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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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schlechte Erinnerungen daran, aber ich betone nochmals, es besteht kein Grund zur Sorge um Somersets Wohlbefinden. Wir haben ganz andere Probleme«, fuhr er grimmig fort. »Ich habe dem König von unserem Plan berichtet, Somerset gegen den Grafen von Angoulême auszutauschen. Aber Harry ist strikt dagegen.«
    » Was ?«, fragten die beiden jungen Männer entsetzt.
    Der Bischof trank einen Schluck und nickte dann. »Ich habe mit Engelszungen auf ihn eingeredet, aber es nützt nichts. Er ist felsenfest entschlossen, Angoulême als Druckmittel gegen den Dauphin zu behalten. Nicht einmal für einen seiner Brüder würde er ihn hergeben, hat er gesagt.«
    »Was fällt ihm ein?«, brauste Edmund auf. »Der Graf von Angoulême gehört uns !«
    Der Bischof hob einen mahnenden Zeigefinger. »Genau so hat der Streit zwischen meinem Bruder und den Percys auch begonnen, und ich sage dir, Edmund, wir werden diesem Pfad nicht folgen. Er ist der König, also werden wir seine Entscheidung hinnehmen und nach einem anderen Weg suchen. Hast du mich verstanden?«
    »Ja, Mylord«, antwortete der Neffe. Sein Erstaunen über den eindringlichen Tonfall des Bischofs machte ihn folgsam.
    »Harry ist entschlossen, den Konflikt mit dem Dauphin endlich zu entscheiden. Schnell. Nächste Woche kehrt er mit viertausend Mann und im Zorn nach Frankreich zurück. Ich möchte wahrhaftig nicht mit dem Dauphin tauschen.«
    Das haben wir schon so oft gesagt, dachte John. »Wann und wo soll ich mich einfinden?«, fragte er.
    Doch Beaufort schüttelte den Kopf. »Ihr werdet den König nicht begleiten. Ich brauche Euch hier.«
    »Aber … wieso?«
    Der Bischof richtete sich auf und sah ihm in die Augen. »Ihr steht in meinem Dienst und werdet tun, was ich sage, ohne meine Anordnungen zu hinterfragen. Oder Ihr könnt Euch einen neuen Dienstherrn suchen. Dann solltet Ihr Euch jedoch nicht wundern, wenn Euer ohnehin beschädigter Ruf weiter leidet und es bald heißt, Ihr wechselt Eure Dienstherrn öfter als Euer Bruder seine Mätressen.«
    John schaute ihn unverwandt an. »Ihr seid … ausgesprochen grantig, Mylord, wenn Ihr das offene Wort verzeihen wollt.«
    Edmund führte hastig den Becher an die Lippen und gluckste verstohlen.
    Für einen Moment sah der Bischof so als, als erwäge er, John zu ohrfeigen. Dann änderte er seine Pläne, fischte ein versiegeltes Schreiben aus den Tiefen seines Mantels und warf es John in den Schoß. »Lest!«
    Es war ein königliches Siegel. Völlig ahnungslos, was ihn erwartete, erbrach John es, entrollte das Schreiben und begann zu lesen. Es war eine Gerichtsurkunde, merkte er bald.
    »Das Parlament hat mich zu einer Geldbuße von einhundert Pfund verurteilt, weil ich ohne die erforderliche Genehmigung der Krone geheiratet habe?«, fragte er fassungslos. »Haben sie keine anderen Sorgen? Ich bin kein Kronvasall! Ich kann heiraten, wann und wen ich will!«
    »Ihr seid ein Angehöriger des Hochadels – auch wenn Ihr Euch kaum je entsprechend benehmt – und habt Euch denselben Regeln zu unterwerfen wie jeder Earl oder Baron. Der Auffassung waren jedenfalls die Lords.«
    »Das ist absurd!«
    »Das sind die Fakten.«
    »Aber … ich habe keine hundert Pfund. Ich meine, ich habe sie vielleicht schon, aber ich kann sie nicht für diesen Unsinn erübrigen.«
    »Mit der Euch eigenen Treffsicherheit habt Ihr das eigentliche Problem wieder einmal klar verkannt«, gab Beaufort gallig zurück.
    John hatte so langsam genug von dessen Laune. Er stierte auf die Weinlache, die sich zur Tischkante vorgearbeitet hatte und nun ins Bodenstroh tropfte. »Dann beugt Euch in Güte zu mir herab und klärt mich auf, Mylord.«
    »Alle wissen es, John. Was bislang nur ein Gerücht im Hauptquartier in Rouen war, pfeifen jetzt die Spatzen in London von den Dächern: John of Waringham hat Beauforts Bastard geheiratet.«
    »Ah. Langsam dämmert mir, was Euch quält. Es war Euch unangenehm, ja?«
    »Oh, John …« Der Bischof ließ sich zurücksinken und rieb sich müde die Augen. »Mir sind im Laufe meines Lebens soviele unangenehme Dinge passiert, dass diese kleine Affäre mich kaum erschüttern kann. Abgesehen davon, sollte mir hier irgendetwas zu unangenehm werden, werde ich dieser umnachteten Insel den Rücken kehren und nach Rom gehen – wo es im Sommer nicht immerzu regnet und die Menschen Kultur besitzen – und Kardinal werden. Und denkt ja nicht, ich hätte noch nie damit geliebäugelt!« Er trank, ehe er ruhiger fortfuhr: »Nein, mein Sohn,

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