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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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aufrufen sollen. Jetzt bekommt er die Folgen zu spüren.«
    Maude schnalzte mit der Zunge und steckte dem unter dem Tisch liegenden Rascal ein Stückchen Fleisch zu.
    Als der Abend hereinbrach, beugte sie sich zu ihm und legte ihm ihre kräftige Schankwirtinnenhand auf den Arm.
    »Kommst du ins Bett, mein Gemahl?« Ihre Stimme klang noch nicht einmal ansatzweise verführerisch; die Aufforderung, obwohl aus Gründen der Privatsphäre leise vorgetragen, war rein sachlicher Natur.
    »Ja, in ein paar Minuten«, erwiderte er mit sinkender Hoffnung. »Ich muss erst noch ein paar Dokumente durchsehen.«
    »Gut, dann warte ich auf dich. Ich werde inzwischen mit den Hunden ins Freie gehen.« Sie rief ihre Hundemeute zu sich und befahl einem Diener, ihr ihren Umhang zu bringen.
    Brian zog sich in seine Kammer zurück. Er ließ sich in seinen Stuhl sinken und massierte seine Schläfen, hinter denen es zu pochen begonnen hatte. Es war ein langer Tag gewesen. Endlich griff er nach seiner Feder, zog einen Pergamentbogen heran und schrieb erst an den Abt von Bec und dann an den Bischof von Bath. Die Bewegung der über das Pergament fliegenden Feder beruhigte ihn ebenso wie der Fluss seiner Gedanken. Manchmal fragte er sich, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn sein Vater ihn der Kirche überlassen hätte, statt ihn dem König zu übergeben, damit er am Hof erzogen wurde. Ob es ihm schwergefallen wäre, sich an die religiösen Gelübde zu halten? Vielleicht, aber viele Geistliche setzten sich bedenkenlos darüber hinweg und führten mit ihren Mätressen und Bastarden ein machtvolles Leben im Luxus. Roger of Salisbury, seine Burg bei Devizes und sein Palast in Salisbury waren das beste Beispiel dafür.
    Nachdem er seine Arbeit beendet hatte, trat er zum Fenster, stieß die Läden auf und blickte hinaus. Er konnte Maude nach ihren Hunden rufen hören; sie scheuchte sie mit ihrer schroffen, tiefen Stimme vergnügt vor sich her. Sie wäre einer Schar von Söhnen eine gute Mutter gewesen, dachte er, und plötzlich stieg Wehmut in ihm auf. Obwohl ihn vieles an ihr störte, musste er zugeben, dass diese Ehe nie zustande gekommen wäre, wenn die Entscheidung bei ihr gelegen hätte, denn er entsprach genauso wenig ihren Ansprüchen wie sie den seinen.
    Maude kehrte von ihrem Spaziergang rotwangig und erhitzt zurück. Erwartungsvoll sah sie Brian an. Die Diener hatten das große Bett für die Nacht hergerichtet, sich zurückgezogen und die Hunde mitgenommen.
    »Wenn wir jetzt keinen Erben zeugen, ist es zu spät«, sagte sie. »Meine Blutungen stellen sich seit einiger Zeit kaum noch ein, und du kehrst diese Woche an den Hof zurück.« Sie schob ihr fleischiges Kinn vor. »Es ist mein Recht, die Erfüllung der ehelichen Pflichten einzufordern. Ich weiß, dass ich dich nicht reize, aber hier geht es nicht um körperliche Begierde, sondern um die Fortsetzung einer Blutlinie.«
    Brian biss sich auf die Lippe. Wenn ihn die Situation nicht so peinlich berühren würde, wäre er in lautes Gelächter ausgebrochen. Außerdem war die Situation nicht zum Lachen, denn wenn er seinen Pflichten nicht nachkam, brach er sein Ehegelübde. Widerstrebend streifte er seine Tunika und sein Hemd ab, doch dann war sie es, die die Initiative ergriff. Ihr Nachthemd war schmucklos, aber sauber, der Geruch ihrer Kernseife vermischte sich mit dem des frischen Schweißes von ihrem abendlichen Spaziergang. Sie rieb sich die Hände, um sie anzuwärmen, löste ohne weitere Umstände die Schnüre seiner Hose, schob die Hand hinein und begann ihn zu liebkosen. Brian schloss die Augen. Er war doch kein Zuchthengt, der der Stute zugeführt wurde! Nie hatte er weniger Erregung verspürt als jetzt; er blieb schlaff in ihrem Griff, der immer fester und drängender wurde.
    »Lass mir einen Moment Zeit«, keuchte er und schob sie von sich. »Geh und leg dich ins Bett!«
    Sie seufzte tief, tat aber, wie ihr geheißen, legte sich auf den Rücken, schob ihr Nachthemd hoch und spreizte die Beine. Brian blies hastig die Kerze aus und kletterte neben ihr in das Bett. Im Dunkeln würde es ihn weniger Überwindung kosten, könnte er ihr leichter etwas vorspielen, hoffte er. Er blendete den Gedanken an Maudes teigiges Fleisch und den Geruch nach Seife und Schweiß aus, versuchte, den Grunzlaut zu ignorieren, den sie ausstieß, als er sich auf sie rollte, und stellte sich stattdessen einen nach Weihrauch und Rosen duftenden schlanken, geschmeidigen Körper, blaugraue Lavendelblütenaugen

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