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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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heute hier anzutreffen, Gräfin «, sagte sie, wobei sie boshaft das letzte Wort betonte. »Wir haben uns lange nicht gesehen.«
    »In der Tat«, erwiderte Adeliza, während sie dachte, dass es bei weitem nicht lange genug war.
    »Wenigstens ist heute ein Tag des Friedens und der Freude«, sagte Maheut. »Wir können endlich noch einmal von neuem beginnen.«
    »So ist es«, stimmte Adeliza zu. »Christi Geburt ist immer ein Grund für Freude in der Welt, egal wie viel Leid über uns gekommen ist und wie viele Opfer wir bringen mussten. Ich bete zum Wohle aller, dass der Frieden anhält.«
    »Amen«, sagte Maheut, doch ihre Augen waren schmal geworden. »Durch unsere Taten und Gebete sollte sich das verwirklichen lassen.« Sie ging mit Stephen weiter. Obwohl sie ihrem Mann den Vortritt ließ, war es offensichtlich, dass ihr Wille ihn antrieb.
    Adeliza spürte, dass sie sich gleich übergeben musste, und presste rasch eine Hand vor den Mund. Zum Glück bemerkte Will ihre missliche Lage und führte sie sofort aus der Halle. In der eisigen Winterkälte krümmte sie sich, würgte wieder und wieder und fühlte sich elend.
    Will stützte sie, als sie sich aufrichtete, und gab ihr ein Taschentuch, damit sie sich den Mund abwischen konnte.
    »Was ist denn?«, erkundigte er sich besorgt.
    Adeliza legte eine Hand auf ihren Bauch. »Ich glaube, ich bin wieder schwanger, aber es ist zu früh, um sicher zu sein.«
    Augenblicklich wurde er zärtlich und fürsorglich. »Du hättest etwas sagen sollen. Ich bringe dich jetzt in unsere Unterkunft zurück.«
    »Ich habe erst unterwegs Verdacht geschöpft. Ich wusste ja, dass du mich bei dieser Krönung dabeihaben wolltest, und ich war so lange nicht mehr in Westminster. Ich wollte den Palast sehen und in der Abtei beten.« Sie lächelte schwach. »Viel leicht war das keine gute Idee. Wir können niemals wieder zurückkehren, nicht wahr?«

44
    Devizes Castle, Wiltshire, Sommer 1142
    Matilda trommelte mit den Fingern auf die Lehnen ihres Stuhls und funkelte die um sie herum versammelten Männer finster an. Neben ihr hatte ein Schreiber gerade einen Brief von ihrem Mann verlesen; eine Antwort auf ihre Bitte um Hilfe, in der er es ablehnte, ihr zusätzliche Männer und Vorräte zu schicken, bevor er nicht Genaueres wusste. Er schrieb, er sei nicht abgeneigt, ihr zu helfen, habe aber nicht die Absicht, einen Fuß auf englischen Boden zu setzen, wenn er nicht umfassend informiert werde. Aber wenn Matilda den Earl of Gloucester zu ihm in die Normandie schicke, werde er sich anhören, was dieser zu sagen habe.
    Sie war wütend über Geoffreys Verzögerungstaktik. Sie brauchte ihn jetzt hier, um das Blatt zu wenden. Stephen war vor kurzem sehr krank gewesen. Eine Weile hatte es so ausgesehen, als würde er sterben, aber dann berichteten ihr ihre Spione, dass er sich langsam erholte und es ihm täglich besser ging. Es würde nicht lange dauern, bis er sich wieder auf einen Feldzug begab, und das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte, war, Robert einen Monat oder länger entbehren zu müssen.
    Robert warf die Hände in die Höhe.
    »Vielleicht sollte ich doch lieber hierbleiben. Ich will dich nicht ungeschützt und unvorbereitet zurücklassen, und ich hege kein Verlangen danach, durch feindliches Territorium zu reiten und Gefahr zu laufen, erneut in Gefangenschaft zu geraten.«
    »Ohne Männer, Pferde und Geld können wir nicht kämpfen«, wandte John FitzGilbert ein. »Ich kann die Mittel nur bis zu einem gewissen Grad strecken, und sie sind fast aufgebraucht. Wir haben keine Zeit, einen anderen Boten zum Grafen von Anjou zu schicken, weil er uns dann vielleicht seine Hilfe erneut verweigert. Jemand muss ihn überzeugen, am besten der Mann, nach dem er verlangt hat.«
    Matilda zwang sich, den Marschall anzusehen. Während der erbitterten Kämpfe rund um Winchester hatte er das Nonnenkloster von Wherwell verzweifelt verteidigt und ein Auge verloren, als Blei von dem brennenden Dach getropft war und die Hälfte seines Gesichts furchtbar entstellt hatte. Man hatte den Eindruck, in das Gesicht eines lebenden Toten zu blicken. Sie würde ihm die Ehre erweisen, ihn nicht zu bemitleiden, weil er sich selbst nie bemitleidet und auch nie um Vergünstigungen gebeten hatte. »Ich bin mir über die Situation im Klaren«, versetzte sie knapp. Geoffrey würde sich weigern, mit jemand anderem als mit Robert zu sprechen, weil er kleinlich und seiner Ansicht nach sein eigener Feldzug wichtiger war. Er hatte

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