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Die Hueter Der Rose

Die Hueter Der Rose

Titel: Die Hueter Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gable
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packte, dass er aufstöhnte. »Oh Gott …«
    Eleanor riss ihn unsanft an den Haaren. »Nenn seinen Namen nicht in meinem Haus, hast du gehört?«
    »Vergebt mir«, keuchte der Junge atemlos.
    Sie kletterte auf seinen Schoß, raffte die Röcke, dirigierte ihn in sich hinein und ließ die nackten Füße über die Armlehnen des Sessels baumeln.
    Robert wusste, es war kein Opfer für Eleanor. Sie war immer feucht und offen, wenn sie ihn in dieser Weise belohnte, bestrafte oder gefügig machte, und sie kam immer schnell. Sie mochte hübsche Knaben, hatte sie ihm einmal erklärt, denn die seien willig und gelehrig. Und das war Robert in der Tat. Rasch hatte er zum Beispiel gelernt, niemals etwas zu tun, was sie ihm nicht ausdrücklich gestattet hatte, und vor allem niemals vor ihr zu kommen, denn wenn er ihr Missfallen erregte, tat sie ihm weh. Sie wusste, wie. Sie kannte Dinge, von deren Existenz er zuvor nicht die leiseste Ahnung gehabt hatte, und er war überzeugt, sie kannte jede Sünde, die je ersonnen worden war.
    Robert fürchtete sich vor ihr. Und er betete sie an.

Waringham, April 1437
    E s wird Zeit, dass wir darüber reden, Kate«, sagte John ernst.
    »Wir können das Thema ja nicht ewig aufschieben.«
    Anlässlich des Pferdemarkts war er für einige Tage nach Waringham gekommen, um Raymond und Conrad bei der Abwicklung der Auktion zu helfen, vor allem jedoch, um seine Frau und seine Kinder zu sehen.
    Jetzt saß er in seinem Sessel am Kamin, und Kate kniete vor ihm im Stroh und hatte die Hände in seine gelegt. »Ich soll heiraten?«, fragte sie unsicher.
    »Ja.«
    »Wann?«
    Er musste lachen. »Wäre nicht die näher liegende Frage: Wen?«
    Sie dachte einen Augenblick darüber nach und hob dann mit einem kleinen Lächeln die Schultern. »Vermutlich, ja.« Ihr Lächeln täuschte ihn nicht. Und sie bestätigte seinen Verdacht, als sie hinzufügte: »Ganz gleich, wer mein Bräutigam ist, es wird das Ende meines Lebens sein, wie ich es bisher kannte, und das macht mir Angst. Ich will nicht von hier fort. Und ich will nicht, dass die Dinge sich ändern.«
    »Das kann ich verstehen, Kate. Aber das Leben besteht nun einmal aus Veränderungen. Vor allem, wenn man jung ist. Wir können meistens gar nichts dagegen tun, sondern unser Schicksal nur vertrauensvoll in Gottes Hand legen.«
    »Was auch nicht immer unbedingt deine Stärke ist, John of Waringham«, warf Juliana spöttisch ein. Sie saß auf dem Fenstersitz in ihrer Kammer, und sie hatte den rechten Fensterflügel geöffnet, denn die Aprilsonne zeigte schon Kraft. Die Harfe stand vor ihr, doch Juliana hatte aufgehört zu spielen, als Kate hereingekommen war, und lauschte stattdessen dem Gespräch zwischen Vater und Tochter.
    John sah stirnrunzelnd in ihre Richtung. »Fällst du mir in den Rücken?«
    »Ich stelle eine Tatsache fest«, antwortete sie und lächelte ihm zu. Das altvertraute Grübchen erschien in ihrem Mundwinkel, und John war augenblicklich versöhnt. Er hatte so eine Ahnung, dass sie viel zu gut wusste, wie sie ihn manipulieren konnte.
    Juliana stand von ihrem Platz auf, trat zu ihnen und legte Kate die Hand auf den Kopf. »Dein Vater hat dir den besten Mann ausgesucht, den du dir nur wünschen kannst, glaub mir. Sir Simon Neville.«
    Kate überlegte. »Kenne ich ihn?«
    »Nein«, antwortete John. »Er ist des Königs Leibwächter so wie ich und meine rechte Hand. Und der älteste Freund deines Cousins Daniel, übrigens.«
    Kates Herz sank. »Das klingt, als wäre er steinalt.«
    John musste ein Lächeln unterdrücken. Simon Neville war Anfang dreißig. »Das ist er nicht, sei unbesorgt.«
    »Wie sieht er aus?«, fragte seine Tochter neugierig.
    »Ähm … keine Ahnung.« John wandte sich hilfesuchend an seine Frau.
    »Gut«, war die knappe Antwort, und irgendetwas am Blick ihrer Mutter trieb Kate das Blut in die Wangen.
    »Dein Vater bringt es wieder einmal nicht fertig, dir zu sagen, was er wirklich für dich getan hat, Kate«, fuhr Juliana fort und ignorierte seine Geste, die sie zum Schweigen bringen wollte. »Die Nevilles sind eine der vornehmsten und mächtigsten Familien des Landes. Nicht nur der Earl of Westmoreland trägt diesen Namen, sondern dank der Fruchtbarkeit meiner Tante Joan Beaufort inzwischen auch die Earls of Salisbury und Kent und der Bischof von Durham. Selbst der Duke of York, der die Beauforts nicht ausstehen kann, hat Tante Joans Tochter Cecily, mithin eine Neville, geheiratet. Die Mitgift, die dein Vater aufbringt

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