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Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Die Hüter des Gesetzes (Orion 03)

Titel: Die Hüter des Gesetzes (Orion 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Monti?« erkundigte sich Tamara und hob die konische Tasse hoch, die nach oben spitz zulief, um einen besseren Stand zu haben. Die glattgeschliffene Unterseite haftete fast an jedem Material.
    »Zwei Fragen, wenn notwendig«, erwiderte Mario und grinste leicht. »Was darf es denn sein?«
    »Sie faseln ständig von einem Stern namens zeta Aurigae. Was hat es damit auf sich?«
    »Mario faselt niemals«, sagte Helga erbost. »Er hat nur meistens etwas phantastische Ideen.«
    »Was ist mit zeta Aurigae los, de Monti?«
    »Zeta Aurigae ist ein originelles System von Bedeckungsveränderlichen«, erklärte Mario dozierend und mit erhobenem pädagogischem Zeigefinger. »Stellen Sie sich zwei Sterne vor; einen hellen, heißen Stern vom Typ B8 und einen roten Riesenstern vom Spektraltyp K5.«
    »Und was tun diese beiden Dingerchen?« fragte Tamara weiter.
    »Hatten Sie in Ihrer Ausbildung nichts davon gehört?« fragte McLane.
    »Nein, sonst würde ich nicht gefragt haben«, sagte Tamara.
    »Der kleine helle Stern hat den siebenfachen Durchmesser der irdischen Sonne, und der große rote Stern umfaßt mehr als zweihundert Sonnendurchmesser«, sagte de Monti. »Falls es übrigens jemanden interessieren sollte ... ich möchte nicht aufdringlich erscheinen ... aber dein Funkgerät scheint sich auflösen zu wollen, Helgamädchen!«
    Helga drehte sich um und musterte die aufglühenden Lämpchen.
    »Es scheint«, sagte sie, »als ob mindestens zwanzig verschiedene Stellen auf unserer Kennfrequenz funken. Sie wollen etwas von uns. Melden wir uns?«
    »Nach dem Essen!« versprach Cliff. »Unser Funkgerät ist nicht einsatzbereit.«
    »Tatsächlich?« fragte Tamara.
    »In der Tat!« versicherte Hasso. »Sehen Sie es nicht?«
    Die Mannschaft brach in genau jenes Gelächter aus, das Tamara stets ärgerte. Sie wußte, daß das geheime Einverständnis zwischen den fünf Leuten durch jahrelange Zusammenarbeit hergestellt worden war. Sie verstand selten, worüber die Crew lachte. So war es auch jetzt.
    Helgas Rücken wurde von den auf- und abschwellenden Lichtmustern getroffen und schien sich zu bewegen.
    »Und was sollen diese Riesenunterschiede?« fragte Tamara.
    »Die rote Sonne kreist um die weiße Sonne und verdeckt sie von Zeit zu Zeit. Siebenunddreißig Tage lang ist totale Sonnenfinsternis, und weitere zweiunddreißig Stunden lang ist die Finsternis partiell ...«
    Aufmerksam hörte Tamara zu.

 
10
     
    Mit Sachkenntnis, aber ohne einen Finger zu rühren, sagte Helga, indem sie mit einer Kopfbewegung auf ihr Gerät deutete:
    »Da sind mindestens zwanzig verschiedene Stationen auf unserer Welle. Soll ich antworten?«
    Cliff lachte auf und sah auf das Bordchronometer.
    »In Ordnung«, sagte er schließlich. »Schalte Empfang ein.«
    Die brodelnden Geräusche von zahlreichen Stimmen aus normalen Mikrophonen und von automatisch betriebenen Bändern erfüllten die Kommandokanzel. Helga filterte vorsichtig und mühsam eine einzelne Stimme heraus. Die, die am lautesten war.
    »Ich rufe die ORION VIII ... ich rufe die ORION VIII ... Commander McLane ... bitte melden ...«
    Cliff deutete mit einer Kopfbewegung an, sein Pultmikrophon an den Schiffssender anzuschließen. Dann sagte er ruhig und ohne eine erkennbare Spur von Nervosität:
    »Ja bitte? Hier ORION, Commander McLane spricht.«
    Vollkommene Überraschung sprach aus der Stimme des weiblichen Fähnrichs aus Wamslers Vorzimmer; jetzt wußte Cliff auch, woher ihm diese Stimme bekannt vorgekommen war.
    »Commander – seit rund zehn Stunden versuchen wir, Sie zu erreichen. Wir waren der Überzeugung, Ihnen sei etwas zugestoßen!«
    »Mir ist etwas zugestoßen!« sagte Cliff scharf.
    Einen Augenblick lang schwieg das Mädchen verblüfft. »Was war das?« fragte sie.
    »Ich bin zur Raumpatrouille versetzt worden. Strafversetzt!«
    Ein leichtes Lachen kam aus den Lautsprechern.
    »Das meinte ich nicht. Wir können nicht glauben, daß es Sie noch gibt. Warum meldeten Sie sich nicht?«
    McLane imitierte deutlich ein Gähnen und antwortete:
    »Wir haben, während zwei Mann der Besatzung die Meßsonden ausleerten, die Gelegenheit benutzt, um einige Twistoren unserer Sendeeinrichtung zu ersetzen. Sie waren fehlerhaft zusammengeschlossen worden. Anläßlich des kolossal aufregenden Einsatzes haben wir die Pause benutzt. Was ist daran falsch?«
    Tamara stand auf, nahm ihr Tablett in die Hand und machte mit der anderen Hand eine abwehrende Bewegung.
    »Ich bin nicht da«, sagte sie. »Ich

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