Die Hüterin des Hauses (Romantic-Thriller, Unheimlich) (German Edition)
tun, trotzdem bat sie den jungen Mann ins Haus. "Sehen Sie sich nicht um", sagte sie. "Wir sind noch mitten im U m zug."
Colin schaute sich um. "Seltsam, dieses Haus ist mir so vertraut und nun wirkt es ganz anders, als zu Lebzeiten ihres Onkels. Was ein bißchen Farbe und Pflanzen ausmachen."
"Freut mich, daß Ihnen die Halle gefällt, Mister Alclair", sagte Janice. Sie führte ihn in den Salon. Die Türen zur Terrasse standen offen. "Ich habe gerade Tee aufgebrüht. Trinken Sie eine Tasse mit mir mit?"
"Da sage ich nicht nein." Colin streifte sie mit einem Blick, der deutlich seine Bewunderung für sie ausdrückte. Dann fielen ihm die Rosen ein. Er reichte sie ihr. "Herzlich willkommen in Gree n sted", sagte er.
"Danke, Mister Alclair." Janice bot ihm Platz an. "Ich bin gleich wieder da." Sie ging in die Küche, um die Rosen ins Wasser zu stellen und nach dem Tee zu sehen.
Zehn Minuten später saßen sie sich auf der Terrasse gegenüber. Janice war froh, noch in London für mehrere Wochen eingekauft zu haben, so daß sie keine Schwierigkeiten gehabt hatte, ihren Gast zu bewirten.
"Haben Sie die Ingwer-Kekse selbst gebacken?" fragte er und griff in die G e bäckschale. "Sie schmecken köstlich."
"Nein, ich kann nicht sehr gut ba c ken", gestand sie.
"Ich auch nicht." Er lachte.
"Von Ihnen wird das auch kein Mensch erwarten", meinte die junge Frau. "Leben Sie schon lange in Greensted, Mister Alclair?"
"Fünf Jahre", erwiderte er. "Ich habe mich als Grafiker sel b ständig gemacht. Ihr Großonkel hat mir damals das Verwalterhaus vermietet. Sie wissen wahrscheinlich, daß noch Anfang des Jah r hunderts zu Maryflower ein ausg e dehntes Gut gehörte."
Janice nickte. "Onkel James hatte mir davon erzählt, auch, daß bereits sein Vater, den Grundbesitz billig an die ehemaligen Päc h ter abgegeben hat."
"Das ist von Henry Corbett damals sehr großzügig gewesen und ich weiß, daß ihm die Leute das niemals vergessen haben", sagte Colin. "Noch heute spricht man mit Hochachtung von ihm. Sein Grab auf dem Friedhof ist stets mit frischen Blumen g e schmückt."
"Auch Onkel James scheint ziemlich beliebt gewesen zu sein", meinte Janice, "dabei hat er ein ziemlich zurückgezogenes Leben geführt." Sie sah ihn an. "Ich bin froh, daß er Ihnen das Verwa l terhaus vermacht hat."
"Ich hatte schon befürchtet, heimatlos zu werden", gestand C o lin. "Immerhin hätte es ja sein können, daß Sie mich rausgeworfen hätten."
"Hätten Sie mir das wirklich zug e traut?"
"Nein, eigentlich nicht, Miss Corbett." Colin berührte flüchtig ihren Arm. "Ist Mister Partridge wieder in London?"
"Er kommt erst am Wochenende." Janice stand auf. "Bitte, en t schuldigen Sie mich einen Augenblick, ich muß nach den Han d werkern sehen."
"Ich vertrete mir ein bißchen die Beine", sagte Colin und ging in den Garten hinunter.
Als Janice auf die Terrasse zurückkehrte, kniete Colin Alclair neben einer riesigen Katze, die es sich auf dem Weg gemütlich gemacht hatte. Liebevoll streichelte er sie.
"Wissen Sie, wem sie gehört?" fragte die junge Frau. "Ich habe sie in den letzten Tagen schon öfters gesehen."
"Sie ist herrenlos", erwiderte Colin. "Ich habe schon mehrmals versucht, sie an mein Haus zu binden, doch sie geht ihre eigenen Wege. Heute ist sie hier, morgen dort. Es wäre gut, wenn Sie i m mer etwas Futter für sie bereitstellen wü r den."
"Ich füttere sie", sagte Sarah. Sie kam aus dem hinteren Teil des Gartens. "Sie heißt Sisi." Sie beugte sich über die Katze.
Colin sah sie überrascht an. "Woher kennst du ihren Namen, Sarah?"
Die Kleine hob die Schultern. "Ich weiß nicht." Sie lächelte ihm zu. "Fein, daß Sie uns besuchen, Mister Alclair. "Hat Ihnen meine Schwester gesagt, daß Roman erst am Wochenende kommt? Er läßt gerade einen Safe in sein Arbeitszimmer einba u en, deshalb sind die Handwerker hier. Er ..."
"Ich glaube kaum, daß es Mister Alclair interessiert, was die Handwerker bei uns tun, Sarah", fiel Janice ihrer Schwester ärge r lich ins Wort.
"Wirklich nicht?" Sarah stand auf. "Soll ich Ihnen ein Gehei m nis verraten, Mister Alclair? Ich kann Roman nicht ausstehen. Er ..."
"Hast du schon dein Zimmer aufgeräumt, Sarah?" Janice nahm ihre Schwester bei den Schultern und schob sie in Richtung Te r rasse.
"Bin schon weg!" Das Mädchen rannte ins Haus.
Janice wandte sich wieder dem jungen Mann zu. "Sarah ist manchmal etwas vorlaut", meinte sie verlegen. "Und was Mister Partridge betrifft, ziemlich eife r
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