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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Stoffer zu, die mit jedem geflirtet hatte, besonders mit ihm.
    »Du glaubst es nicht, was Chase mich gerade gefragt hat«, sagte Amber.
    »Du brauchst es mir nicht zu sagen. Ich weiß, was er dich gefragt hat. Er ist wütend, weil ich mich geweigert habe, mit ihm wegzugehen«, sagte ich. »Ich bin froh, dass du genug Verstand hattest, es ihm auch abzuschlagen.«
    Wir beide beobachteten, wie er mit Catlin zu seinem Auto ging.
    »Sie verdienen einander«, sagte ich.
    Amber sah aus, als täte ich ihr Leid.
    »Ausgerechnet an so einem Tag mit seinem Freund Schluss zu machen«, stöhnte sie.

    »Schon gut. Cupido hat mir auch ein Geburtstagsgeschenk gemacht. Er hat Chase’ vergifteten Pfeil auf eine andere gerichtet.«
    Amber lachte und schaute dann traurig zu Harleys Haus hinüber.
    »Ich fühle mich seinetwegen ganz schlecht.Wenn ich nicht geschrien und mich so angestellt hätte, wäre es vielleicht nicht zu diesem Kampf gekommen und er hätte keinen Ärger bekommen. Sag ihm, dass es mir Leid tut«, sagte sie.
    »Ich habe so ein Gefühl, dass er sich auf jeden Fall mit Chase geprügelt hätte, ganz gleich was passiert wäre, Amber. Gib dir nicht die Schuld daran«, sagte ich. »Und mach dir keine Sorgen, dass Harley dir die Schuld gibt.«
    Wir umarmten uns, und sie ging mit den anderen. Ich beschloss, Harley ein Stück von meiner Geburtstagstorte zu bringen und sein Geschenk auszupacken, wenn er dabei war.
    »Wo gehst du hin, Schätzchen?«, fragte Daddy mich, als ich ein Stück Kuchen auf einen Teller legte und zu Onkel Roys Haus gehen wollte.
    »Ich bringe Harley ein Stück von meinem Kuchen, Daddy.«
    »Vielleicht wartest du besser bis morgen, Liebling.«
    »Ich würde das lieber heute tun, Daddy. Ich komme sofort zurück«, sagte ich.
    Der Rest der Familie war bereits ins Haus gegangen. Daddy schaute mich besorgt an.

    »Lass dich nicht zu sehr da hineinziehen«, warnte er mich. »Er muss seine Probleme mit seinen Eltern selbst lösen, Summer. Da darfst du dich nicht einmischen.«
    »Er ist kein schlechter Mensch, Daddy.«
    Daddy sah nicht aus, als wollte er mir zustimmen.
    »Er ist es nicht!«, beharrte ich.
    »Okay. Komm sofort wieder, und wenn sie sich streiten, lass sie in Ruhe«, befahl er.
    »Das werde ich«, versprach ich, nahm mein Geschenk von Harley und ging auf das Haus zu.
    Ich klopfte an die Fliegengittertür und wartete. Es war sehr ruhig, aber ich glaubte Tante Glenda leise weinen zu hören. Ich klopfte noch einmal, und schließlich kam Onkel Roy heraus, um mich zu begrüßen.
    »Prinzessin? Was ist los? Warum bist du nicht bei deiner Familie?«
    »Ich wollte Harley ein Stück von meiner Geburtstagstorte bringen, Onkel Roy. Kann ich ihn bitte sehen?«
    »Ich fürchte nicht«, sagte er.
    »Bitte, Onkel Roy. Ich werde nicht schlafen können, wenn ich ihn nicht gesehen habe.«
    Er zögerte, dann schaute er mich an und schüttelte den Kopf.
    »Er ist nicht hier«, sagte er.
    »Was?«
    »Er hat es schon wieder getan«, sagte er. »Zu allem Überfluss.«
    »Was hat er getan?«
    »Er ist weggelaufen.«

    Alle schauten auf, als ich das Haus betrat, aber nur Mommy bemerkte sofort, dass ich kurz davor stand, in hysterische Tränen auszubrechen. Ich hielt immer noch den Teller mit dem Stück Geburtstagstorte in der Hand und hatte mein Geschenk von Harley unter dem Arm.
    »Was ist, Summer?«, fragte sie und rollte auf mich zu.
    »Harley ist weggelaufen«, sagte ich. Ich spürte, wie mein Kinn zitterte.
    »Die arme Frau«, sagte Großmutter Megan. »Ein Kind zu verlieren und dann ständig Ärger mit dem anderen Kind zu haben.«
    Sie warf einen Blick durch das Zimmer zu Tante Alison, die in einem Sessel eingeschlafen war. Alle, besonders Großvater Grant, dachten das Gleiche. Wer wusste besser als Großmutter Megan, was es bedeutete, ein Kind zu verlieren und mit dem schlechten Benehmen des anderen belastet zu sein?
    »Er wird wiederkommen«, sagte Mommy, aber ich wandte mich schnell ab, um meine erste Träne zu verbergen, und rannte zur Treppe. Nicht ein Mal schaute ich mich um, als ich die Treppe hinauf in mein Zimmer rannte. Dort warf ich mich aufs Bett und vergrub das Gesicht in meinem Kissen, um die Tränen zu bremsen.
    Wenige Augenblicke später hörte ich das sirrende Geräusch von Mommys Treppenlift und fühlte mich noch schrecklicher. Ich war schuld, dass sie sich der großen Mühe unterzogen hatte, nach oben zu kommen. Sie schaffte es schneller als üblich und klopfte binnen Minuten an meine

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