Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
Wenn nicht die kleine Maud ihre große Schwester rech t zeitig gewarnt hätte, wäre Diana ermordet worden. Sie hatte sich nämlich in einen Mann verliebt, der in Wirklichkeit ein Verbr e chersyndikat geleitet hat."
"Ich sollte wohl wieder mehr darauf achten, was du dir im Fernsehen anschaust", bemerkte Janice. Auf was für Gedanken Sarah auch immer kam. Roman und ein Verbrecher!
"Du mußt wirklich aufpassen, Janice", sagte Sarah genüßlich. "Roman könnte auch ein gesuchter Juwelendieb sein." Sie nagte an ihrer Unterlippe. "Vielleicht wollte er unbedingt nach M a ryflower ziehen, um hier seine Diebe s beute zu verstecken."
"Mit dir geht mal wieder die Phantasie durch, Sarah." Janice stellte die letzten Bücher ins Regal. "Nachdem wir uns jetzt gee i nigt haben, daß dein Zimmer im ersten Stock bleibt, könntest du deine Sachen einräumen. Dann hättest du etwas zu tun."
"Oh, mir ist es nicht langweilig", meinte das kleine Mädchen. "Wann kommt Mistreß Pike? Werden wir außer ihr noch mehr Personal haben?"
"Für die groben Arbeiten werden zweimal in der Woche drei Frauen aus dem Dorf kommen", erwiderte Janice. Es war gar nicht so einfach gewesen, Personal für Maryflower zu gewinnen. Mrs. Hanks hatte den ganzen Haushalt alleine bewältigt, da James Co r bett nur die Räume im Erdgeschoß bewohnt hatte. Nur zwei dre i mal im Jahr waren einige Frauen gekommen, die gründlich g e putzt hatten.
Doch das reichte nun nicht mehr, also hatte Janice, noch bevor sie eingezogen waren, eine Annonce im Greensteder Gemeindea n zeiger aufgegeben. Sie hatte angenommen, sich vor Angeboten nicht retten zu können, aber es hatten sich nur zwei Frauen geme l det. Beide hatten betont, daß sie unter keinen Umständen jemals in Maryflower übernachten würden. Erst am Vortag hatte sich dann noch ein junges Mädchen vorgestellt, das ebenfalls ein paar Pfund verdienen wollte.
"Weißt du, daß man sich erzählt, es würde hier spuken", sagte Sarah und sah ihre Schwester unverwandt an. "Als ich gestern im Dorf war, hat mich ein Junge gefragt, ob wir schon die Geister ges e hen hätten."
"Geister gibt es nicht, Sarah", erwiderte Janice. Sie wußte nicht recht, ob sie ihrer Schwester glauben sollte. Ihr gegenüber hatte noch keiner etwas von Geistern erwähnt. Andererseits schienen die beiden Frauen wirklich Angst gehabt zu haben. Viel dazu trug natürlich auch der Tod ihres Großonkels bei. Keiner konnte sich erklären, weshalb er die Treppe hinuntergestürzt war.
"Woher weißt du das?"
"Ich weiß es nicht, aber ich bin mir ganz sicher, Sarah." Janice fuhr ihrer Schwester durch die langen, blonden Haare. "Also hab keine Angst."
"Warum sollte ich Angst vor Geistern haben?" fragte Sarah. "Wann kommt Mistreß Pike nun? Ich muß es wissen. Es ist wegen des Aufräumens. Falls Mistreß Pike schon morgen bei uns ist, kann ich es mir sparen."
"Nichts da", lachte Janice. "Mistreß Pike wird von mir genaue Anweisungen bekommen. Eine davon betrifft dein Zimmer, Sarah. Sie darf es putzen, aber nicht aufräumen, dafür bist du selbst z u stä n dig."
"Es ist ein Jammer, erst neun Jahre alt zu sein!" Sarah stand auf. "Ich schau mich noch etwas um." Sie winkte ihrer Schwester zu und ging hinaus.
Lächelnd blickte ihr Janice nach, dann wandte sie sich dem Fenster zu und überlegte, was für Vorhänge in diesem Raum am besten passen würden. Roman hatte ihr da völlig freie Hand gela s sen, gemeint, sie würde schon seinen Geschmack treffen. Dabei war das gar nicht so einfach. Sie beschloß, erst einmal in ihr eig e nes Arbeitszimmer hinüber zu gehen. Es lag neben der Bibliothek. Sie hatte sich diesen Raum ausgesucht, weil die Stimmung in ihm sie ansprach.
Am frühen Nachmittag kamen die Handwerker, die Roman Partridge bestellt hatte, damit sie in seinem Arbeitszimmer einen Safe einbauten. "Du weißt, daß ich auch in meiner Londoner Wohnung einen Safe habe", hatte er zu Janice gesagt, als sie sich darüber gewu n dert hatte.
Die junge Frau hatte gerade die Arbeiter in Romans Zimmer geführt, als es klingelte. Sie eilte durch die Halle. Höchste Zeit, daß Mistreß Pike kommt und mir hilft", dachte sie, aber da mußte sie sich noch ein paar Tage gedulden. Die neue Haushälterin wol l te erst Ende der Woche ihre Stelle antreten.
"Störe ich?" fragte Colin Alclair. Mit einem Strauß wunde r schöner Teerosen stand er vor dem Portal "Ich dachte, daß ich Ihnen mal einen Besuch abstatte, Miss Corbett."
Janice hatte zwar alle Hände voll zu
Weitere Kostenlose Bücher