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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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ausgepackte Raumanzüge aufbewahrt wurden, daneben eine Menge von Raumbehältern, in denen sich fabrikneue Anzüge befanden. Die vier Besatzungsmitglieder entledigten sich der Anzüge, steckten die Strahler ein und nahmen die breiten Armbandgeräte mit.
    Cliff testete sein Gerät; es funktionierte.
    »Gehen wir!«
    Hasso machte durch einen kurzen Schuß das Türschloß unbrauchbar. Sie konnten jederzeit an ihre Raumanzüge heran.
    Mario drehte an einer winzigen Stellschraube seines Armbandgerätes und stellte die allgemein gebräuchliche Frequenz ein, die bei Funkkontakten über kurze Entfernungen benutzt wurde.
    »Hier ORION!« sagte er gegen den kleinen Lautsprecher. »Ist hier jemand?«
    Keine Antwort.
    »Weiter hinein ... und hinter jede Tür sehen«, sagte Cliff, entsicherte den Strahler und setzte sich an die Spitze der Gruppe. Sie gingen sehr schnell den breiten Stollen entlang. Die ersten drei Türen, die sie öffneten, führten in Nebenräume mit Ausrüstungsgegenständen und Minengeräte. Keine Menschen, keine Spuren von Lebenden und keine Toten. Nicht einmal benutzte Aschenbecher waren zu finden.
    Hundert Meter weit führte der breite Stollen mit dem Metallraster als Bodenbelag in den kleinen Mond hinein. Die künstliche Schwerkraft bestand voll; die Eindringlinge konnten sich frei bewegen.
    Sie kamen jetzt an einen Knotenpunkt.
    »Ich entdecke gewisse Parallelen zu unserem Abenteuer auf MZ 4«, sagte Hasso. »Überall die gleiche Ausstattung.«
    »Der Vorteil der weltweiten – oder planetenweiten – Normung wichtiger Bauteile«, knurrte Mario. »Man ist überall daheim, weil überall die selben Wände um uns sind.«
    In den Knotenpunkt mündeten sechs Stollen.
    Ein Raum mit sechseckiger Grundfläche. Die sechs Wände mit den runden Aussparungen der Stollen bestanden aus Stahlplastik, die ebenfalls wabenförmig verformt war, um höhere Drücke und Belastungen aushalten zu können. Dahinter, so wußten es die Männer, lagen dicke Isolationsschichten und hochelastische Kunststoffe, die Wassereinbrüche ebenso verhinderten wie Kälteeinfluß oder Gasaustritt.
    »Rechts!« sagte McLane und bog in den nächsten Stollen ein.
    Er war nur kurz und mündete in den Vorraum eines Bungalows. Ein kuppelförmiger Raum war von den Exkavatoren ausgefräst worden. Überall waren die Beleuchtungskörper eingeschaltet, die Klimaanlage blies einen Wirbel von Warmluft gegen den Bodenbelag.
    »Nichts – alles leer.«
    Hasso untersuchte einen kleinen Raum neben dem Eingang. Auch hier fand er seine Bemerkung bestätigt.
    Langsam gingen sie weiter in den zentralen Wohnraum hinein.
    Jeder von ihnen untersuchte einen der Räume, die hier abzweigten. Die Zimmer waren aufgeräumt; nichts stand oder lag herum. Als die automatische Tür vor einem runden Raum hochglitt, hörten sie eine Stimme.
    Cliff wirbelte herum und zielte in den Raum hinein.
    »Beta«, sagte die Stimme. »Ypsilon minus siebenhundert. Gamma: A Z minus sechstausend. Magnetfelder unverändert. Delta: Plus vierhundertneunundachtzig, labil.«
    Es war eine Lautsprecherstimme.
    Sie kam aus den verkleideten Boxen oberhalb einer breiten Skala, die erleuchtet war. Über dem Punkt, auf den die Einstellung wies, stand Produktion .
    »Das ist der Produktionsbericht«, erklärte Hasso finster und schaltete den Lautsprecher ab.
    »Also funktioniert der Abbau«, sagte Mario nachdenklich. »Hallo – wo stecken unsere Freunde eigentlich? Verdammt, es wird mir langsam unheimlich!«
    Er ging vorsichtig und mit kleinen Schritten weiter.
    »Jemand muß das Gerät doch angeschaltet haben«, überlegte Cliff laut. »Wer?«
    Tamara blieb einige Meter vor ihm stehen und erwiderte:
    »Unter Umständen läuft das Gerät schon Monate, ohne daß jemand zuhört.«
    Hasso meinte ruhig:
    »Wenn ihr mich fragt – hier muß eine Katastrophe passiert sein.«
    Der weißhaarige Mann wußte, daß jeder Vorgang, und war er noch so rätselhaft, einen durchaus realen Grund hatte. Nichts geschah ohne Ursache. Er wartete und ahnte, daß sie früher oder später jenen Grund herausfinden würden. Aber in der Zwischenzeit wartete das Schiff – warteten Atan und Helga in einem sehr zerbrechlichen Raumfahrzeug.
    »Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, Hasso«, sagte Cliff. »Weder Trümmer noch Leichen noch Spuren von Gewaltanwendung.«
    »Vielleicht«, sagte Mario von einer anderen Ecke des Raumes her, »macht die Mannschaft geschlossen mit den Robotern einen Betriebsausflug?«
    »Wir werden sie finden«,

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