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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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sollte, aber Gott hat meine Gebete erhört und mir gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich habe allen Grund, Ihm für Seine Güte zu danken.«
    »Und dein Mann?« Leiser Argwohn schlich sich in Matildas Stimme.
    Adelizas Wangen färbten sich rosig. »Ich bin zufrieden«, versicherte sie. »Als Frau deines Vaters war ich Königin und Herrin der Engländer, aber Will hat mir gegeben, was mir damals versagt blieb – und er liebt mich.« Sie sah Matilda an. »Er hat dir unsere Tore unter der Voraussetzung geöffnet, dass du uns in deiner Eigenschaft als meine Verwandte besuchst und man irgendwie zu einer friedlichen Einigung gelangt. Während du als Stieftochter seiner Frau bei uns zu Gast bist, wird er dir beistehen und dich beschützen, aber erwarte nicht mehr von ihm. Schon dieses Zugeständnis war ein großer Schritt für ihn, und es hat mich all meine Überzeugungskraft gekostet, ihn dazu zu bewegen. Dass er dich aufgenommen hat, ist fast so ein Wunder wie dieses Baby in der Wiege.«
    »Wie bringe ich dann Männer wie ihn dazu, ihre Meinung zu ändern?«
    »Ich glaube nicht, dass dir das gelingt«, erwiderte Adeliza.
    Matilda trat zum Fenster, berührte die grünen Fensterscheiben mit den leichten Wellen und betrachtete den leuchtenden Schein auf ihrer Haut. »Stephen hat den Thron gestohlen, und niemand hat versucht, ihn daran zu hindern – niemand außer Baldwin de Redvers. Jetzt kommen auch anderen Männern Bedenken, ob sie Stephen wirklich noch länger folgen sollen, aber nur weil ihnen die Politik seines Hofes missfällt und sie hinter Rivalen zurückstehen müssen. Sie werden zu mir überlaufen, um Stephen zu bestrafen, nicht weil sie sich an den Eid gebunden fühlen, den sie mir geschworen und dann in der Latrine hinuntergespült haben. An meinem Hof erhoffen sie sich größeren Einfluss – und großzügigere Belohnungen als bei Stephen. Schließlich bin ich eine Frau und kann daher leichter manipuliert werden, nicht wahr?« Sie schnitt eine Grimasse. »Ich kann solche Männer brauchen, aber ich traue ihnen nicht.«
    »Einige werden sich ehrenhaft verhalten«, sagte Adeliza. »Du erwähntest ja eben schon Baldwin de Redvers. Dann ist da dein Bruder Reynald, der bestimmt nicht wortbrüchig wird. Auch in Wallingford wirst du immer Hilfe finden.«
    Matilda drehte sich mit heftig klopfendem Herzen um und begegnete Adelizas ruhigem Blick. Ihre Stiefmutter fuhr fort: »Seit dem Begräbnis deines Vaters habe ich Brian FitzCount nicht oft zu Gesicht bekommen, aber in ihm hast du einen dir bis zu seinem Tode treu ergebenen Diener.«
    Matilda, die spürte, dass ihre Wangen zu glühen begannen, wandte sich rasch wieder zum Fenster, um ihr Gesicht abzukühlen. Sie musste einen schützenden Panzer um ihr Herz legen; durfte Brian keinen Raum darin gewähren, weil er es sonst zerbrach. »Ich sollte zu Robert hinuntergehen«, sagte sie abrupt.
    »O nein«, widersprach Adeliza bestimmt. »Dafür ist auch später noch Zeit. Ich habe dich so lange nicht mehr gesehen, und bald wirst du voll und ganz mit der Angelegenheit beschäftigt sein, die dich hierhergeführt hat. Es gibt so viel aufzuholen. Ich will alles über deine Söhne wissen und hören, was du in all den Jahren erlebt hast. Wenigstens für eine Weile soll es wieder so sein wie früher. Eine Zofe wird dir ein warmes Fußbad bereiten. Ich lasse nicht zu, dass du die Kriegskönigin spielst, solange du bei mir bist!«
    Matilda lächelte mühsam. »Wie du willst, Mutter. Ich wage nicht, dir diesen Wunsch abzuschlagen.«
    »Das ist auch besser so, denn du willst dir doch bestimmt nicht den Ruf erwerben, widerspenstig zu sein.« Ein schelmischer Funke tanzte in Adelizas Augen.
    Etwas von der Anspannung wich aus Matildas Gesicht. »Nein, das dürfen wir nicht zulassen«, erwiderte sie und gesellte sich zu ihrer Stiefmutter an den Kamin.
    Beklommen beobachtete Will, wie Roberts Truppen samt Vorräten und Ausrüstung in Arundel Einzug hielten. Das war nicht das Gepäck eines freundlich gesinnten Besuchers in diplomatischer Mission, sondern die Spitze einer Invasionsarmee. Aber was hatte er denn erwartet – dass sie sich so eine Gelegenheit entgehen ließen und mit leeren Händen erschienen?
    Robert wandte sich zu ihm um.
    »Wir sind Euch für Eure Hilfe sehr dankbar und werden Euch das nicht vergessen. Sowie wir in der Position dazu sind, werden wir es Euch vergelten.«
    Will umfasste seinen Gürtel. »Ich habe Euch aus Liebe zu meiner Frau und der

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