Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten
passiert ist, aber ich würde dem lieber hier ein Ende machen«, sagte ich.
»Tatsächlich? Du würdest zur Polizei gehen, hm? Wie findet ihr das, Brüder?«, fragte er seine Anhänger. Sie reagierten mit Gejohle und Gelächter, selbst die Mädchen, die ich nicht kannte.Vermutlich waren es Schulabbrecherinnen.
»Was du tust, ist Erpressung«, sagte ich. »Das ist eine Straftat. Ein Verbrechen.«
»Ach, du bist also auch Anwältin. Ich habe schon gehört, dass du so eine Clevere bist.« Er verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln. »Wenn du so clever bist, warum hast du deiner Schwester dann nicht gesagt, sie soll vorsichtig sein und nicht in Schwierigkeiten geraten?«
»Lasst sie in Ruhe«, sagte Beni, die plötzlich vortrat.
»Es ist nicht ihre Schuld. Es ist meine.« Sie griff nach dem Geld in meiner Hand und hielt es hoch. »Ich habe, was ihr wolltet, gebt mir also die Fotos.«
Er kam näher, als wollte er den Umschlag übergeben, zögerte dann aber. »Jetzt, wo ich dich im Licht besser sehe, glaube ich nicht, dass du so aussiehst wie sie.«
»Weshalb stellst du dich dann so dämlich an?«, fragte Beni ihn tapfer.
»Du siehst nicht aus wie das Mädchen auf den Fotos. Oder, Brüder?«
»Nein«, schallte es unisono zurück.
»Das ist doch lächerlich«, sagte ich. »Wir haben eins von diesen widerlichen Bildern gesehen. Es steht doch außer Frage, was ihr angetan wurde. Glaubt ihr, wir wären hier, wenn das nicht sie auf den Fotos wäre?«
»Nein«, meinte er kopfschüttelnd. »Je länger ich sie anschaue, desto mehr finde ich, das sind Bilder von einer anderen. Es gibt nur eine Möglichkeit, um sicherzugehen«, sagte Jerad.
Ich spürte, wie mir das Herz in die Hose sank. Ich warf einen Blick zurück auf den dunklen Weg zum Eingang. Besser zogen wir uns zurück, solange wir noch Gelegenheit dazu hatten.
»Wie meinst du das?«, fragte Beni, die nicht verstand, worauf er hinauswollte. »Was willst du?«
»Du musst dich ausziehen, damit wir vergleichen können«, sagte er. Die anderen lachten lauter, besonders die Mädchen. Wie konnten sie einfach so dasitzen und zulassen, dass man sich so über uns lustig machte, fragte ich mich. Würde es einer von ihnen gefallen, wenn ihr das widerführe?
»Komm einfach ins Licht und zieh die Klamotten aus.«
»Den Teufel werde ich tun«, sagte Beni. »Gib mir jetzt diese Fotos, du Bastard.«
»Wow.Was für ein übles Mundwerk hat das Mädel«, stellte Jerad fest. »Ich sagte, wenn du diese Bilder haben willst, ziehst du dich aus und stellst dich ins Licht. Wir werden dich inspizieren und entscheiden.«
»Lass uns gehen, Beni«, sagte ich. »Das ist eine Sache, die nur die Polizei regeln kann.«
»Wir sind hier die Polizei«, erklärte Jerad wütend. »Dies ist unser Gebiet.Wir entscheiden, was getan wird, kapiert?«
»Komm«, sagte ich und griff nach ihrer Hand, aber Beni war fast hysterisch vor Wut und Angst. Sie sprang vorwärts, um Jerad den Umschlag aus der Hand zu schnappen. Er wich zurück und packte sie um die Taille.
»Das ist ein Angriff!«, rief er. »Ihr habt es alle gesehen.«
Sie kämpfte, um sich aus seinem Griff zu lösen.
»Lass sie los!«, verlangte ich.
»Sie hat ein Verbrechen begangen. Sie muss vor Gericht gestellt und bestraft werden. Wir sind hier die Polizei, der Richter und die Geschworenen«, sagte Jerad. »Du willst ihre Anwältin sein? Okay, dann halt dein Plädoyer.«
Beni versuchte sich loszutreten. Jerad gab Chumpy die Bilder zurück und hielt Beni mit einem Würgegriff fest, damit sie aufhörte,Widerstand zu leisten. Dann zog er ihr den
Umschlag mit unserem Geld aus der Hand und steckte ihn in die Tasche. Sie fing an zu würgen. Ich geriet in Panik und schrie.
»Hör auf! Du tust ihr weh. Lass sie jetzt los!«
»Ich kann sie nur loslassen, wenn du damit einverstanden bist, ihren Platz als Angeklagte einzunehmen. Das gestatten wir manchmal«, sagte er.
Beni würgte wieder. Die Augen traten ihr aus dem Kopf, so musste sie sich anstrengen zu atmen.
»Okay«, sagte ich. »Lass sie los.«
Er lockerte seinen Griff. Sie ging würgend und spuckend in die Knie.
»Du bist grauenvoll«, sagte ich. »Wie kannst du ihr das antun? Gibt es dir vor deinen Leuten das Gefühl, groß und stark zu sein, wenn du ein paar Mädchen schikanierst?«
Sein Blick wurde wieder kalt.
»Ich finde, du hast ein großes Maul und jemand muss dir eine Lektion erteilen«, sagte er. »Heute ist deine Glücksnacht, Mädchen. Komm her, und lass dich
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