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Die Hüter der Nacht

Titel: Die Hüter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nicht finden können, kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass Sie seine Kopie der Diskette niemals finden werden.«
    Hessler nickte bedächtig; er hatte seinen Zorn jetzt unter Kontrolle. »Sie wollen mir also Ihr Schweigen verkaufen, Inspector?«
    »Nicht für Geld«, sagte Ben.
    »Wofür dann?«
    »Für Projekt vier-sechs-null-eins.«
    Ben legte eine Pause ein, darauf bedacht, Paul Hessler kein Anzeichen von Schwäche oder Zögern zu zeigen.
    »Ich verstehe nicht«, sagte der alte Mann, und es klang verwirrt und beinahe erleichtert.
    »Der vertrauliche Bericht, den Ihr Sohn von Tess Sanderson erhielt, war ziemlich genau, was die bemerkenswerten Fähigkeiten von Projekt vier-sechs-null-eins betrifft. Fortgeschrittene genetische Therapie. Nanotechnologie. Biologische Computer. Organische Geräte. Ich wünschte, ich könnte diese Dinge verstehen …«
    »Ich möchte nur verstehen, was hier geschah, wie alles dermaßen schief gehen konnte.«
    Ben fasste die Schritte, die Ari Hessler unternommen hatte, so gut zusammen, wie es ihm möglich war – von der Ermordung der vier Schüler über den Diebstahl der Festplatte von Shahir Falayas Computer bis hin zum Schmuggel einer Diskette mit den für ihn wichtigen Daten aus der West-Bank zu einem Mittelsmann in Athen, der sie bei Ari in New York abliefern sollte.
    »Unmöglich! Wo hätte mein Sohn die Männer, die Killer, für so etwas finden sollen? Er kannte keine solchen Leute.«
    »Das kann ich Ihnen sagen, Sir.«
    »Dann sagen Sie mir, worauf Sie hinauswollen und was Sie veranlasst hat, um die halbe Welt zu reisen, um mir Ihr Schweigen anzubieten.«
    »Geburtsfehler«, erwiderte Ben und atmete tief durch.
    »Was?«
    »Theoretisch könnte, sollte Projekt vier-sechs-null-eins in der Lage sein, solche Defekte im Fötus zu beheben, sodass das Kind gesund und ohne Schäden geboren wird.«
    »Ich nehme an, das stimmt. Theoretisch. Aber ich bin kein Experte. Ich habe das Potenzial von Projekt vier-sechs-null-eins selbst erst vor ein paar Tagen erfahren.«
    Ben wählte seine nächsten Worte sorgfältig. »Ich habe eine gute Freundin, eine sehr gute Freundin. Sie ist schwanger, und ihr Baby hat eine genetische … ich glaube, ihr Arzt nannte es eine genetische Anomalie.« Er bemühte sich, nicht bittend zu klingen. »Ich möchte, dass Sie meine Freundin mit Projekt vier-sechs-null-eins behandeln lassen. Ich möchte, dass Sie versuchen, Ihr Baby zu retten, denn ich befürchte, es ist ihre letzte Chance, ein Kind zu bekommen.«
    »Was Sie da verlangen, ist äußerst gefährlich, Inspector, vielleicht sogar tödlich. Projekt vier-sechs-null-eins ist bis jetzt noch nicht am Menschen erprobt worden, nicht einmal in den Vorstadien.«
    Ben blieb unnachgiebig, unbeeindruckt. »Meine Freundin kann es sich nicht leisten, zu warten, bis es so weit ist, Mr. Hessler. Lassen Sie sie mit Projekt vier-sechs-null-eins behandeln, und die Wahrheit, dass Ihr Sohn ein Mörder war, bleibt unter uns. Wenn Sie sich weigern …« Er ließ den Rest unausgesprochen; er hatte genug gesagt.
    Paul Hessler betrachtete ihn und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Sie muss eine sehr gute Freundin von Ihnen sein, Inspector.«
    »Das ist sie.«
    »Mir kommt in den Sinn, wie auffallend oft Ihr Name in dem Bericht auftauchte, den ich über Pakad Danielle Barnea angefordert habe.«
    Ben ignorierte Hesslers Andeutung. »Machen wir einen Handel oder nicht?«
    »Diese Droge könnte Ihre Freundin umbringen, Inspector.«
    Ben schluckte schwer. »Sie selbst wird die Entscheidung treffen müssen.«
    »Angenommen, Sie entscheidet sich dagegen …«
    »Ihr die Wahl zu geben erfüllt Ihre Seite des Handels.«
    Hessler wurde plötzlich bleich. Er wirkte wie benebelt, und von neuem stützte er sich Halt suchend an die Glaswand der Brücke. »Mein Sohn hätte zu mir kommen und mir von dem Problem mit diesen Schülern erzählen sollen.«
    »Was hätten Sie dann getan?«
    »Es gibt andere, weitaus subtilere Möglichkeiten, um sich das Schweigen zu sichern.«
    »Es tut mir Leid, dass er Ihnen diese Chance nicht gab, Sir.«
    »Sie übersehen das Wichtigste. Er gab mir diese Chance deshalb nicht, weil es sein Projekt war. Er wollte mich damit überraschen, mich stolz machen. Und das wäre ich gewesen … Gott, wie stolz ich gewesen wäre! Er konnte nicht zulassen, das ihm irgendetwas dazwischenkam.« Hesslers Stimme wurde leise und monoton. »Vielleicht sollten Sie mich stattdessen verhaften.«
    »Ich bin nicht hier, um

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