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Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes

Titel: Die Hudson Saga 04 - Im Schein des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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und Frau werden. Diese Hoffnung trug er noch in sich, als er zur Armee ging. Trotz der Tatsache, dass wir überhaupt nicht blutsverwandt sind, war er für mich immer nur mein Bruder. Ich versuchte ihn anders zu sehen, konnte es aber nicht. Für ihn war das eine große Enttäuschung. Immer gab er dem grausamen Schicksal die Schuld daran, nie mir. Er war am Boden zerstört, als er erfuhr, dass ich deinen Vater geheiratet hatte, aber du warst bereits geboren und er erkannte, dass es so hatte sein sollen.
    Ich freute mich, als er anfing, Glenda den Hof zu machen. Ich dachte, vielleicht wäre er darüber hinweggekommen. Ich glaube, er war auf dem besten Weg, als sich diese Tragödie ereignete und sie Latisha verloren. Ich zweifle keinen Augenblick, dass er auch für Harley ein besserer Vater wäre, wenn er sie behalten hätte.
    Urteile also nicht zu streng über ihn. Er versucht noch immer, sich selbst zu finden, etwas Frieden zu finden. Tante Glenda ist jetzt fast wie ein weiteres Kind für ihn, um das er sich kümmern muss.«
    »Ich weiß nicht, warum wir alle so schnell älter werden wollen«, sagte ich und schob schmollend die Lippen vor. »Wir wussten gar nicht, wie gut wir es hatten, als wir erst sechs oder sieben waren.«
    Mommy lachte.

    »Ich meine das ernst. Als ich klein war, kam mir alles da draußen wie im Märchen vor, genau wie ich gehofft hatte, dass es heute sein würde, aber wenn du älter wirst, musst du der Realität ins Auge sehen und erwachsen werden, und all deine schönen Träume verfliegen.«
    »Das stimmt, Liebling, aber du bist auf dem besten Weg, eine schöne, intelligente junge Frau zu werden, und auf dich wartet jetzt eine andere Sorte Märchen, ein Märchen, das du auf deine eigene Art und Weise erschaffen wirst.«
    »Wie kannst du das sagen, Mommy, ausgerechnet du, nach allem, was dir passiert ist?«
    »Ich bin gesegnet. Ich habe dich aufwachsen sehen. Ich sitze lieber in einem Rollstuhl, als überhaupt nicht hier zu sein. Ja, ich habe viele Möglichkeiten und meine Träume verloren, aber sie wurden schnell ersetzt durch neue, andere. Das Glück kommt wohl in ganz unterschiedlichen Verpackungen, Liebling, und wenn wir glauben, es könnte nur in einer kommen, sind wir wohl ein wenig blind.«
    Ich lächelte sie an. Sie war wirklich die stärkste Frau, die ich kannte. Jeder andere, der sie anschaute, würde nur sehen, dass sie behindert war, und sie bemitleiden.
    »Ich wollte doch nur, dass mein wunderschöner Tag für alle wunderschön ist«, stöhnte ich.
    »Harley wird zurückkommen und sich selbst finden«, versicherte sie mir. »Ich gehe jetzt besser wieder nach unten.«
    Ich umarmte und küsste sie, dann schob ich sie hinaus und half ihr auf den Treppenlift.

    »Daddy hat all deine Geschenke ins Arbeitszimmer gestellt«, sagte sie. »Nimm sie mit nach oben, wenn du so weit bist. Ach, und ein Geschenk aus England ist für dich eingetroffen, von Großvater Ward.«
    »Ja? Er vergisst mich nie. Ich kann es gar nicht abwarten, ihn wiederzusehen«, freute ich mich.
    Mommy hatte ihren leiblichen Vater aufgespürt, als sie nach England gegangen war. Er hatte Amerika schon vor Jahren verlassen und war Professor geworden.Wir waren zweimal in London zu Besuch gewesen; er und seine Frau waren zu Mommys Hochzeit hergekommen, und einmal hatte er uns mit seiner Frau Leanna und ihren Kindern besucht, nachdem Mommy geheiratet hatte. Er war mit einer hübschen englischen Lady verheiratet, die Gedichte schrieb und sehr nett war. Oft hatte ich das Gefühl, unsere Familie war für sich genommen ein wenig wie die Vereinten Nationen.
    »Ich freue mich auch darauf, ihn wiederzusehen«, sagte Mommy.
    Ich sah zu, wie sie hinunterfuhr, ging dann in mein Zimmer zurück und zog mich um. Ich wollte nach unten gehen und mich zu den anderen setzen, bis sie beschlossen, in ihr Hotel zu fahren, aber als ich aus dem Fenster schaute und sah, dass die Partydekorationen verschwunden waren, alle Tische und Stühle zusammengeklappt und ebenso wie die Tanzfläche und die kleine Bühne weggebracht worden waren, wurde ich wieder traurig.
    Alles war so schnell gekommen und wieder gegangen,
dachte ich. Ich presste das Gesicht an die Scheibe und starrte zum See hinunter.
    Plötzlich zeichnete sich eine Silhouette auf dem Bootssteg ab.
    Es war Harley.
    Er war zurückgekommen, und es sah aus, als säße er dort und schaute zu meinem Fenster herauf.
    Binnen Sekunden packte ich sein Geschenk, war die Treppe hinunter und zur Tür

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