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Die Hueterin der Krone

Die Hueterin der Krone

Titel: Die Hueterin der Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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Herzogtum.«
    »Ehrgeiz hat noch niemandem geschadet. Gelüstet es dich nicht nach einem Königreich?« Er umschloss ihre Brust und strich durch den Stoff ihres Hemdes hindurch mit dem Daumen über ihre Brustwarze, bis sie sich verhärtete.
    »Das ist meine Pflicht«, keuchte sie.
    »Ah ja, Pflicht.« Er zog sie zum Bett. »Aber Pflicht und Lust können manchmal Bettgenossen sein, nicht wahr? Ich werde dir zeigen, welchen Wert ich für dich habe.«

20
    Winchester, Hampshire, Oktober 1135
    Henry of Blois, Abt von Glastonbury und Bischof von Winchester, griff nach dem großen Rubin auf dem Tisch vor ihm und hielt ihn einen Moment lang ins Licht, bevor er ihn seinem Besucher Roger of Salisbury reichte. Draußen fiel ein kühler Herbstregen, aber hier, in Henrys privatem Gemach, taten ein warmes Feuer und heißer gewürzter Wein das ihre, um Kälte und Feuchtigkeit fernzuhalten.
    Salisbury inspizierte den Stein mit vor Habgier funkelnden Augen. »Wie viel ist der wert?«
    Henry zuckte die Achseln. »Das hängt davon ab, welchen Wert der Besitzer ihm beimisst und was damit geschehen soll. Vielleicht ziert er einen Trinkbecher oder einen Reliquien schrein.« Er betrachtete seine gefalteten Hände. »Vielleicht kann er auch als Mittelstück für eine neue Krone dienen.« Er fixierte Salisbury mit einem wissenden Blick. »Ich überlasse es Euch, damit zu verfahren, wie Euch beliebt. Die Einzelheiten muss ich nicht wissen.«
    Salisbury zog seinen Geldbeutel unter seiner Robe hervor und ließ den Stein hineinfallen. »Natürlich, Mylord«, sagte er und erwiderte Henrys Blick. »Aber Ihr wollt sicher zu gegebener Zeit von dem Ausgang der Angelegenheit erfahren.«
    Henry begann, mit der kleinen Büste eines römischen Kaisers zu spielen, die er vor einigen Jahren während eines Besuchs beim Papst in Italien gekauft hatte. »Selbstverständlich«, entgegnete er. »Ich werde in Winchester auf Nachricht warten.«
    »Und Euer Bruder?«
    »Stephen befindet sich in der Nähe von Wissant. Er weiß, dass er sich sofort auf den Weg machen muss, wenn ein Bote vom Hof eintrifft. Martel wird ihn informieren. Jeder, der von Bedeutung ist, kennt seinen Platz und weiß, was er zu tun hat.«
    Salisbury nickte. »Aber Stephen hat keine Ahnung?«
    Henry schnaubte. »Stephens Gewissen drückt ihn oft unnötig. Er will das Fleisch, ohne das Blut sehen zu müssen, deswegen habe ich ihn nicht eingeweiht. Macht Euch seinetwegen keine Sorgen. Ich werde mit ihm fertig – und mit Theo.«
    Salisbury schürzte die Lippen. »Es ist nie ratsam, jemanden zu unterschätzen.«
    »Das tue ich nicht«, gab Henry kurz zurück.
    Er begleitete seinen Besucher hinaus. Als sie durch den regennassen Garten schritten, blieb Salisbury stehen, um die Statue eines Mannes mit fließenden Stoffbahnen und einem Brustpanzer zu betrachten. Er hatte einen Arm erhoben, als halte er gerade eine Rede, während sein leerer Blick auf den Horizont gerichtet war.
    »Julius Cäsar«, erklärte Henry.
    »Einigen Leuten könnte Eure Vorliebe, Euer Heim mit heidnischen Abbildern zu schmücken, sehr missfallen«, bemerkte Salisbury mit zusammengezogenen Brauen.
    Henry vermutete, dass der alte Mann die Statuen insgeheim bewunderte und schon überlegte, wie er ein paar für seinen Palast in Salisbury oder seine Burg in Devizes ergattern konnte. Wenn seine Mätresse davon erfuhr, verlangte sie mit Sicherheit ein besonders schönes Stück, die gierige Hexe.
    »Einige bestimmt, aber ich schenke ihnen keine Beachtung. Es gibt immer Nörgler, die sich bei jeder Gelegenheit über irgendetwas beklagen, wie Ihr wohl wisst. Ich habe diese Statuen in Rom gekauft, der Stadt des Papstes, wo jeder so etwas im Haus oder Garten stehen hat. Rom besaß einst eine große und einflussreiche Kultur, und diese Figuren spornen mich an, England nach Kräften zu dienen. Julius Cäsar mag kein Christ gewesen sein, aber er war ein Kaiser.«
    Salisbury verzog das Gesicht. »Also lasst Ihr Euch von ihm inspirieren?«
    »Ja, Mylord, aber natürlich nicht so stark wie von der Kirche. Zuallererst bin ich Gott, dem Herrn, verpflichtet.«
    »In der Tat.« Salisbury stolzierte gewichtig in den Hof, wo ein Diener mit seinem Pferd wartete. »Wer weiß, vielleicht sehen wir Euch eines Tages in Canterbury.« Mit Hilfe eines Holzblocks und des Dieners wuchtete er sich in den Sattel. »Ich werde unverzüglich alles Nötige in die Wege leiten.« Er legte eine Hand leicht auf die Stelle seines Gürtels, wo der Rubin in seinem

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