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Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Hüterin der Wölfe (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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Dann nimmt man sie in den Mund und lässt sie da zergehen. Gegen die Schmerzen und das Blut im Mund.“ Pinaa nickte und sammelte fleißig weiter. „Sie heißt Schwarzmund.“ leierte Anatoo weiter herunter. “Weil der Mund dann schwarz von den Beeren ist.“
    Kittoo nickte und Pinaa lächelte. Sie musste sich nicht einmal verstellen. Obwohl Anatoo sie deutlich spüren ließ, dass er nichts davon hielt, einem Mädchen diese Dinge beizubringen, konnte das ihr Glück nicht trüben. Endlich durfte sie lernen, was sie lernen wollte. Endlich die Geheimnisse der Natur erfahren.
    Ihre Freude übertrug sich auch auf die Wölfin, die fröhlich auf der Wiese tobte und sich sogar ein bisschen auf dem Boden wälzte, bevor sie wieder wachsam wurde und Witterung in alle Richtungen aufnahm.
    Sie gingen weiter zu einer Pflanze mit langem Stiel, buschigem, schmalen Kopf mit vielen weißen Blüten rundherum. „Die Spitzpflanze …“ dozierte Anatoo monoton weiter. “… blüht den ganzen Sommer. Man verwendet ihre frischen Blätter vor allem zur Heilung bei brennender Haut oder nicht heilenden Stichen der Bienen und anderer Flieger.“
    Pinaa begutachtete die Pflanze genau und nahm einige Blätter an sich. Am Rand eines kleineren Waldes fanden sie dann noch Schlafgut, dass sich in kleinen Sträuchern mit weißen Blüten zeigte, Zackenkraut, eine Pflanze mit gelben Blüten, so genannt wegen der gezackten Blätter sowie die Beeren einer schwer zu findenden kleinen Pflanze mit lila Blüten, alle drei zuständig für guten Schlaf oder verantwortlich für leichten Rausch und Unempfindlichkeit bei der Behandlung von Verletzungen.
    Sie kehrten mit reicher Beute zurück und Kittoo zeigte Pinaa zuerst, wie man die gesammelten Blätter zum Trocknen in die Sonne legte. Er erklärte, wie lange jede Pflanze trocknen musste und wie lang sie dadurch haltbar blieb.
    Dann ging es weiter zur Verarbeitung. Anatoo machte sich davon, um mit den anderen Jungen seinen Arbeiten nachzugehen und danach neu angefertigte Speere auszuprobieren und vielleicht etwas Kleines zu jagen.
    Kittoo und Pinaa suchten Schalen zusammen, zerkleinerten Pflanzenteile und erhitzten Wasser. Die Wölfin hatte sich in der Nähe hingelegt, Pfoten nach vorn, Kopf oben und beobachtete ihr Treiben. Der Beschwörer zeigte Pinaa jeden Handgriff genau und ließ sie es dann selbst versuchen. Und Pinaa stellte sich nicht schlecht an.
    Hinter ihnen bearbeiteten die Frauen die Haut der erlegten Wildschweine zum wiederholten Male. Bis man die Haut zu Kleidung verarbeiten konnte, war viel Arbeit notwendig. Zuerst musste die frische, noch weiche Haut gesäubert werden. Dazu wurde sie mit der behaarten Seite nach unten auf den Boden gelegt und mit Holzpflöcken so weit wie möglich gedehnt. Dann wurden alle Fleischreste mit einem Schaber aus Knochen oder aus dem Stein, mit dem man auch Feuer machen konnte, von der Haut gehackt, bis diese ganz glatt und eben war. Ebenso konnte man auch die Haare von der anderen Seite abkratzen, wenn diese für das Kleidungsstück nicht erwünscht waren wie zum Beispiel oft bei den Hosen. Meistens wurde das wärmende Fell aber an der Haut gelassen. Nachdem alles entfernt worden war, musste die Haut weichgerieben werden. Dazu verwendeten die Frauen ein Gemisch aus Wasser und der Flüssigkeit, die austrat, wenn man die fetten Teile der Tiere auf Steinen über dem Feuer stark erhitzte. Dieser Brei wurde mit den Händen oder einem runden flachen Stein in die Haut eingerieben. Danach wurde die Haut in der Höhle getrocknet. Dieser Vorgang musste bis zu drei Mal wiederholt werden. Die Haut wurde noch geräuchert, um bei Nässe nicht wieder hart zu werden, durch den Rauchgeruch wurden auch die kleinen Flieger abgehalten. Dann konnte man die Hautstücke entsprechende zurechtschneiden und Kleidung daraus nähen. Eine Arbeit, die Pinaa nicht mochte und auch nicht gut beherrschte. Sie war froh, mehr Zeit mit Kittoo verbringen zu dürfen und die Dinge zu lernen, die sie wirklich interessierten. Sie war glücklich. Und die Zeit verging wie im Flug.
    Als die Sonne schon weit abgestiegen war, saß sie mit dem Vater in ihrer Hütte und erzählte aufgeregt von den Erlebnissen des Tages. Sie überschlug sich förmlich vor Begeisterung und schilderte haarklein, was der Beschwörer ihr alles beigebracht hatte.
    Tanoo freute sich für seine Tochter. Es war schön, sie so glücklich zu sehen. Trotzdem war er sicher, dass sie sich viel zu große Hoffnungen machte. Er wusste nur

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