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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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vorsichtig ihre Hand nach ihr aus. Die Wölfin zuckte kurz zurück, dann beschnüffelte sie die Hand. Und senkte etwas den Kopf. Pinaa strich ihr langsam über die Stirn.
    Sie konnte es kaum glauben. Ihr Wunsch war erhört worden.
    Heute war es soweit. Sie warteten bis die Männer zur Jagd und die Frauen zum Sammeln aufgebrochen waren und trafen sich wie verabredet zuerst am Fluss, um den Trank herzustellen. Danach wollten sie gemeinsam Wasser zum Lager schaffen und dann möglichst noch das Bogenschießen absolvieren.
    Pinaa suchte aufgeregt ihre in der Hütte getrockneten Zutaten zusammen. Sie war spät dran. Die anderen waren schon losgezogen, nur Minoo wartete vor dem Eingang der Hütte auf sie. Eilig raffte sie einen großen Korb für das Wasser, zwei Schalen, einen Stein zum Mischen und die Pflanzen zusammen und rannte dann mit Minoo den anderen hinterher.
    Kurz vor dem Fluss holten sie Menoo, Anatoo und Battoo ein. Renaa und Linaa waren bereits am Fluss, um zu waschen. Dort angelangt klärte Menoo die Bedingungen der ersten Aufgabe. Pinaa und Anatoo würden ihre Tränke zusammenmischen. Nach Fertigstellung würde Minoo Anatoos Trank zu sich nehmen und gleichzeitig Battoo Pinaas Trank. Beide Jungen sollten dann einen Stein gleicher Größe und Schwere über eine gewisse Distanz tragen, was unter normalen Umständen für beide kein Problem war. Da beide etwa gleich alt und gleich groß waren, schien das Vorgehen gerecht.
    Sie suchten eine Weile, um zwei passende Steine zu finden, die von allen Beteiligten akzeptiert wurden. Pinaa versuchte, einen der Steine anzuheben und fand ihn sehr schwer. Minoo und Battoo jedoch trugen den Stein relativ schnell über die markierte Distanz von etwa zehn Schritten.
    Sie durften jetzt mit der Herstellung beginnen. Pinaa füllte etwas Wasser aus dem Fluss in die mitgebrachte Schale und legte ihre Zutaten daneben auf einen flachen Stein. Als sie eine der Pflanzen bereit legte, um sie auf dem Stein zu zerreiben, fiel ihr plötzlich ein, dass sie die dunklen Beeren in der Hütte vergessen hatte. Oh nein. Die Beeren waren zwar nicht die wichtigste Zutat, verstärkten aber ihren Recherchen nach die Wirkung des Trankes. Schon einige Male hatte sie gesehen, dass Kittoo, der Beschwörer, einen der Beruhigungstränke aus seinem Vorrat geholt hatte, um jemanden auf eine Wundversorgung vorzubereiten und kurz bevor derjenige den Trank bekam, die Beeren hineinmischte. Je nach der Schwere der Verletzung schienen es mehr oder weniger Beeren zu sein. Das konnte natürlich auch bedeuten, dass der Trank mit mehr Beeren einfach eine längere Wirkung hatte. Vielleicht erhöhten sie aber auch beides, Dauer und Wirkung.
    Pinaa erzählte Menoo aufgeregt, dass sie in der Eile eine Zutat vergessen hatte und dass Minoo diese für sie noch holen könnte, aber Menoo wollte das nicht zulassen. Er entschied, dass die Vorbereitungen für die Aufgabe abgeschlossen waren und keine weiteren Zutaten nachgeholt werden durften.
    Verzweiflung machte sich in Pinaa breit. Sie konnte nicht sehen, ob Anatoo an die Beeren gedacht hatte, aber auch wenn er kein Talent und kein großes Interesse an der Heilkunst hatte, ging es hier um einen einfachen Trank und Pinaa war sicher, dass Anatoo sich bemüht hatte, die Herstellung zu erlernen. Schließlich wollte er gewinnen. Er konnte doch nicht gegen ein Mädchen verlieren.
    Ihre einzige Hoffnung war, dass er vielleicht nicht alle Pflanzen gefunden hatte und sein Trank dadurch auch nicht so stark wirken würde. Oder dass die Beeren nur hinzugefügt wurden, um den Geschmack des Tranks zu verbessern. Sie hatte allerdings einmal eine der Beeren vorsichtig probiert und dabei festgestellt, dass es auf der Zunge kribbelte. Sie hatten also eine Wirkung. Pinaa bat Menoo noch einmal dringend um die Chance, die Zutat noch zu holen, aber dieser lehnte ab. Den Tränen nahe zermalmte sie die mitgebrachten Pflanzen und mischte sie in der Schale mit dem Wasser. Anatoos Trank war offenbar bereits fertig.
    Minoo nahm die Schale von Anatoo entgegen und Pinaa gab Battoo ihre. Menoo gab das Zeichen und hob die Hände. Beide Jungen tranken ihre Schale in einem Zug aus. Menoo wartete eine kleine Weile. Während Minoo allerdings schon etwas blass wurde und offenbar Schwierigkeiten hatte, die Augen offen zu halten, sah Battoo nur entspannt aus. Pinaa sank das Herz in die Stiefel. Dann senkte Menoo die Hände und die Jungen hoben ihre Steine und liefen los.
    Minoo konzentrierte sich auf seinen Stein und

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