er würde uns folgen, um zu kontrollieren, ob wir wirklich bei Freunden übten.
    Mama war mit einigen Rechnungen beschäftigt, die fällig geworden waren, und sie stürzte sich auf Ken, sobald er das Haus betrat. Er schlug um sich wie ein Mann, der von einem Bienenschwarm verfolgt wird, und versprach ihr, sich bald Arbeit zu besorgen und einige der Schulden zu bezahlen, aber er verfluchte weiter die Familie, die mich ihnen gegeben hatte.
    »Sie wollen nicht einmal mit mir reden«, erklärte er. »Ich gerate immer nur an diese neugierige Sekretärin, die mich ständig fragt, worum es denn geht.«
    »Ich mache ihnen keinen Vorwurf«, sagte Mama. »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich auch nicht mit dir reden.«
    Das löste bei ihm eineTirade aus, was er schon alles für seine Familie getan habe und dass niemand seine Bemühungen zu schätzen wisse. Sie führten ihren Streit im Wohnzimmer fort, und Beni und ich machten uns auf den Weg.
    »Bleibt nicht zu lange«, rief Mama uns zu. »Sich gut auszuschlafen ist mindestens genauso wichtig für eine Arbeit.«
    »Was weißt du denn schon darüber, Frau? Du hast doch nicht einmal die Highschool beendet«, warf Ken ein. Und schon fielen sie wieder übereinander her, klapperten mit den Schnäbeln wie zwei wütende Hühner, und keiner von ihnen hörte richtig zu, was der andere sagte.Was würde aus ihnen werden? Eines Tages würde Ken bestimmt verschwinden und nie wieder auftauchen. Bestimmt waren sie früher einmal glücklich und voller Hoffnungen gewesen. Was war geschehen?

    Beni und ich schauten einander an und schlüpften hinaus. Keine von uns sprach ein Wort, als wir auf die Straße hinunter gingen.
    »Du überlässt das Reden mir, wenn wir da sind, Beni.Was sie machen ist Erpressung, und wenn sie uns die Bilder nicht geben, gehen wir schnurstracks zur Polizei.Wir müssen sie davon überzeugen, dass wir das tun«, sagte ich.
    Sie nickte, zu verängstigt, um zu sprechen. Ich redete, weil ich zu viel Angst hatte, nicht den Klang einer Stimme zu hören, und wenn es nur meine eigene war.

    Das Lagerhaus befand sich in einer finsteren, schäbigen Gegend. Es war ein heruntergekommenes Gewerbegebiet mit leeren Geschäftsfronten, die Fenster waren entweder eingeschlagen oder mit Brettern zugenagelt. Bei manchen klebten Hinweiszettel und Plakate an den Türen. Niemand machte sich die Mühe, die kaputten Straßenlaternen zu reparieren. Die leer stehenden Lagerhallen und Häuser wurden von Obdachlosen oder Gangs übernommen. Wenn Roy wüsste, dass wir hier sind, würde er so wütend, dass er einen knallroten Kopf bekäme wie ein Thermometer in kochendem Wasser. Als wir auf das Lagerhaus zugingen, drängten wir uns näher aneinander. Es war still dort, totenstill. Es gab auch keinen Grund, warum auf diesen Straßen Fahrzeuge oder Fußgänger unterwegs sein sollten.
    Das alte Matratzenlagerhaus war ein fünfstöckiges Gebäude. Seine Fassade hatte die Farbe von verrostetem Metall. Die meisten Fenster waren eingeschlagen, und das Schild baumelte bedrohlich an Drähten über dem abgetretenen und zerbrochenen Gehweg darunter. Ich war überrascht, dass niemand etwas dagegen getan hatte, aber wie bei
so vielen heruntergekommenen und verfallenen Stellen in unserer Stadt gaben sich Regierungsbeamte damit zufrieden, so zu tun, als existierten sie nicht mehr. Es gab wichtigere Gebiete, denen sie ihre Aufmerksamkeit und ihr Geld widmeten.
    Davor parkten drei Autos, aber darin oder auf dem Gehweg war niemand.
    »Wie viel Uhr ist es?«, fragte Beni mich.
    »Es ist kurz nach acht«, sagte ich. Ich holte tief Luft, als wollte ich untertauchen. »Komm, bringen wir es hinter uns.«
    Die Eingangstür hing locker in den Angeln und stand teilweise offen. Ich trat darauf zu und spähte hinein. Ich hörte Musik, die von drinnen kam, und sah eine erleuchtete Fläche. Dann hörte ich Gelächter.
    »Vielleicht sollten wir das besser nicht tun«, murmelte Beni. Ich hatte auch Angst; mein tapferer Gesichtsausdruck schmolz dahin wie eine Wachsmaske angesichts der tiefen Schatten und des riesigen leeren Raumes vor uns. Ich hatte das Gefühl, als würden wir die Hölle selbst betreten.
    Irgendein schweres Metallteil dröhnte, darauf hörte man noch mehr Gelächter. Ich trat weiter hinein. Eine große graue Ratte huschte an mir vorbei, nur wenige Zentimeter von meinem Fuß entfernt. Ich keuchte und wich zurück.
    »Ihr kommt zu spät«, sagte jemand über uns. Eine Taschenlampe wurde auf uns

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