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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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die ORION mit mittleren Werten, dann verschwand das Schiff in den Dunkelheiten des Hyperraums.
    Cliff stellte auf Autopilot um.
    Ein genau ausgeklügeltes System von Warnanlagen, Rechenanlagen und Notschaltungen versorgte jetzt das Schiff. Bei der geringsten Panne ertönten Sirenen und Summer, die jedes Besatzungsmitglied aus einem Tiefschlaf reißen konnten. Die Mannschaft der ORION ging in ihre Kabinen und schlief binnen weniger Minuten ein.
    Stunden vergingen ...
    Viele Stunden.
    Dann trat das Schiff fünf Lichtminuten von der Erde entfernt aus dem Hyperraum aus und erschien auf den Schirmen der Raumüberwachung. Inzwischen hatte es sich bereits herumgesprocken, daß McLane wieder etwas angestellt hatte. Man wartete also neugierig und eine kleine Sensation witternd. Cliffs Kameraden aus der Flotte verfolgten seine jahrelange Auseinandersetzung mit den Ausführungsbestimmungen der Raumordnung und der Dienstvorschrift gespannt und amüsiert.
    Die Signale gellten durch das Schiff.
    Jetzt setzten die Überwachungsanlagen ein. Earth Outer Space Station meldete sich, verlangte den Identifikationskode und wies McLane an, drei Minuten zu warten.
    Dann kam die Landeerlaubnis.
    Sie lautete auf Basis 104.
    Das Schiff näherte sich der Erde, flog langsamer werdend durch die Lufthülle und blieb über der Nordküste von Australien stehen, senkte sich dann.
    Als der gewaltige Strudel erschien, fiel das Schiff waagrecht nach unten und landete in dem stählernen Riesenzylinder unter dem Meer, das unablässig gegen die Energieschirme hämmerte.
    Cliff schaltete sämtliche Instrumente ab, drosselte die Energieabgabe und ließ den mächtigen Diskus auf den Antigravstrahlen stehen. Die Entfernung, die der hydraulische Lift mit den sechs Personen bis zum Boden zurückzulegen hatte, betrug zehn Meter. Atan und Helga trugen neben ihrem leichten Bordgepäck je acht Bandkassetten.
    »So, Freunde«, sagte McLane. »Wir treffen uns morgen im Kasino. Unser Tisch ist ja, wie üblich, reserviert.«
    Er ging bei der Landekontrolle vorbei, drückte seine Identifikationsplakette auf die Landemeldung und benutzte dann das System aus rollenden Bahnen, Lifts und Verbindungsstollen dazu, um nach oben zu kommen. Die letzten hundertfünfzig Meter bis zu seinem Bungalow auf Groote Eylandt ging er zu Fuß.
    Der Einsatz war beendet.
    Aber die Auseinandersetzung wegen gerade dieses Einsatzes würde morgen früh beginnen.
     
    *
     
    Er lag im Bett und dachte über sich und das Schiff nach, über Pallas beta und die Dinge, die in den letzten zwei Tagen geschehen waren. Jetzt, mitten in der mehr als warmen Jahreszeit, hatte Cliffs Robot die Decke des Raumes entfernt; genau über dem Mann zeigte ein kreisförmiger Ausschnitt in der Kuppel die Sterne.
    Cliffs Bungalow, eine Konstruktion aus halbkugeligen Kuppelelementen und flachen rechteckigen Gebäuden, war schräg in einen felsigen Uferhang hineingebaut, stand teilweise auf stählernen Stelzen. Cliff war alles andere als arm, denn der Sold in der Flotte war sehr gut.
    So kam es, daß der an sich nicht sehr große, aber überraschend gut durchdacht angelegte Bungalow eine sehr wertvolle Inneneinrichtung besaß. Cliff sah durch den Durchbruch, jetzt ohne trennende Glaswand, die abstrakte Plastik, einen handgefertigten Abguß von Warhols Hydra 3000 .
    Eine weißglühende Plastik – auf vier schlanken Beinen stehend mit einem riesigen Oberteil, das nichts anderes war als eine Mischung von Umrandungen und Hohlräumen, seltsam ineinander verschlungen und verdreht. Es war vorgekommen, daß einzelnen Gästen des Commanders übel geworden war, wenn sie die Linien zu lange verfolgt hatten.
    Irgendwie befand sich Cliff stets in der heißen Auseinandersetzung.
    Mit seiner Behörde ...
    Mit den Dingen, die man in und mit einem Schiff tun konnte ...
    Mit dem Unsinn der Vorschriften, die offensichtlich für Idioten entworfen worden waren und kaum einen Spielraum enthielten für rasche Entschlüsse oder Interpretationen.
    Und mit Tamara Jagellovsk ...
    Ein Windstoß fauchte über das Haus hinweg und bewegte raschelnd die dürren Blätter einiger großer Bäume, die vor Jahren hier angepflanzt worden waren. Cliff lächelte etwas und überlegte weiter.
    Heute, auf der dritten Fahrt, hatte Tamara schon mehr Verständnis gezeigt.
    Er wußte aber, daß diese Menge Entgegenkommen genau kalkuliert war. Sie entsprach einem sicheren Gefühl für Notwendigkeiten – in anderen Situationen durfte er nicht darauf hoffen, von Tamara

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