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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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sagte Cliff hart. »Los, weiter!«
    Sigbjörnson und de Monti öffneten eine weitere Tür und drangen in den Korridor ein, der ihrer Vermutung nach in den dritten, vom Knotenpunkt abzweigenden Korridor führte. Tamara ergriff McLane am Ärmel und hielt ihn zurück. Mit beinahe beschwörender Stimme fragte sie:
    »Wäre es nicht an der Zeit, eine Meldung an die Raumbehörde durchzugeben, Commander?«
    Cliff lachte kurz auf.
    »Warum denn? Haben Sie Angst?«
    »Nein, nicht direkt«, sagte sie. »Aber ich habe den Eindruck, daß hier etwas vorgeht oder geschehen ist, mit dem wir nicht mehr allein fertig werden.«
    »Tamara«, sagte Cliff behutsam, »bis jetzt eben waren Sie vernünftig. Wenn wir eine Meldung durchgeben, verraten wir unseren neuen Standort. Damit verrate ich Sie, denn wir sind mit Ihrer stillschweigenden Duldung hierhergeflogen. Im Moment sind wir noch immer über dem Planeten, vergessen Sie es nicht. Wir können noch immer Meldung erstatten.
    Vorläufig suchen wir weiter, ja?«
    Tamara ließ sich von Vernunftgründen überzeugen und nickte. Im gleichen Moment kamen Sigbjörnson und de Monti zurück.
    »Wir müssen diesen Korridor entlang«, sagte Hasso. »Den Geräuschen nach zu urteilen finden wir dort vorn die Zentrale dieses Bergbauunternehmens.«
    Sie warteten, bis Tamara und Cliff McLane nachgekommen waren, dann gingen sie hintereinander weiter. Ihre Schritte waren nicht mehr so schnell und nicht mehr so fest wie noch vor wenigen Minuten.
    Die Geräusche nahmen zu.
    Jetzt glaubten sie förmlich die Gefahr in der Luft zu spüren wie den Geruch nach schweren Maschinen und Ozon, der auf elektrische Entladungen sich ausbreitete.
    Ein Felsendom öffnete sich, als sie aus dem Stollen traten.
    Eine Halle mit einem Durchmesser von nicht weniger als hundert Metern; ein Wagnis in diesem Stück Felsen, das sich Pallas nannte. Die glattgearbeiteten Wände und Deckenflächen waren mit der weißen Isoliermasse ausgespritzt und reflektierten das Licht von sorgfältig verteilten Tiefstrahlern. Das Hämmern gewaltiger Maschinen erfüllte die Felsenhalle.
    Die Unterhaltung wurde sehr laut geführt.
    »Die Zentrale!« rief Hasso.
    »Natürlich!« schrie Cliff zurück. »Hier ist der Meiler!«
    In der Mitte stand der gewaltige Block eines Nishwitz-Achmann-Meilers; eines chromfunkelnden Würfels mit abgerundeten Kanten. Daneben ragte die Achse des Generators in die Halle hinaus, versehen mit den wartungsfreien Gelenken. Auf einer langen Reihe großer Sichtschirme, die wie farbige Bilder über einer Schaltgalerie befestigt waren, sah man Ausschnitte der Grubenarbeit. Eine Durchlaufwaage mit einem Schreibgerät klammerte sich um ein schnellaufendes Förderband.
    »Wenn nicht mein gesamtes Wissen täuscht«, brüllte Hasso Sigbjörnson, »dann ist dies die Zentrale des Mondes.«
    »Die haben es gut«, schrie de Monti zurück. »Hier funktioniert alles vollautomatisch!«
    »Ja. Aber ich vermisse einen Kontrolldienst!« brüllte Hasso zurück.
    Sie blickten sich gegenseitig fragend an, aber niemand wußte eine schlüssige Antwort. Alles funktionierte fließend, von Digitalrechnern und programmierten Steueranlagen kontrolliert.
    Langsam bewegte sich Hasso auf das Zentrum des langen Schaltpultes zu und beobachtete aufmerksam einige Zeiger und Uhren.
    Er kam zurück und sagte sehr laut:
    »Alles ist in vollem Betrieb. Die Förderung läuft auf Hochtouren. Die Sauerstoffversorgung und eine sehr leistungsfähige Luftregenerierungsanlage laufen normal; das gesamte System ist geflutet.«
    McLane beobachtete sein eingeschaltetes Armbandgerät.
    Obwohl es die Funkwellen auffangen konnte, sah er keine Anzeichen dafür, daß hier über Funk Gespräche geführt wurden. Die Testlichter für die Sauerstoffkontrolle funktionierten voll; das Gerät war intakt.
    Plötzlich ...
    Sie fuhren herum. Ein schrilles, hartes Pfeifsignal übertönte den Lärm wie ein Schrei, dann brach es jäh ab. Rechts neben ihnen sahen sie eine Bewegung. Mario drehte sich herum und richtete den Strahler auf die charakteristischen zwei Platten, die nach rechts und links in die Wände zurückglitten. Funkelnd und hell erschien hinter ihnen eine Liftkabine.
    Sie war leer.
    Ein zweites Signal: Die Türen schlossen sich wieder, und die Leuchtanzeige neben dem Rahmen wechselte die Felder. Der Lift glitt abwärts, das war deutlich zu erkennen.
    »Hier gibt es Raumgespenster«, stellte de Monti mit lauter Stimme fest und ging näher an den Rahmen heran. »Hat jemand

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