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Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten

Titel: Die Hudson Saga 01 - Haus der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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von einem Mann zu einer richtigen Frau machen.«
    Beni schaute zu mir hoch. Ich sah etwas in ihrem Blick und fing an, den Kopf zu schütteln, aber sie bewegte sich zu schnell. Sie fuhr herum, schwang den Arm zwischen Jerads Beinen hoch und traf ihn mit der geballten Faust genau dort, wo es einem Jungen am meisten wehtut. Er keuchte, umklammerte seinen Unterleib und ging in die Knie. Beni schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht, dass er auf den Rücken fiel. Die anderen starrten ungläubig.
    »Lauf, Rain«, schrie sie und stand auf.
    Ich drehte mich um, raste los und erwartete, dass sie direkt hinter mir herkam. Ich rannte mit aller Kraft auf die
Tür zu. Ich hörte Schreie, schaute mich aber nicht um. Ich knallte gegen etwas Hartes und fiel beinahe hin, als es mich herumriss. Irgendwie schaffte ich es jedoch, die Balance zu halten, und jagte weiter. Wenige Augenblicke später stürmte ich auf die Straße hinaus. Ich lief ein paar Meter, drehte mich um und wartete darauf, dass Beni erschien. Das tat sie nicht. Stattdessen tauchte Carlton in der Tür auf.
    »Komm zurück«, rief er.
    »Beni!«, schrie ich.
    »Komm zurück. Sie geht nirgends hin.«
    Ich schaute hinter mich in die leere Straße und dann wieder auf Carlton.
    »Ich hole die Polizei«, sagte ich.
    »Besser nicht«, drohte er. Ein weiterer Junge kam zu ihm.
    Meine Füße schienen vor Angst wie festgeklebt, aber ich musste etwas tun, und zwar schnell. Ich drehte mich um und rannte, ohne mich umzuschauen. Als ich um die Ecke bog, sah ich ein Auto; ich rannte auf die Straße und ruderte mit den Armen. Der Fahrer hielt an. Es war ein Schwarzer, etwa in Kens Alter.
    »Was ist los?«
    »Sie halten meine Schwester in einer alten Lagerhalle fest. Bitte, bringen Sie mich zur Polizei«, bettelte ich.
    »Wer hat deine Schwester?«
    »Mitglieder einer Gang«, sagte ich. Sein Gesicht verzog sich vor Angst.
    »Einer Gang komme ich lieber nicht in die Quere.«
    Bevor ich ihn nochmals bitten konnte, trat er aufs Gaspedal und fuhr davon. Ich glaubte Stimmen und Schritte hinter mir zu hören und rannte schneller. Ich lief, bis ich Seitenstechen bekam und langsamer werden musste. Als ich
eine belebte Straße erreichte, sah ich einen Streifenwagen an der Ecke stehen. Ich hatte Angst, sie würden wegfahren, bevor ich ihn erreichte. Irgendwie brachte ich die Energie und Kraft auf, noch einmal loszuspurten.Als ich das Polizeiauto erreichte, fiel ich praktisch gegen die Fahrertür. Der Polizist, ein dunkelhaariger Weißer, und sein Partner, ein kleinerer, aber stämmigerer Schwarzer, schauten überrascht auf. Auf dem Sitz zwischen ihnen stand eine Pizza.
    »Meine Schwester!«, keuchte ich.
    »Was?«
    »Meine Schwester … ist in Schwierigkeiten … dahinten in einem Lagerhaus.«
    Sie schauten einander an, dann legte der Fahrer das Stück Pizza, das er gerade aß, beiseite und stieg aus dem Auto aus.
    »Immer mit der Ruhe, Miss«, beschwichtigte er mich. »Was ist los?«
    Ich erzählte so viel, wie in der Eile möglich war. Schließlich entschieden sie, zu dem Lagerhaus zu fahren. Sie setzten mich auf den Rücksitz, riefen über Funk ihre Wache an und forderten Verstärkung an. Ich dirigierte sie zu dem alten Gebäude. Als wir ankamen, sah ich, dass die Autos, die davor geparkt hatten, verschwunden waren und dass niemand zu sehen war. Mein Herz klopfte so heftig, dass mir die Brust schmerzte.
    »Hier?«, fragte der schwarze Streifenpolizist.
    »Ja, ich zeige es Ihnen.«
    »Nein, du bleibst hier«, sagte er. »Wir überprüfen das.« Ein weiterer Streifenwagen traf ein und parkte hinter uns. Die vier Polizisten gingen zusammen zur Tür des Lagerhauses. Ich wartete, das Gesicht gegen das Fenster gepresst.
    Für mich schien mindestens eine Stunde zu vergehen. Ich
konnte jedoch nicht heraus aus dem Auto. Innen gab es keine Türgriffe. Ein weiterer Streifenwagen kam und parkte vor dem Auto, in dem ich saß. Die beiden Beamten, einer von ihnen eine Frau, stiegen schnell aus und hasteten zum Lagerhaus. Ich versuchte sie auf mich aufmerksam zu machen, aber sie hörten meine Schreie nicht oder wollten sie nicht hören.
    Schließlich kam der Polizist, der das Fahrzeug gefahren hatte, in dem ich mich befand, heraus. Er kam langsam auf das Auto zu und öffnete mir die Tür.
    »Ist alles mit ihr in Ordnung?«, fragte ich, sobald ich ausgestiegen war.
    »Wie sieht sie aus?«, fragte er mich und zog einen kleinen Notizblock heraus.
    Ich begann Beni zu beschreiben und schilderte auch, was sie

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