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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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das Leben gerettet, seine Schwester nach schwierigen Schwangerschaften von drei gesunden Kindern entbunden, sie konnte sogar Gäule kurieren. John hatte mehr Vertrauen zu Liz als zu dem viel gerühmten Justin de Grimaud.
    Er stand auf, zog seine Frau mit sich hoch, und noch ehe sie das Bett erreichten, hatte er ihr Kleid aufgeschnürt. John war ausgesprochen geschickt in dieser Fertigkeit geworden. Lachend sanken sie in die Kissen, ineinander verschlungen, und Juliana wackelte mehr als nötig mit den Hüften, als sie das Kleid abstreifte, weil sie wusste, wie John dieser Anblick entzückte. Tatsächlich sah er ihr gebannt zu, beugte sich dann über sie und nahm behutsam eine ihrer Brustwarzen zwischen die Zähne. Er wollte sich Zeit lassen, es in die Länge ziehen, damit er umso mehr hatte, woran er sich erinnern konnte, wenn er fort war.
    Draußen auf dem Korridor schlug krachend eine Tür. Eine hysterische Frauenstimme schrie etwas auf Französisch, was er nicht verstand, und dann grollte Raymond: »Das werden wir ja sehen, du verfluchtes französisches Miststück …« Die Tür krachte ein zweites Mal.
    John spürte, wie Juliana unter ihm erstarrte, und ließ sich auf den Rücken fallen. »Süßer Jesus … mein Bruder kann einem wirklich Leid tun.«
    »Ich würde sagen, Eugénie ist auch nicht gerade zu beneiden«, entgegnete Juliana. Es klang ungewohnt scharf, und sie bedeckte sich hastig mit einem Laken, zog es bis zum Kinn.
    Oh, wunderbar, dachte John wütend. »Juliana … es geht uns nichts an. Und du ziehst die falschen Schlüsse. Raymond ist ein Filou und hinter jedem Rock her, weiß Gott. Aber er … na ja, man kann wohl sagen, auf seine eigentümliche Weise liebt er Frauen. Generell, meine ich. Auch wenn er bei Eugénie auf seine Rechte pocht, würde er sie nie mit Gewalt durchsetzen.«
    »Eugénie erzählt eine ganz andere Geschichte«, gab Juliana zurück.
    »Das ist ausgesprochen indiskret und hässlich von ihr. Glaub ihr nicht. Sie ist Französin. Und die Franzosen sind Lügner.«
    »Oh, natürlich. Ein ganzes Volk von Lügnern, das ist wirklich überzeugend, John.«
    Er wurde ärgerlich. »Willst du das wirklich tun? Raymonds und Eugénies Hader in unsere Kammer einziehen lassen?«
    Sie drehte den Kopf auf dem Kissen und sah ihn an. »Nein. Natürlich nicht.« Es klang verunsichert.
    John stützte sich auf einen Ellbogen und lächelte auf sie hinab. »Na siehst du.«
    Bereitwillig nahm sie ihn in sich auf, schlang die Arme um seinen Hals und die Beine um seine Hüften, als wolle sie ihn nie wieder hergeben. Aber es war nicht so wie sonst.
     
    Schon früh am nächsten Morgen fing Raymond seinen Bruder am oberen Ende der Treppe ab. Er war sehr blass, seine Miene wirkte grimmig. »Ich breche heute auf, John. Jetzt, um genau zu sein.«
    John nickte und klopfte ihm die Schulter. Er konnte sich nicht erinnern, das je zuvor getan zu haben. »Was immer du sagst, Mylord. Dann folge ich dir in drei Tagen.«
    »Abgemacht.« Aber entgegen seiner Ankündigung konnte Raymond sich offenbar noch nicht entschließen zu gehen. Er fuhr sich nervös mit der Linken über das stoppelige Kinn. »Vermutlich … wird es Gerede geben beim Gesinde. Mein Bett sieht aus wie eine Richtstätte. Aber es ist mein Blut, nicht ihres. Sie ist mit meinem eigenen Dolch auf mich los, das verdammte Luder.«
    John hob ungläubig die Brauen.
    »Ich wollte nur, dass wenigstens du die Wahrheit weißt«, fuhr Raymond mit gedämpfter Stimme fort, obwohl niemand in der Nähe war. »Wer weiß, was sie für Schauermärchen über mich erzählt.«
    »Die Frau ist nicht bei Trost«, schloss John unbehaglich. »Was sollen wir mit ihr anfangen?«
    »Sieh zu, ob sie sich beruhigt, wenn ich weg bin. Falls nicht, schließ sie irgendwo ein. Bevor es Tote gibt.«
    John dachte einen Moment nach, dann nickte er seinem Bruder zu. »Geh mit Gott, Raymond. Ich kümmere mich um alles, und in meiner Abwesenheit wird Fitzalan sich der Dinge annehmen. Wir sehen uns vor Melun wieder. In spätestens fünf Tagen.«

Melun, Juli 1420
    I ch kann ja verstehen, dass die Franzosen seit Agincourt nicht mehr wagen, sich uns in einer offenen Schlacht zu stellen, aber langsam habe ich diese Belagerungen ehrlich satt.« Somerset gähnte herzhaft. »Eine ist wie die andere: Wir beschießen die Mauern mit unseren Geschützen und graben Tunnel unter den Fundamenten, während die Leute drinnen auf den Dauphin warten, der niemals kommt. Und wenn sie hungrig genug sind, geben sie

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