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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Faust.
    »Nun gut«, sagte er. »Geh nach Afflighem, wenn das dein Wunsch ist. Triff deine Vorbereitungen. Den Kindern werden wir sagen, dass es deine Pflicht ist, das Kloster zu besuchen, und dass du dich dorthin zurückziehst, um eins mit Gott zu sein und zu beten. All das trifft ja zu; ich muss sie wenigstens nicht belügen.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen der Erleichterung. »Es ist das Beste für uns alle.«
    »Nicht für mich«, versetzte er schroff. »Ich verliere die bessere Hälfte meines Lebens.«
    »Ich bin lediglich an einem anderen Ort, und das ist in unserer Ehe ja nichts Neues. Du warst oft am Hof und ich hier. Jetzt wird du am Hof sein und ich in Afflighem.«
    »Aber du wirst nicht mehr hier auf mich warten oder das Bett mit mir teilen oder an meinen Gedanken teilhaben oder die Kinder unterrichten …«
    »Nein.« Sie blickte zum Fenster und biss sich auf die Lippe. Obwohl es ihr schwerfiel, sich von ihrem Mann zu trennen, und die Trennung von ihren Kindern ihr das Herz brechen würde, konnte sie nicht bleiben. »Das wird von nun an deine Aufgabe sein, und ich setze großes Vertrauen in dich. Sie haben ja auch noch Juliana und Melisande und ihren Onkel Joscelin. Ich will nicht, dass sie oder du noch länger mit ansehen müsst, wie ich langsam verfalle.«
    Er fluchte leise und nahm ihre Hand, als könne er seine Lebenskraft auf sie übertragen. Er hätte für sie alles gegeben, und es erfüllte ihn mit ohnmächtiger Wut, dass er nichts tun konnte.
    »Sire.«
    Er fuhr herum, bereit, jeden grob anzuherrschen, der es wagte, sie zu stören, schluckte aber die bösen Worte hinunter, die ihm auf der Zunge lagen, als er sah, dass Adelizas Haushofmeister Rothard mit besorgter Miene vor ihm stand.
    »Vor unseren Toren warten Herolde der Kaiserin. Sie verlangt, dass sie mit ihrem Gefolge für eine Nacht hier beherbergt wird. Lord FitzCount ist bei ihr.«
    Will holte tief Atem, um ihn schroff darauf hinzuweisen, dass er Matilda keinesfalls unter seinem Dach dulden werde. Doch Adeliza kam ihm zuvor, drückte seine Hand und sammelte Kraft, um ihre Stimme zu heben. »Sag ihnen, sie sind uns willkommen.«
    Als Rothard sich zurückzog, durchbohrte Will sie mit einem zornigen Blick.
    »Bist du wahnsinnig geworden? Ich lasse mich nicht noch einmal in Gefahr bringen! Willst du, dass Stephen mit seiner Armee auf uns vorrückt? Soll ich nach meiner Frau auch noch Arundel verlieren? Willst du das?« Er wollte sich losmachen, aber sie lockerte ihren Griff nicht.
    »Es ist meine letzte Gelegenheit, sie zu sehen«, sagte sie. »Außerdem ist sie ja nicht mit ihren Truppen hier, sondern will mir einen privaten Besuch abstatten, für den sie viel riskiert haben muss, denn die Gegend ist für sie nicht sicher. Hier geht es nicht um Krieg und politische Manöver.«
    »Das hast du vor neun Jahren auch gesagt«, sagte er heftig. »Damals war es auch nur ein Verwandtschaftsbesuch, und du hast ja gesehen, was für Folgen er hatte.«
    »Er war nicht der Anfang allen Übels, wie du sehr wohl weißt. Was kann sie jetzt schon ausrichten? Sie hat keine Armee, und Robert ist tot, Gott schenke seiner Seele Frieden. Wenn du ihr den Zutritt zur Burg verwehren willst, dann setze mich in eine Sänfte, und ich lasse mich zu ihr bringen. Es ist mein Ernst«, fügte sie hinzu, als er Anstalten machte, den Kopf zu schütteln. »Mir mag es an Kraft fehlen, aber mein Wille ist ungebrochen. Wirst du mir jetzt meinen Wunsch erfüllen?«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Wann habe ich dir je etwas abgeschlagen?« Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte hinaus.
    Adeliza schloss die Augen, sammelte die wenige Kraft, die der Wein ihr verliehen hatte, und ließ sich von Juliana und Melisande beim Aufstehen und Ankleiden helfen. Ihr Gewand hing wie ein Sack an ihr, die Zofen mussten die Schnüre so fest wie möglich anziehen. Sie bat sie, ihren Wangen mit Alkannawurzelsalbe zu etwas Farbe zu verhelfen, und tupfte ein wenig auf ihre Lippen. Dann trank sie noch einen Becher Wein und würgte ein Stück Brot hinunter, während die Zofen das Bett frisch bezogen und mehr Weihrauch in den Kohlebecken verbrannten, um den schalen Geruch aus der Kammer zu vertreiben. Adeliza schickte Melisande los, um in der Küche Bescheid zu geben und Schlafplätze für die Gäste vorzubereiten, und betete, dass sie sich während des Besuchs auf den Beinen zu halten vermochte. Obwohl sie sich auf das Wiedersehen mit Matilda freute, hoffte sie, dass sie nicht lange blieb.
    In

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