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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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hier geht es um Euch. Weder der König noch ich haben diese Attacke kommen sehen, darum waren wir unvorbereitet. Die Klage wegen Eurer unrechtmäßigen Eheschließung wurde von einem Lord Latimer aus Northumberland vorgebracht, und nun dürft Ihr dreimal raten, wer dahinter steckt.«
    »Scrope …«, grollte John.
    Beaufort nickte. »Natürlich. Und was er und dieser Latimer sich auf die Fahne geschrieben haben, sind die Interessen des Duke of York.«
    »Der Duke of York?«, fragte John verständnislos. »Der ist höchstens zehn Jahre alt.«
    Beaufort förderte ein zweites, hochoffiziell wirkendes Pergament hervor. »Das ändert nichts daran, dass er ein Urenkel von König Edward ist und dem Thron streng genommen näher steht als alle Lancaster, ganz gewiss näher als jeder Beaufort.« Er tippte auf die zweite Pergamentrolle, die er John reichte. »Dies ist ein Beschluss des Parlaments, der Euch und Eure Nachkommen von der Thronfolge ausschließt, John. Nur damit Ihr Euch keine falschen Hoffnungen macht«, fügte er höhnisch hinzu.
    John war geneigt, seinen Ohren zu misstrauen. »Wie bitte?«, fragte er matt.
    Der Bischof nickte. »Tja. Nun wisst Ihr, wie es aussieht. Latimer unterstellt Euch, dass Ihr Juliana geheiratet habt, weil sie Harrys Cousine ist. ›Wir haben Krieg‹, hat er ausgeführt. ›Baugé hat uns bewiesen, dass auch die königliche Familie nicht unverwundbar ist. Was, wenn der König und seine verbliebenen Brüder fielen, was Gott verhüten möge? Was, wenn alle Beauforts fielen?‹ Und so weiter.«
    »Aber … aber das ist vollkommen lächerlich«, protestierte Edmund.
    Beaufort hob kurz die Hände. »Wenn man es mit Vernunft betrachtet, ja. Aber Zweifel sind bei den Lords, vor allem bei den Commons, immer schnell gesät. Sie haben die Unterstellungen zumindest ernst genug genommen, um diesen Beschluss zu fassen. Wenn Ihr Euch heute in Westminster zeigen würdet, John, wäret Ihr erstaunt, welcher Wind Euch dort ins Gesicht bläst. Ihr seid persona non grata . Die eine Hälfte verurteilt Euch für Eure unmoralische Ehe, die andere Hälfte unterstellt Euch verräterische Absichten. Auch im Kronrat habt Ihr plötzlich Feinde, ganz gleich, was Raymond sagt und tut und beteuert.«
    »Schlau ausgedacht, Scrope, das muss man dir lassen«, murmelte John unbehaglich.
    Der Bischof gab ihm Recht. »Die Mägde bei Hofe munkeln, die Königin sei guter Hoffnung. Solche Gerüchte sind meistens wahr. Lasst uns beten, dass es ein Prinz wird, denn dann wird diese ganze Aufregung sich legen. Bis dahin macht Euch rar.«
    »Ich hoffe nur, dass der König diesen Unsinn nicht glaubt«, sagte John.
    »Das tut er nicht. Harry schätzt es überhaupt nicht, manipuliert zu werden, und er ist erfahren genug, um zu erkennen, was hier gespielt wird. Er hat Euch gezürnt, und dann hat er Euch vergeben, und damit ist die ganze Geschichte erledigt, soweit es ihn betrifft. Er lässt Euch ausrichten, er will Eure hundert Pfund, weil seine finanzielle Lage zu verzweifelt für großzügige Gesten sei, aber er biete Euch an, sie gelegentlich bei einer Partie Tennis zurückzugewinnen.«
    John nickte. Er fühlte sich schon ein wenig besser. »Dann ist es mir gleich, was der Rest der Welt denkt.«
    »Ja, das sieht Euch ähnlich. Aber es sollte Euch nicht gleich sein.«
    »Wieso nicht?«, fragte John ungehalten. »Dieses ganze Konstrukt aus Verdächtigungen und Beschuldigungen ist so närrisch, dass man es schwerlich ernst nehmen kann!«
    »Hm, Euch mag es so erscheinen. Aber Ihr wäret nicht dererste Mann, der unter verdächtigen Umständen sein Leben verliert, weil irgendwer ihm unterstellt, er könne irgendwann zu einem unpassenden Zeitpunkt einen abstrusen Anspruch auf die Krone erheben. Natürlich sind die Verdächtigungen haltlos. Aber es gibt sie. Nur das ist entscheidend. Ihr habt Feinde in Westminster, und es wäre unklug, sie zu ignorieren.«
    John schnaubte abschätzig. »Nun, ich habe nicht die Absicht, mich dorthin zu begeben. Ich würde viel lieber mit dem König nach Frankreich gehen.«
    »Bedauerlicherweise sind einige Eurer erbittertsten Widersacher unter den Kommandanten, und das Letzte, was Harry fehlt, ist Unfrieden zwischen seinen Offizieren. Nein, Ihr werdet schön hier bleiben und Euch nicht von der Stelle rühren, bis Ihr anderweitige Anweisungen erhaltet.«
    John nickte unwillig. »Und wer wird Eure Männer befehligen? Nicht, dass viele übrig wären, aber ich nehme doch an, Ihr habt eine neue Truppe

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