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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Respekt erweisen?«
    »So wie du mir, wie du es meinem Vater versprochen hast.«
    »So sei es, und möge unsere Ehe gesegnet und fruchtbar sein«, erwiderte er grimmig und ging hinaus.
    Matilda erschauerte und atmete erleichtert auf, als er die Tür hinter sich schloss. Nach einem Moment ging sie zu ihrem kleinen Altar, kniete davor nieder und betete, dass sie die Kraft hatte, ihr Los zu ertragen und zu akzeptieren und zumindest öffentlich pflichtgemäß ihre Rolle zu spielen.
    Als sie ihre Gebete beendet hatte, sammelte sie sich kurz, bevor sie ihre Zofen wieder hereinrief. Schweigend wechselten sie die Laken und machten das zerwühlte Bett neu. Matilda nahm ihren Umhang, winkte Uli zu sich und stieg auf die Brustwehr empor, um über die Stadt und das bewaldete Umland zu blicken. In der Ferne konnte sie Menschen auf der Straße sehen, darunter auch einen Bauern, der einen beladenen Esel an einem Strick führte. Das letzte Mal hatte sie mit Brian FitzCount auf einem Wehrgang gestanden. Bei dem Gedanken, was hätte sein können, wenn sie eine andere Möglichkeit gewählt hätte, stieg Kummer in ihr auf, den sie sofort abschüttelte. Was nutzte es, über verfehlte Chancen nachzugrübeln, über Chancen, die nie existiert hatten? Sie musste sich auf den Weg konzentrieren, den sie hatte einschlagen müssen.
    Der Himmel verdunkelte sich allmählich, und ein paar Re gentropfen benetzten ihr Gesicht, als vom Westen her ein Schauer aufzog. Sie verließ die Brustwehr durch eine andere Tür, die sie einen Gang entlang und an einer kleinen, in die dicke Mauer eingelassenen Kammer vorbeiführte. Darin saßen zwei Frauen. Eine stillte ein Baby, ihre breite weiße Brust ragte aus einem Schlitz in ihrem Gewand. Die andere kniete neben einem kleinen Mädchen, das mit seinem kupferfarbenen Haar und dem eigenwilligen Kinn Geoffrey wie aus dem Gesicht geschnitten war. Sie stapelte hölzerne Schalen aufeinander und plapperte dabei vor sich hin.
    Bei Matildas Anblick beeilten sich die beiden Frauen, aufzuspringen und zu knicksen; die Amme drückte das Baby verlegen an ihre Brust.
    »Sind das die Kinder des Grafen?«, erkundigte Matilda sich.
    »Ja, Madam.« Die Amme blickte auf das trinkende Baby hinab.
    »Wie heißen sie?«
    »Der Kleine hier wurde Hamelin getauft, und dies ist seine Schwester Emma.« Furcht schwang in der Stimme der Frau mit.
    »Habt keine Angst«, beruhigte Matilda sie. »Unschuldige Kinder haben von mir nichts zu befürchten.«
    Tief in Gedanken versunken verließ sie die Kammer. Mit diesen Kindern hatte Geoffrey bewiesen, dass er Bastarde zu zeugen verstand. Sie wuchsen genauso auf wie die zahlreichen illegitimen Sprösslinge ihres Vaters und leisteten ihm später dieselben Dienste zur Erhaltung der Blutlinie. Hätte sie keine Schutzmaßnahmen ergriffen und wären die Umstände anders gewesen, könnten dies ihre Kinder sein. Sie war in Deutschland bei der Geburt ihres toten Sohnes fast gestorben, und der Schmerz und der Kummer dieser Zeit würde für den Rest ihres Lebens Narben auf ihrer Seele hinterlassen, so wie sie immer fürchtete, den blutigen Kampf, ein weiteres Kind zur Welt zu bringen, nicht zu überleben. Für Heinrich hätte sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um ihm einen Erben zu schenken. Geoffrey gegenüber empfand sie diese Loyalität nicht, aber der Anblick der Babys hatte in ihr eine bittersüße Sehnsucht ausgelöst.

16
    Le Mans, Anjou, Juni 1132
    Matilda stand in Geoffreys Kammer und presste die Lippen zusammen, als sie den Brief von ihrem Vater las, der aus England eingetroffen war.
    »Und?« Geoffrey hob die Brauen.
    »Er sagt, er wird darüber nachdenken«, erwiderte sie voll bitterer Enttäuschung.
    Sie kam sich betrogen vor. Sie hatte einen Boten zu ihrem Vater geschickt und um die Übergabe eines Teils ihrer Mitgift, der Burgen Argentan, Montauban, Exemes und Domfront in der Südnormandie, gebeten, aber er hatte abgelehnt. Es war ein Schlag ins Gesicht.
    »Da gibt es nichts nachzudenken«, fauchte Geoffrey. »Er ist ein verdammter Machtmensch, der alles in seinen Händen halten und nichts von seiner Macht abgeben will. Genauso war es auch, als dein Bruder starb und meine Schwester als Witwe zurückließ. Er hat sich strikt geweigert, ihr ihre Mitgift zurückzugeben. Er schlingt alles in seinen mächtigen Wanst hinein, und da bleibt es dann. Nach seinem Tod werden sich die Betrogenen auf ihn stürzen und ihn mit Messern aufschlitzen, um sich ihr Eigentum zurückzuholen.«
    Matilda lief ein

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